Endlich wieder Urlaub

Ok ok, den Titel habe ich erwählt um Leute zu provozieren. Auf der einen Seite stehen die Leute, die mich Fragen ob ich nicht erst mal genug „Urlaub“ hatte(Reisen ist nicht Urlaub), auf der anderen Seite fragt mich mein Vorgesetzter: wann ich denn endlich mal mit meiner Urlaubsplanung anfange. Hey, 30 Tage sind für mich nun auch nicht mehr so viel wie früher, die bekomme ich leicht noch in der zweiten hälfte des Jahres unter.

Am Ende sind es 6 Monate exakt, bis ich nach Arbeitsbeginn wieder verreise. Bei diesem Abenteuer kommt mein Motorrad aber mit. So habe ich vor ein paar Wochen einen Autozugplatz Richtung Villach(Kärnten, Österreich) gebucht.
Nun ein paar Tage vor Abfahrt habe ich mich aber doch gefragt ob ich für mein Ticket eigentlich schon bezahlt habe….wie sich raus stellt: Nein – F***
Also schnell die Überweisung fertig gemacht und beim Anbieter angerufen – kein Problem, einfach ein „Beweis“ per Mail schicken … und weniger als eine Stunde später habe ich dann mein Ticket.

Sonntag: Der Abreisetag – das Motorrad muss noch geputzt und die Satteltaschen noch gepackt werden, alles kein Problem und gegen 15:00 Uhr sitze ich im Sattel – erster Stopp: Tankstelle
Danach direkt durch bis zum Autoverladegleis des Hauptbahnhof Düsseldorf. Eine Harley die ich unterwegs gesehen habe, kommt etwas zeitgleich mit mir an. Gemeinsam stehen wir in den ersten Reihen, ein Ex-Polizist aus Recklinghausen steht neben mir in der Warteschlange. Am Ende landen wir gemeinsam in einem Abteil.

Die Fahrt selber verläuft größtenteils Problemlos – mit den zwei wesentlichen Störungen: Keine Klimaanlage und einem zweieinhalb Stündigen Aufenthalt in Gemünd am Main(zwischen 23:00 Uhr und 1:30 Uhr) – toller Ort … nicht – ich bin noch ganz froh das mir die Frau vom Spielcasino meine Wasserflasche mit Leitungswasser wieder aufgefüllt hat, die „Klimaanlage“(Fenster) hat einfach zu viel Wasser für meinen Körper verbraucht.
Mit knapp 5 Stunden Schlaf und ein paar Stunde Verspätung, kommen wir dann aber endlich in Villach an. Gut, der Aston Martin, bei dem die halbe Nacht die Blinker geleuchtet haben, brauchte etwas Starthilfe, aber dann konnte es auch schon los gehen.
Nach einer kurzen Verabschiedung, ist Jeder seiner Wege gefahren.

Mein erster Halt liegt direkt um die Ecke: Der Faaker See – hier war ich mehrere Male mit meinen Eltern im Urlaub, mal mit Zelt mal mit Wohnwagen. Auf dem Weg zu „unserem“ Campingplatz, grüßt mich der Mittagskogel(Berg) schon. Nach einem Germknödel mit Butter und Mohn, mache ich noch einen kleinen Spaziergang bis zum See um mich dann weiter auf zu machen, ohne weitere Unterbrechung, über den Wurzenpass nach Slowenien.
Direkt hinter der Grenze beginnt das auch das Unbekannte, an die Grenze selbst kann ich mich noch etwas erinnern. Besonders daran das ich mit der Stange Zigaretten einfach so aus dem Duty-Free nach Österreich laufen konnte, meine 6 Jahre ältere Schwester aber nach Ihrem Ausweiß gefragt wurde.

Zwar ist es nicht so früh wie erwartet, aber es bleibt noch genug Zeit bis ich in meiner Unterkunft ankommen möchte. Also ein mal links und dann rechts und steil Bergauf und scharf links, scharf rechts und weiter Bergauf. Irgendwo kurz vor Kurve 11 springt noch ein schwarzes Eichhörnchen über die Straße, danach folgen circa 11 weitere Serpentinen bis ich am Pass ankomme.
Einige Schaffe, Motorräder und um so mehr Autos warten dort auf mich, aber auch ein tolles Ausblick – aber selbst wenn nicht, die Fahrt hoch war es schon Wert. So geht es nach ein paar Minuten auch schon wieder Bergab – den Weg den ich auch hoch genomen habe, diesmal mit eine paar Extra-Stopps.

