Der Kaukasus

Zusammenfassung:

Generell habe ich genau das gefunden wo nach ich, in dieser Region, gesucht habe. Geografisch schon Asien, kulturel deutlich europäisch mit ein paar bis vielen Einflüssen aus anderen Kulturen und das alles mit einer immer noch präsenten Sowjetunion.

Georgien:
Georgien ist das Land welches sicherlich am meisten wie Europa angefühlt hat. Zwischen Diesem und den meisten osteuropäischen Ländern kann man an vielen Ecken nicht unterscheiden. Die Fahrer sind vielleicht etwas verrückter als man es erwartet, aber gastfreundlich sind die Leute hier gewiss – zu mindest wenn man die erste Skepsis bei Ihnen überwunden hat.

Azerbaijan:
Azerbaijan ist das Land was am meisten meine Erwartungen bezüglich „zwischen den Kulturen“ erfüllt hat. Mit starken orientalischen Einflüssen fühlt man sich aber immer noch Europa zugehörig. Das wenige was ich von dem Leben ausserhalb von Baku gesehen habe, scheint mir in einem starken Kontrast zu der relativ jungen Metropole. Superreich und Arm gehen hier zwischen den Häusern umher. Dabei fällt auf das jedoch keiner bettelt – dies hat etwas mit den Traditionen zu tun, wie mir gesagt wird.

Armenien:
Armenien ist die andere Seite des Azerbaijan-Armenien Konflikts und hier scheint das Thema auch deutlich prominenter zu sein. Sehr stolz auf was geleistet oder erfunden wurde in Armenien, scheint die Gesellschaft auch schwer mit seiner langen Geschichte und den einher gehenden Verlusten um gehen zu können.

 

Generell waren die Leute zwar oft sehr skeptisch und haben nicht nur mich angestart, aber es gab auch viele Momente wo ersichtlich wurde wie freundlich und hilfsbereit Sie sind. Sehr aufpassen muss man vor allem darauf nicht zu zunehmen – gutes, reichhaltiges Essen und viel Wein machen dies nicht einfach.

Wein in Kachetien

Heute gibt es erst mal ein bisschen mehr Schlaf – keine Tour die mich zwingt zu einem bestimmten Zeitpunkt auf zu sein. Danach packe ich langsam meinen Rucksack und mache mich auf den Weg zu dem Busbahnhof von dem ich angeblich zu meinem Ziel komme.
Bei meiner Ankunft sitzt erst eine Person in dem Transporter der in die richtige Richtung fährt – also mache ich mich nochmal auf in den nahgelegenen Supermarkt. Mit einem kleinen Frühstück und etwas zu trinken, setze mich dann schon mal in den Wagen, mittlerweile haben sich auch noch Andere eingefunden und ein paar Minuten später geht es dann auch los.
Keine zwei Stunden später komme ich einem Ort unterhalb von Sighnagi an, wechsel kurz mein Fahrzeug und kurz darauf bin ich endlich angekommen.

Mit kleinen Schwierigkeiten finde ich dann auch meine Unterkunft. Dort angekommen zeigt mich ein anderer Gast kurz herum, da der Inhaber derzeit nicht vor Ort ist. Nachdem ich mich dann ein wenig orientiert habe und die Chinesin in meinem Zimmer kennen gelernt habe, erkunden wir gemeinsam ein wenig die Straßen und die Stadtmauer von Sighnagi. Abends gehen wir noch etwas essen, wobei natürlich klar ist das es Zeit ist den Wein zu probieren. Bei 5€ der Liter, teilen wir uns einen Halben und lassen den Abend ausklingen.
Der nächste Morgen startet dann mit einer kleinen Wanderung zu einem Kloster welches ein wenig den Hügel hinauf liegt.
Durch einige Bustouren gut besucht, schieben wir uns teils durch die vor allem deutschen und rusischen Touristengruppen.

