Noch ein wenig erkunden

Es dauert eine weile bis ich es vom Stuhl hoch schaffe – so lange unterhalte ich mich mit dem älteren Herren der ebenfalls in meinem Zimmer schläft. Zufälliger Weise kann ich Ihm natürlich auch gleich mit seinem Netbook helfen, bei dem zum einen die Festplatte voll ist und zum anderen der Touchbildschirm scheinbar Probleme macht(der Risse im Display könnte daran natürlich schuld sein – also deaktiviere ich einfach den Treiber und sage Ihm das Der nicht mehr funktioniert, sich Zuhause das aber jemand noch mal in Ruhe anschauen kann). Nach dem Beheben der Probleme ist er glücklich und ich schaffe es mich zur Dusche auf zu machen. Danach setzte ich mich mit meinem Notebook zu Ihm und bearbeite die ersten Fotos.

Ich lade die Bilder auch gleich hoch, um mich dann auf den Weg zum Abendessen zu machen. Der Abend wird mit dem deutschen Paar gefüllt und zu späterer Stunde auch noch einer Katze, die von den Beiden am liebsten mit nach Deutschland genommen werden soll.

Die Wetter Vorschau für den nächsten Tag sieht nicht besonders gut aus, überrascht dann aber doch als ich aufwache. Spontan überlege ich mir noch eine Nacht länger zu bleiben.
Zunächst spaziere ich ein wenig durchs Dorf, mache Fotos – unter anderem von den circa 40 Türmen, die überall verteilt für die Verteidigung gesorgt haben – Nein, nicht von Allen dieser Türme. Auf einen klettere ich dann aber noch hinauf. Mit sehr wackeligen Leitern und schmalen Öffnungen in den Böden, ist dieser Aufstieg sicherlich nicht für Jeden etwas – spätestens bei der Besteigung des Dachs, sind viele sicherlich skeptisch – die Aussicht ist aber wundervoll.

Nach einem kurzen Museums Besuch, schnappe ich mir mein Notebook und mache ich es mir einmal mehr in einem Kaffee gemütlich um die letzten Tage endlich aufzuschreiben. Hier treffe ich dann die Bedienung, der gerade eine Reise durch Asien plant – zu dem sitzt neben mir eine Brasilianerin mit deutschen Wurzeln, die gerade auf Ihrer Weltreise ist.
Zwei Kaffee und ein tolles Gespräch später sitze ich noch kurz in meiner Unterkunft um diese Zeilen zu schreiben. Während eine Dame die hier wohnt mir gerade einen Teller mit Äpfeln und einem Messer hingestellt hat. Viel Zeit bleibt mir dafür aber nicht, um 17:00 Uhr beginnt eine Filmvorstellung – ein Film der in Ushguli(Nachbarort) spielt, angeblich sehr düster, aber wenn ich Ihn nicht hier schauen sollte, wo sonst.

Der Film ist vorbei und es bleibt ein wenig fader Beigeschmack zurück – ein sicherlich gut gemachter Film der wirklich wiederspiegelt wie es in dieser Gegen noch vor ein paar Jahrzenten war, ein mehr oder weniger Happy End gab es aus. Kurz zusammengefasst: Frauen haben zu tun was die Männer Ihnen sagen und wenn etwas schief geht sind Sie auch schuld – wenn jemand Krank ist wird gebetet anstelle von Medezin verabreicht.
Für mein Abendessen suche ich mir DAS touristischeste Restaurant raus, ein kleiner Tisch direkt neben der Tür wird dann meiner. Das Essen ist wieder einmal sehr lecker, dazu gibt es einen selbst gemachten Früchtetee – ich spüre eine leichte Erkältung, die aber schon in Deutschland angefangen hat.

Bevor ich mich zum schlafen hinlege, bereite ich meinen Rucksack noch vor, am nächsten Tag geht es dann weiter – mit einer deutlich anderen Fahrt, als ich es in diesem Moment erwarte.

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