Fast direkt mache ich mich nun auf den Weg zu meiner Unterkunft. Ich merke langsam den geringen Schlaf.
Angekommen geht es zunächst unter die Dusche bevor ich mir etwas zu Essen suche. Während ich dann ein Bier und meine „Ravioli“ genieße, kommt eine US-Amerikanerin zu mir herüber – Sie: „Wir haben von dem Kellner diese Schnäpse bekommen, meine Freundin hat ihren getrunken aber ich kann das nicht. Könntest du das Glas leer machen so das wir den Kellner nicht beschämen?“ – ok, das bekomme ich noch hin, wobei ich schon mal etwas besseres probiert habe.

Zurück im Hostel setzte ich mich dann hin um die letzten Stunden herunter zu schreiben, mittlerweile sogar auf dem Balkon, mit Blick auf die Berge.

Here we are…

…. Nearly five months after I arrived again in Germany.
The last airplane on my world trip touched the ground on the 24th of December, just in time for Christmas. I started to work again, on the 2nd of January and since then I am getting up in the morning like I used to do. That’s about it, now you know…

Ok, this time seriously. Disclaimer at this point, this text may get long and – as you already noticed – it’s not in German, but I know there are some of my fellow travellers that want to read what’s going on and I want to transport it with my own words and not a translation.

To sort this: Let’s start with the first days.
The first days have been obviously filled with Christmas and family, but also with visiting some Friends. This time more casual and less celebrating because it hadn’t been that long since I met most of them in September.
The days „between the years“(as we call the time between Christmas and New Year, in my area) I used mainly to enjoyed some lazy days before work would start again.

First day of work, kind of a big day for me. A little bit nervous and also totally comfortable. Everything seemed so normal and yet so different from how I used to know. It took a couple of weeks to kind of adjust and refresh my knowledge, reactivating my sleeping brain cells. At least the ones that weren’t needed while traveling.
But with every day and every week, most seemed to be normal. It felt good to have a schedule, to get up in the morning, working and concentrating on one thing for longer than a maximum of a couple of hours. One benefit has been that there have been so many to-dos, nobody could take care of while I was gone, so I just picked one at a time, just like I wanted.

First, it took me a while to get things starting in my private time. A lot of evenings I didn’t really know what to do with myself. But then it started slowly to change until the point where I am now – most of my days are somehow filled with meetings with friends or activities and I really enjoy it.
This is probably one of the biggest changes for me: A couple of years ago I was more about an introvert person, not shy – don’t get me wrong, but I necessarily needed time on my own, I drew energy out of these moments.
Now I want to spend as much time with other people or in public places as I can, there have been even moments I felt alone… no lonely. Part of that may be the „typical“ post-traveling depression and I wouldn’t say I am by accident now an extrovert. I still like to be alone, seek those times as well, even though the need is way less.

So, to get back to what happened – a major change for me has been when I after two months finally purchased my own car. Until then I was borrowing one from a friend. With having an own car again there came the feel of freedom, drive when and where you want. But the freedom of my own apartment I still didn’t achieve. So where do I sleep? At my parents home, not always the easiest but it gives time to think and plan.

So, what’s the plan? No clue! Not really at least. Often it annoys me when the time at „home“ is just lazy time, I made plans while I was travelling, to start things, do check things of my „list“ – but not a lot is happening. One thing that changed about that: don’t be at home when you want to be productive – so I am sitting in a small coffee place in Münster to write these lines. Maybe this should happen more often.

So here we are after 4 months:
Sometimes travelling in my head, didn’t have a big breakdown after coming back and enjoying life – without getting stressed, I have been calm most of the last years but now it’s next level of calm.
Also interesting is it to observe myself in old situations, where I would have been reacted or decided differently in the past.

Working is ok, it is getting back to the point where it had been, but my point of view changed. I appreciate everything more. Even though I miss the total freedom when you’re on the road.
I feel rested, no need right now for vacation, even though my boss is asking „when do you start to plan your vacation days“
I totally could start to travel again, I will do it somehow at some time in my life – as I did it this time. For now, there will be a small adventure soon.

I hope this gives You a small view in to my life after travelling and into my thoughts. What are your thoughts about, maybe you let me know in the comments or just say hi.