Den Nachmittag fülle ich dann ein wenig mit schreiben inklusive Wein und Käse. Als ich dann später wieder im Hostel ankomme, fragt mich der Inhaber – der zwar kein Englisch spricht, aber kontinuirlich auf einen einredet – ob Chacha möchte, was in etwa der georgische Grappa ist. Während ich mein kleines Gläschen genieße, bringt er dann noch eingelegte Paprika, Brot und gewürfelten Schweinespeck. Dazu holt er dann noch ein rusisches Mutter Sohn gespann aus Ihrem Raum und die Chinesin dazu. Wein gesellt sich auch noch dazu und es wird ein lustiger Abend. Irgendwann beginnt er auch noch Käse zu machen und läßt uns frischen Joghurt probieren.
Die Tatsache das sein Sohn, der ebenfalls bei uns saß, den Chacha selbst gebrannt hat, kann ich dann am nächsten Morgen sehr gut spüren – mein Kopf brummt. Genau genommen werde ich die Nachwehen noch die nächsten Tage spüren, zuviel von diesem Getränk könnte wirklich gefährlich werden.

Da für diesen Tag nur Regen ansteht und ich auch nicht zu viel in der Lage bin, möchte ich mich auf den Weg zurück machen. Zunächst brauche ich aber etwas im Magen und viel Flüssigkeit. Passenderweise fährt der nächste Bus nach Tifilis so wie so erst in knapp drei Stunden. Im Restaurant unterhalte ich mich noch mit einem Pärchen, die in meiner Situation ein paar Tage früher gewesen sind.
Später an der Bushaltestelle, stoßen auch Mama und Sohn aus meiner Unterkunft dazu und wir machen uns auf den Weg in die Stadt.

Der Abend verläuft dann ruhig und auch am nächsten Tag mache ich nicht mehr viel, bevor es für mich zum Bahnhof geht, dieses mal einer mit Zügen und nicht Bussen. Der Nachtzug wird mich um 20:35 Uhr nach Baku, der Hauptstadt von Azerbaijan, bringen.

Georgiens berühmtester Ausblick

Nächster Morgen, nächste Tour. Gerade die Richtung die ich heute einschlage, hätte sicherlich etwas mehr verdient, aber es steht noch ein paar mehr Orte an und es ist ebenfalls schon recht frisch in den Bergen – vor allem scheinen viele der Unterkünfte dort keine Heizung zu haben. Aber wohin geht es denn? Nun, zunächst wieder zum Treffpunkt und mit fast den gleichen Informationen über Tifilis aus der Stadt ,richtung Norden, heraus.
Heute teile ich mir den Transporter mit einem Ukrainer, zwei Damen vom Baikalsee und einem Norwegisch-Rusischen Paar. Direkt von der ersten Minute sind die rusischen Freundinnen mit Selfies beschäftigt – der Instragram Feed muss gefüttert werden.

Kurz halten wir an einem Stausee, welcher einen, bei schönem Wetter, sicher mit einer tollen Aussicht begrüßt. Beim aktuellen Himmel, läßt sich zumindest das Panorama genießen. Wenige Minuten später ein Halt an einer Kirche oder ist doch wieder ein Kloster? Weiterer Stopp an einem Mineralbrunnen, welcher einen unglaublichen intensiven Geschmack nach Eisen hat – dementsprechend ist die Umgebung und der kleine Bach der sich bildet, rostrot gefärbt.
Bald darauf machen wir eine Mittagspause – für mich gibt es Ostri, eine leicht pikante, mit Fleisch gefüllte, dünne Suppe.
Ein weiteren Wegpunkt bildet ein Fluss der, nachdem er einige Kilomter aufwärts getrennt wird, hier wieder zusammen läuft. Dabei ist Einer von Beiden milchig, grau geworden und der Andere hat eine recht intensive, dunkle Färbung.

So geht es weiter, mit einem Halt nach dem Anderen, der Eine mehr oder weniger interessanter als der Andere. Aber genau diese Dinge hätte ich verpasst, wenn ich einfach mit dem öffentlichen Verkehr zu unserem letzten Ziel gefahren wäre. Bevor wir dieses aber erreichen steht noch ein weiterer Mineralbrunnen an, bei dem sich gleich auch ein Wasserfall gebildet hat, der durch die Minerealablagerungen geformt wurde. Es sieht schon fast so aus wie im Inneren einer Tropfsteinhöhle.
Zu vorletzt besuchen wir noch ein Denkmal der Georgisch-Rusischen Freundschaft, als wir dann endlich in Kazbegi ankommen. Bzw. eigentlich heißt der Ort nun Stepanzminda und es geht auch nicht wirklich um diesen Ort sondern um die Dreifaltigkeits-Kirche, die auf einem kleinen Berg oberhalb des Städtchen thront.

