Zeitig stehe ich auf, dabei entdecke ich auf meinem Handy das es angeblich nur -4° außerhalb sind – hier in den Bergen ist das Wetter doch ein wenig anders als im Tal.
Am Busstopp angekommen finde ich zwar schnell den ersten Transporter(Marshrutka) der nach Sugdidi fährt. Von dort möchte ich dann am Abend mit dem Nachtzug nach Tiflis weiter. Erstes Problem ist natürlich das ich der erste bin und der Fahrer von einer Abfahrt gegen 12:00 Uhr ausgeht – nicht wirklich begeistert frage ich mich noch ein wenig um, das Ergebnis bleibt aber das selbe. Dann hält ein älterer Herr neben mir, er ist privat gerade eh in die Richtung unterwegs und würde mir anbieten, für den normalen Preis, mich direkt mit zu nehmen. Das klingt super, also geht es auf den Beifahrersitz und los.
Viel Unterhalten können wir uns nicht, aber schnell stellt sich raus das er sogar bis Tiflis weiter fährt. Ein wenig überlege ich ob ich auch auf dieses Angebot nicht eingehen soll. Kurz vor unserem Ziel entscheide ich mich dann endgültig mit Ihm zu fahren – sein Fahrstil ist auf jeden Fall deutlich vernünftiger als der von meinem Fahrer nach Mestia.
In Sugdedi sammeln wir noch einen Freund von Ihm ein, dann geht es weiter. Bald dann der nächste Stopp bei dem ein paar Mandarinen am Straßenrand gekauft werden – ich bekomme auch eine ab, Sie ist sehr süß. Bei dieser Gelegenheit biete ich dem hinten platzgenommenen Freund an sich nach vorne zu setzen, so könnten die Beiden sich besser unterhalten. Er gibt mir an das so schon in Ordnung ist und er auch Anschnallgurte nicht mag – diese werden in Georgien scheinbar nur in den vorderen Sitzen benötigt – im Gegensatz zu Asien schon mal eine deutliche Verbesserung.
Um so niedrieger, um so schneller sind wir auf dem Weg, dann gibt es sogar etwas wie eine Autobahn. Bei durchschnittlichen 120 km/h beginnt der Transporter dann aber an Probleme zu machen. Mit meinem geringen Verständniss würde ich sagen, etwas mit dem Getriebe. Immer wieder bremst der Mann, schaltet in Allradantrieb, dann mit Sperrdifferential und zurück in Frontantrieb. Wirklich helfen tut nichts davon.
Nach einer Weile erreichen wir ein paar Werkstätten, bei denen nach Öl gesucht wird, einer der Handwerker gibt aber zu verstehen das es daran nicht liegt und genug vorhanden ist. Also geht es weiter, aber nur wenige Minuten später werden wir dann von der Polizei rechts ran gewunken und kurz darauf sehen auch wir die Rauchwolke die aus dem Motorraum aufsteigt
Direkt schnappt sich ein Polizist einen Feuerlöscher – der aber scheinbar leer ist, also fragt man bei den vorbei fahrenden Autofahrern. Ein Funktonierender ist schnell gefunden und auch ein paar Liter Wasser werden zum kühlen eingesetzt. Dann rückt auch schon die, wahrscheinlich von der Polizeit gerufene Feuerwehr an – die aber nach kurzer Zeit und unverrichteter Dinge wieder fährt.
Für mich ist dann schnell klar das ich so nicht mehr bis nach Tiflis komme. Beim anhalten eine Marshrutka zu meinem Ziel hilft mir noch der Freund des Fahrers und man verabschiedet sich.
So kann es dann auf den Weg für die letzten Kilometer gehen. Nun, knapp eine halbe Stunde später geht mein neuer Fahrer schwer in die Bremsen, bis es dann doch knallt. Ein Reisebus vor uns wird dabei von uns getroffen und mein Kopf trifft den der Person vor mir. Zum glück war es ein relativ sanfter stoß. Der, natürlich deutschen, Frau vor mir und mir geht es gut und nachdem auch klar ist das die Stoßstange noch dran ist, kann es auch mit der Fahrt weiter gehen.
Das mir mein Rucksack dann noch kurz vor ende, aus der Ablage, auf den Schoß gefallen ist, ist ja kaum noch erwähnenswert, bei diesem Tag.
Freundlicherweise läd mich dann das Pärchen, zu dem die Frau gehört mit der ich angestoßen bin, noch zu der U-Bahn Fahrt ein, die mich ins Stadtzentrum bringt – so brauche ich zumindest erstmal keine U-Bahn Karte kaufen – die beiden waren bereits ist Tiflis.
An meiner Station angekommen brauche ich noch eine gute viertel Stunde bis ich in meinem Hostel ankomme.