Neue Erfahrungen in der Heimat

Wieder Zuhause habe ich knapp zwei Tage bevor ich Besuch aus Korea bekomme. Naree, mit der ich in Myanmar, Thailand, Malaysia und Singapur unterwegs war, ist die letzten Wochen mit Ihren Eltern in Europa unterwegs gewesen und bleibt ein paar Tage länger um noch in Münster vorbei zu schauen.
Wir haben knapp zwei Wochen in denen natürlich einige Mahlzeiten und Biere getestet werden müssen. Ebenfalls kommen wir an einigen typischen Orten vorbei die in und um Münster sehenswert sind – Burg Vishering, Schloss Lüdinghausen, Venner Moor, Münsters Altstadt, Aasee, Hafen und Wochenmmarkt um nur ein paar zu nennen. Zum ersten Mal bin ich dann in diesem Trip auch in den Friedenssaal des Rathaus Münster gegangen. Scheinbar jeder Tourist in Münster geht hinein, aber ich bin nie auf die Idee gekommen.
Beim Bier und den Mahlzeiten war die Auswahl ebenfalls groß – Wurstebrot und Leberbrot, Reibekuchen, Rolade, Currywurst, Döner, Rollmops, deutsches Brot und Brötchen inklusive viel Käse und Aufschnitt. Beim Bier gab es alles von Kölsch und Pils über Weizen und Vollbier bis hin zu Alt-, Schwarz- und Ihrem Favoriten dem Bamberger Rauchbier.
Ein paar Tage verbringen wir dann auch noch in Amsterdam und Runden die Erfahrungen mit Pfannkuchen, Pommes und ein paar holländischen und belgischen Bieren ab.

So schnell sind dann auch schon die Tage vorbei, in denen ich auch ein wenig für meine nächste und vorerst letzte längere Reise erledigen konnte. Dennoch bin ich noch ein wenig unvorbereitet.
Den Flug den ich mir raus gesucht habe geht in etwa zur gleichen Zeit wie der von Naree und ebenfalls von Frankfurt aus. Somit mache wir uns an diesem Sonntag dann gemeinsam auf den Weg. In Davensberg am Bahnhof erfahren wir dann das es noch eine deutsche Erfahrung geben wird, die Bahn. Von Werne nach Lünen müssen wir mit einem Bus fahren – schnell ist klar das wir den Anschlusszug nicht erreichen werden. Was sich dann in Dortmund aber zum Vorteil dreht, denn von hier geht es dann mit einem ICE weiter, anstelle des gebuchten IC. Somit haben wir genügend Zeit am Frankfurter Flughafen.

Für Sie geht es auf dem direkten Wege nach Südkorea, während ich erst einmal wieder zurück nach Rom fliege um dort ein paar Stunden später in meinen 10 Stunden Flug nach Südafrika um zu steigen.
Mit einem einigermaßen angenehmen Flug landen wir am späten Vormittag in Johannesburg. Von hier habe ich nun circa fünf Wochen um in Kapstadt wieder in meinen Flieger zu steigen – hoffentlich genug Zeit für das was ich vor habe. Wobei, erst einmal muss ich genau heraus finden WAS ich eigentlich genau alles machen und sehen möchte.

Ein Monat Pause und dann?

Da ist mein ein Monat daheim und es ist fast so wie auf Reisen, Alles ist irgendwie anders. Man muss sich an vieles wieder gewöhnen, bei anderen Dingen ist es auch mal schön sich wirklich wieder aus zu kennen. Ich habe in diesem Monat auch sicher noch mehr erlebt als in einem „normalen“ Arbeitsmonat.
Die Familie wieder treffen, Freunde treffen, Mahlzeiten und vor allem Käse wieder essen den man vermisst hat, Motorrad fahren, Konzerttermin, … und zwischendurch habe ich auch einfach die Tage genossen wo einfach mal nichts anstand.

Wesentlich für diesen Monat war aber auch sicher die Termine die ich mit meinem alten Arbeitgeber hatte. Was zählt ist am Ende wohl, dass es im Januar wieder los geht – mit Reisen? – Nein mit der Arbeit. Mit Reisen fülle ich die Zeit bis dahin. Erstes Ziel ist Georgien und nach aktuellem Plan auch noch das ein oder andere Nachbarland bis es im November erst einmal wieder nach Hause geht um einen Besuch zu empfangen.