Auf Nachfrage kann ich ein paar Meter vor dem Parkplatz herausspringen, um von hier den typischen Winkel auf die Kirche zu haben. Von einer kleinen Anhöhe sieht man das religiöse Gebäude um so bessser, von seinem unglaublichen Panorama umgeben. Nach ein paar Fotos mache mich auf um auch die Gemäuer und den Blick von dort zu erkunden.
Viel Zeit bleibt mir dann nicht mehr bevor wir dann uns auf den direkten Weg zurück machen. Die beiden Damen vom Baikalsee haben für diese Aussicht sogar Abendkleider und hochhackige Schuhe angezogen, um noch mehr Fotos von sich zu machen. Interessant ist es dann aber doch plötzlich als eine von Beiden, neben Rusisch, Chinesisch und dezentem Englisch, sogar ein wenig Deutsch spricht.

Diese Tour, als auch die vom Vortag sind sicherlich sehr komprimiert, aber mit Ausnahme von Kazbegi gab es auch nicht wirklich etwas wo mehr Zeit wirklich hilfreich gewesen wäre. Somit habe ich einiges abhaken können und am nächsten Tag geht es dann wieder aus Tifilis raus, dieses mal für mehr als ein paar Stunden.

Stalins Geburtsort und weiter geht es

Pünktlich bin ich am Startpunkt meiner Tour. Zwei aus England und ein paar aus Russland sind mit dabei, sechs Israelis die zwar bezahlt haben aber nicht erscheinen sind vielleicht mit Ihrem Kater beschäftigt – so zumindest die vermutung des Guides.
Während wir aus Tifilis heraus fahren, bekommen wir einige Informationen, manche davon habe ich bereits während der Walking Tour erfahren. Noch ein kurzer Stopp an einem Supermarkt und kurze Zeit später sind wir schon an unserem eigentlichen ersten Stopp: Das kleine Städtchen Mzcheta – welches früher einmal die Hauptstadt von Georgien war.
Wir laufen ein wenig durch die Straßen, konzentrieren uns dabei aber auf eine Kirche bzw. hier scheint fast jede Kirche gleich ein Kloster zu sein.

Nach ein paar Minuten die wir uns frei bewegen können, geht es mit dem Transporter einen kleinen Hügel hinauf, von dem hat zum einen einen tollen Überblick über Mzcheta, zum Anderen, viel wichtigeren Teil, ist hier die Dschwari Kirche – in Dieser soll sich das Leibchen befinden, welches Jesus am Kreuz getragen haben soll. Dementsprechend zieht dieser Punkt besonders viele Touristen und Pilgern an – der gesammte Parkplatz ist voll mit Fahrzeugen.
Nicht lang und wir machen uns weiter auf den Weg in den Westen. Es dauert etwa eine Stunde bis wir in Gori angekommen, so ziemlich der einzige Ort in Georgien in dem die Sowjetunion noch wirklich präsent ist. Dies liegt hierbei ganz im speziellen daran, das es der Geburtsort von Stalin ist und dementsprechend vor allem russische Touristen anlockt.
Neben einer Statue von Stalin und einem Museum, welches angeblich recht leer ist, befindet sich auch das Haus in dem er geboren und groß geworden ist, an dem Platz den wir besuchen.

Um ein paar Informationen reicher geht es direkt weiter zum letzten Ziel des Tages: Uplistsikhe – eine Felsenstadt, welche nicht nur während der Hochzeit der Seidenstraße belebt war, sondern auch schon tausende Jahre früher. Heute leben hier aber nur noch die unzähligen Eidechsen die durch die Gegend huschen.
Zwar leigt dieser Ort direkt neben einem Fluss, ansonsten sieht die Umgebung sehr karg aus.
Eine gute Stunde können wir umherlaufen und die verschiedenen Ebenen erklimmen bis es dann auch schon wieder auf den Rückweg nach Tifilis geht, welches wir nach einer guten Stunde auch schon erreichen.

Für den nächsten buche ich mich gleich für die Tour in den Norden ein. Die Tage danach sind ebenfalls durchgeplant und werden am Abend noch mit der Buchung der ein oder anderen Unterkunft fest gemacht. Davor halte ich auch kurz am Bahnhof, um mir ein Zugticket zu besorgen. Dann sitze ich auch schon wieder mit dem deutschen Pärchen, der beiden Vorabenden, zusammen und wir genießen zum Ihr letztes Bier, denn um 4:00 Uhr geht der Flieger nach Hause.
Freundlicherweise hat mir auch eine andere Deutsche, welche für ein paar Monate in Tiflis ist, an ihrer Arbeit mein Visum fürs nächste Land ausgedruckt – damit wäre dass auch geklärt.

Tiflis Altstadt

Am Abend meiner Ankuft beginnt, passenderweise ein zwei tägiges Stadtfest, also mache ich mich nach kurzer Orientierung auf in die Straßen. Hier und da gibt es ein wenig Musik und viele Stände, aber wenig wirklich interessantes, so zieht es mich bald zu einem Couchsurfing MeetUp, bei dem ich dann den Rest des Abends verbringe und dementsprechend spät am nächsten Tag aufstehe.

Der nächste Morgen beginnt langsam, das Bett ist bequem, das Wetter nicht besonders sonnig und der erste, so weit auch einzige, Punkt auf meiner Liste für diesen Tag ist eine Walking Tour durch die Altstadt, welche um 12:00 Uhr beginnt.
Ziemlich pünktlich für diese Aktivität schaffe ich es auch zum Startpunkt. Natürlich sind auch weitere Deutsche mit dabei. Dimitri, unser Führer, bringt uns zunächst durch eine 2-3 Hundert Jahre alte Wohnsiedlung, mitten in der Stadt. Daruf folgt ein besonderer Glockenturm, die zweit älteste Kirche in Georgien und die älteste Bäckerei der Stadt. Nach einer kleinen Pause geht es weiter um an den Sulfit Bädern zu enden, ein leichter Geruch von verfaulten Eiern unterstreicht dies.

Teile der Gruppe gehen dann gemeinsam in ein Café welches wir unterwegs gesehen haben. Die Gruppe wird kleiner beim weiter gehen und teilt sich weiter. Am Ende gehe ich mit einem Slowaken über einen Flohmarkt bevor auch er sich auf den Weg macht.
Von hier gehe ich auch in mein Hostel um meinen Flug nach Hause zu planen – so langsam habe ich ein Gefühl wieviel Zeit ich noch in und um Georgien benötige.

Der nächste Morgen bricht an, dieses mal auch mit deutlich sonnigeren Aussichten. Somit geht es noch ein wenig den Hügel hoch, an dem meine Unterkunft liegt. Neben einer Statue der Mutter von Georgien blicke ich über die Stadt. Von hier geht es mit ein wenig Umweg wieder in die Bereiche, die ich gestern schon mit der Walking Tour erkundet habe – dieses mal aber mit deutlich besseren Lichtverhältnissen für Fotos. Nach dem einiges davon nachgeholt ist buche ich mich ein für eine ehr touristische Tour am nächsten Tag, denn nicht nur die Stadt, sondern auch Ihrere Umgebung hat einiges zu bieten.

Mit schönen Blick über die Stadt, setze ich mich auf die Terrasse des Hostels und versuche zunächst ein wenig zu schreiben. Weit komme ich damit aber nicht, bald nachdem ich anfangen möchte setzt sich ein deutsches Pärchen dazu und schon ist der Abend mit Gesprächen gefüllt. Am Vorabend scheinen Sie auch schon neben mir gesessen zu haben, da war ich aber zu vertieft in Flugsuche. Jetzt scheint es mir schon so, das ich durch die begrenzte Zeit die ich habe, ich schneller bzw. intensiver Unterwegs bin – es bleibt weniger Zeit sich mal hin zu setzten und einfach zu schreiben.
Zeitig sehe ich dann am nächsten Morgen zu auf zu stehen und mich zum Abholort für die Tour zu begeben.