Früh am Montagmorgen geht es nach Dortmund zum Flughafen und mit Wizzair einige Stunden Richtung Kutaissi. Sicherlich der längste Flug den ich je in einem Billigflieger machen würde, der Sitzkomfort ist schon sehr beschränkt.
Nach der Landung werde ich freundlich von der Grenzmitarbeiterin willkommen geheißen. Schnell ist ein Bus in die Stadt gefunden, der einen sogar direkt an seiner Unterkunft raus lässt. Eine ganze weile dauert es auch bis wir über die holprigen Straßen langsam ins Zentrum kommen, bzw. überhaupt in die Stadt. Die ersten Zeichen dieser sind dutzende KFZ-Werkstätten die sich aneinander reihen.

An meinem Hostel angekommen werden wir von dem Oberkörper freien Mitarbeiter begrüßt und auf die Betten verteilt. Wir? Nun, mit mir sind noch ein paar andere Deutsche ausgestiegen und zwei standen auch schon im Hostel als ich die Tür öffnete. Neben dem Flieger aus Dortmund scheint auch gleichzeitig einer aus Berlin angekommen zu sein.
Mit einem aus eben diesem zweiten Flieger, mache ich mich nach kurzer Zeit auf einen Bankautomaten zu suchen. Zusammen geht es dann noch ein wenig auf Erkundungstour. Zunächst zu einer Kirche die über der Stadt thront um dann über einen Markt zu einem Restaurant zu gehen – welches sich als wunderbare Wahl heraus stellt.

Nach einer guten Nacht versuche ich einigermaßen früh auf zu stehen – nun sei dabei gesagt das ich diese in einem Monat in Deutschland kaum geschafft habe. Nach einem kleinen Umweg finde ich dann aber auch den Bus der mich in die korrekte Richtung bringt. Zwischendurch gibt es einen fliegenden Wechsel um dann ein paar Minuten später vor der Prometheus Höhle zu stehen. Diese Höhle wurde erst 1984 entdeckt und ist seit ein paar Jahren, zum Teil, für die öffentlich geöffnet. In einer geführten Tour geht knapp 2 Kilometer durch die, mit LED, sehr farbenprächtig beleuchteten Gänge und Hallen.
Am Ende wird man dann von der strahlenden Sonne etwas geblendet – generell ist es hier sogar noch wärmer als ich es erwartet habe, das kann sich in den nächsten Wochen und mit ein paar Höhenmetern mehr aber noch ändern.

Auf dem gleichen Weg geht es wieder zurück. wieder in Kutaissi angekommen, habe ich ein paar Fragen für das Touristenbüro, teils für heute und ebenfalls für meine Weiterfahrt am nächsten Tag.
Mit den frisch erhaltenen Informationen geht es für mich gleich zum nächsten Bus, in dem ich, während wir darauf warten das noch andere Gäste einsteigen, erst einmal ein Nickerchen halte.

Der letzte „Reisetag“ 2/2

Sehr gemütlich und nach einem kleinen Nickerchen in der New Yorker Subway komme ich mit viel Zeit im Rücken am JFK Flughafen wieder an. Wie gewohnt ohne weitere Kontrolle geht es durch den Security Check direkt zum Gate – raus darf aus diesem Land jeder. Eine ganze Weile schaue ich mich noch in den Shops um bevor ich es mir im Wartebereich gemütlich mache. Dann kann das Boarding beginnen und ich begebebe mich endgültig auf den Weg nach Deutschland.

So müde wie ich bin schlafe ich nach einem Film und der Mahlzeit direkt ein und wache erst zum Frühstück wieder auf.
Der Beamte an der Passkontrolle ist dann auch genau so gut gelaunt wie man es erwartet – nicht. Mit dem Bus komme ich bequem am Hauptbahnhof von Berlin an und genieße meinen ersten richtigen Döner. Generell ist es schon ein bisschen merkwürdig so viele Leute um einen herum zu verstehen, von jedem etwas mit zu bekommen. Glücklich gehe ich dann auch noch am Käseregal des REWE vorbei und schnappe mir zumindest ein wenig für die Zugfahrt.
Da ich einige Zeit habe, mache ich es mir im, für die größe des Bahnhofs, winzigen Wartebereich bequem. Beim Versuch mein Handy ein wenig zu laden muss ich aber feststellen das der USB Port locker ist und nicht funktioniert. Der Zug ist dann aber pünktlich, das Personal freundlich und ich habe einen Sitzplatz. Einmal umsteigen in Hamm und am Gleis in Münster „überraschen“ mich meine Mutter und eine meiner Schwester samt Sohn. Nun, wirklich überrascht wahr ich darüber nicht.

Und dann bin ich wieder Zuhause angekommen…

…354 Tage und 16 Länder später sitze ich wieder dort wo alles angefangen hat.