Ereignisreiche Fahrt nach Tiflis

Zeitig stehe ich auf, dabei entdecke ich auf meinem Handy das es angeblich nur -4° außerhalb sind – hier in den Bergen ist das Wetter doch ein wenig anders als im Tal.
Am Busstopp angekommen finde ich zwar schnell den ersten Transporter(Marshrutka) der nach Sugdidi fährt. Von dort möchte ich dann am Abend mit dem Nachtzug nach Tiflis weiter. Erstes Problem ist natürlich das ich der erste bin und der Fahrer von einer Abfahrt gegen 12:00 Uhr ausgeht – nicht wirklich begeistert frage ich mich noch ein wenig um, das Ergebnis bleibt aber das selbe. Dann hält ein älterer Herr neben mir, er ist privat gerade eh in die Richtung unterwegs und würde mir anbieten, für den normalen Preis, mich direkt mit zu nehmen. Das klingt super, also geht es auf den Beifahrersitz und los.

Viel Unterhalten können wir uns nicht, aber schnell stellt sich raus das er sogar bis Tiflis weiter fährt. Ein wenig überlege ich ob ich auch auf dieses Angebot nicht eingehen soll. Kurz vor unserem Ziel entscheide ich mich dann endgültig mit Ihm zu fahren – sein Fahrstil ist auf jeden Fall deutlich vernünftiger als der von meinem Fahrer nach Mestia.
In Sugdedi sammeln wir noch einen Freund von Ihm ein, dann geht es weiter. Bald dann der nächste Stopp bei dem ein paar Mandarinen am Straßenrand gekauft werden – ich bekomme auch eine ab, Sie ist sehr süß. Bei dieser Gelegenheit biete ich dem hinten platzgenommenen Freund an sich nach vorne zu setzen, so könnten die Beiden sich besser unterhalten. Er gibt mir an das so schon in Ordnung ist und er auch Anschnallgurte nicht mag – diese werden in Georgien scheinbar nur in den vorderen Sitzen benötigt – im Gegensatz zu Asien schon mal eine deutliche Verbesserung.

Um so niedrieger, um so schneller sind wir auf dem Weg, dann gibt es sogar etwas wie eine Autobahn. Bei durchschnittlichen 120 km/h beginnt der Transporter dann aber an Probleme zu machen. Mit meinem geringen Verständniss würde ich sagen, etwas mit dem Getriebe. Immer wieder bremst der Mann, schaltet in Allradantrieb, dann mit Sperrdifferential und zurück in Frontantrieb. Wirklich helfen tut nichts davon.
Nach einer Weile erreichen wir ein paar Werkstätten, bei denen nach Öl gesucht wird, einer der Handwerker gibt aber zu verstehen das es daran nicht liegt und genug vorhanden ist. Also geht es weiter, aber nur wenige Minuten später werden wir dann von der Polizei rechts ran gewunken und kurz darauf sehen auch wir die Rauchwolke die aus dem Motorraum aufsteigt

Direkt schnappt sich ein Polizist einen Feuerlöscher – der aber scheinbar leer ist, also fragt man bei den vorbei fahrenden Autofahrern. Ein Funktonierender ist schnell gefunden und auch ein paar Liter Wasser werden zum kühlen eingesetzt. Dann rückt auch schon die, wahrscheinlich von der Polizeit gerufene Feuerwehr an – die aber nach kurzer Zeit und unverrichteter Dinge wieder fährt.
Für mich ist dann schnell klar das ich so nicht mehr bis nach Tiflis komme. Beim anhalten eine Marshrutka zu meinem Ziel hilft mir noch der Freund des Fahrers und man verabschiedet sich.

So kann es dann auf den Weg für die letzten Kilometer gehen. Nun, knapp eine halbe Stunde später geht mein neuer Fahrer schwer in die Bremsen, bis es dann doch knallt. Ein Reisebus vor uns wird dabei von uns getroffen und mein Kopf trifft den der Person vor mir. Zum glück war es ein relativ sanfter stoß. Der, natürlich deutschen, Frau vor mir und mir geht es gut und nachdem auch klar ist das die Stoßstange noch dran ist, kann es auch mit der Fahrt weiter gehen.
Das mir mein Rucksack dann noch kurz vor ende, aus der Ablage, auf den Schoß gefallen ist, ist ja kaum noch erwähnenswert, bei diesem Tag.

Freundlicherweise läd mich dann das Pärchen, zu dem die Frau gehört mit der ich angestoßen bin, noch zu der U-Bahn Fahrt ein, die mich ins Stadtzentrum bringt – so brauche ich zumindest erstmal keine U-Bahn Karte kaufen – die beiden waren bereits ist Tiflis.
An meiner Station angekommen brauche ich noch eine gute viertel Stunde bis ich in meinem Hostel ankomme.

Noch ein wenig erkunden

Es dauert eine weile bis ich es vom Stuhl hoch schaffe – so lange unterhalte ich mich mit dem älteren Herren der ebenfalls in meinem Zimmer schläft. Zufälliger Weise kann ich Ihm natürlich auch gleich mit seinem Netbook helfen, bei dem zum einen die Festplatte voll ist und zum anderen der Touchbildschirm scheinbar Probleme macht(der Risse im Display könnte daran natürlich schuld sein – also deaktiviere ich einfach den Treiber und sage Ihm das Der nicht mehr funktioniert, sich Zuhause das aber jemand noch mal in Ruhe anschauen kann). Nach dem Beheben der Probleme ist er glücklich und ich schaffe es mich zur Dusche auf zu machen. Danach setzte ich mich mit meinem Notebook zu Ihm und bearbeite die ersten Fotos.

Ich lade die Bilder auch gleich hoch, um mich dann auf den Weg zum Abendessen zu machen. Der Abend wird mit dem deutschen Paar gefüllt und zu späterer Stunde auch noch einer Katze, die von den Beiden am liebsten mit nach Deutschland genommen werden soll.

Die Wetter Vorschau für den nächsten Tag sieht nicht besonders gut aus, überrascht dann aber doch als ich aufwache. Spontan überlege ich mir noch eine Nacht länger zu bleiben.
Zunächst spaziere ich ein wenig durchs Dorf, mache Fotos – unter anderem von den circa 40 Türmen, die überall verteilt für die Verteidigung gesorgt haben – Nein, nicht von Allen dieser Türme. Auf einen klettere ich dann aber noch hinauf. Mit sehr wackeligen Leitern und schmalen Öffnungen in den Böden, ist dieser Aufstieg sicherlich nicht für Jeden etwas – spätestens bei der Besteigung des Dachs, sind viele sicherlich skeptisch – die Aussicht ist aber wundervoll.

Nach einem kurzen Museums Besuch, schnappe ich mir mein Notebook und mache ich es mir einmal mehr in einem Kaffee gemütlich um die letzten Tage endlich aufzuschreiben. Hier treffe ich dann die Bedienung, der gerade eine Reise durch Asien plant – zu dem sitzt neben mir eine Brasilianerin mit deutschen Wurzeln, die gerade auf Ihrer Weltreise ist.
Zwei Kaffee und ein tolles Gespräch später sitze ich noch kurz in meiner Unterkunft um diese Zeilen zu schreiben. Während eine Dame die hier wohnt mir gerade einen Teller mit Äpfeln und einem Messer hingestellt hat. Viel Zeit bleibt mir dafür aber nicht, um 17:00 Uhr beginnt eine Filmvorstellung – ein Film der in Ushguli(Nachbarort) spielt, angeblich sehr düster, aber wenn ich Ihn nicht hier schauen sollte, wo sonst.

Der Film ist vorbei und es bleibt ein wenig fader Beigeschmack zurück – ein sicherlich gut gemachter Film der wirklich wiederspiegelt wie es in dieser Gegen noch vor ein paar Jahrzenten war, ein mehr oder weniger Happy End gab es aus. Kurz zusammengefasst: Frauen haben zu tun was die Männer Ihnen sagen und wenn etwas schief geht sind Sie auch schuld – wenn jemand Krank ist wird gebetet anstelle von Medezin verabreicht.
Für mein Abendessen suche ich mir DAS touristischeste Restaurant raus, ein kleiner Tisch direkt neben der Tür wird dann meiner. Das Essen ist wieder einmal sehr lecker, dazu gibt es einen selbst gemachten Früchtetee – ich spüre eine leichte Erkältung, die aber schon in Deutschland angefangen hat.

Bevor ich mich zum schlafen hinlege, bereite ich meinen Rucksack noch vor, am nächsten Tag geht es dann weiter – mit einer deutlich anderen Fahrt, als ich es in diesem Moment erwarte.

Kühe auf der Straße und Verteidigungstürme im Dorf

Die versprochenen 10 Minuten später geht es dann los, kurz vorher schnappe ich mir noch drei Äpfel aus einem Markt.
Am Flughafen vorbei und weiter geradeaus, insgesamt ist die Fahrt recht unspektakulär. Immer wieder halten wir um Gäste rein oder raus zu lassen. Kurze Zeit später mache ich dann erst einmal wieder ein Nickerchen.
In Zugdidi angekommen, lässt der Fahrer uns direkt bei einem Bus raus der zu unserem Ziel fährt und dann warten wir und warten und warten. Es ist der letzte Bus in der Reihe, wohl kein guter Ort um Gäste an zu locken. Zwischendurch fahren andere Wagen an uns vorbei die nach Mestia fahren. An dieser Stelle fragen wir uns dann ob wir in Kutaissi nicht auf den Bus warten hätten sollen, der direkt durchfährt.
Bis wir dann endlich starten gibt es für den einen ein Eis und der Andere besorgt sich ein paar Kekse(alle sehr hart und trocken). Mit uns dreien warten natürlich auch einige Georgier, aber auch ein deutsches Pärchen.

Nach einer gefühten Ewigkeit haben wir dann endlich genug Gäste im Wagen um los zu fahren. Dann scheint der Fahrer aber auch richtig auf zu wachen. Mit allem was der alte Motor her gibt rast er über die Straße, manchmal nur wenige Centimeter an einer Kuh vorbei. Wenn gerade keine Kuh da ist, die hier sehr oft einfach frei herum laufen, gibt es einfach ein waghalsiges Überholmanöwer.
Bei etwa der Hälfte der Strecke gibt es eine kurze Pause um nach ein paar Minuten den Entspurt zu beginnen.
An einem Stopp steht ein winziges Auto bereit um drei riesige Säcke mit Klamotten abzuholen, am Nächsten kann man einen Gletscher in den Bergen erkennen. Für eine lange Zeit fahren wir auch an einem mintfarbenen See vorbei, der mich ein wenig an den Lech(Fluß) in Österreich erinnert.

Endlich erreichen wir Mestia, von desen Busstation es nicht weit bis zu meiner Unterkunft ist. Die beiden Jungs kommen mit und haben mit den letzten beiden Betten glück. Nach ein wenig Planung gehen wir noch gemeinsam Essen und hauen uns ins Bett, für alle soll es wieder früh raus gehen.
Während ich in Mestia nur eine Tageswanderung plane, wollen die Jungs eine vier Tage Tour nach Ushguli machen. Ushguli ist das höchste, durchgehend bewohnte Dorf in Europa – nun könnte man natürlich sagen das Georgien ja schon in Vorderasien liegt, aber die Georgier fühlen sich definitv ehr Europa zugehörig.
Nach einer Verabschiedung am Morgen, mit der Aussicht das man sich in der Hauptstadt wohl wieder sieht, mache ich mich direkt auf den Weg.

Laut Bericht den ich gelesen habe geht es nun 2-3 Stunden bergauf, zum ersten Gipfelkreuz und einer kleinen Hütte. Ein wenig überrascht erreiche ich dies schon nach einer Stunde und vierzig Minuten. So weit ist der Weg schon einmal sehr interessant und mit tollen Ausblicken. Zu dem konnte ich kurz einen Specht erblicken. Um so höher es geht um so herbstlicher sehen die Bäume aus, bis die Laubbäume durch Nadelhölzer ersetzt werden und dann gar keine Bäume mehr vorhanden sind. Einen kurzen Blick werfe ich vom Hüttchen auf das Dorf, welches mir nun zu Füßen liegt, dann geht es weiter, denn am Nachmittag soll es anfangen zu regnen.
Generell geht es bei diesem Weg aber deutlich mehr um die Aussichten. Zur Linken der Eingang des Tals, zur Rechten wird es immer enger und überrall dazwischen schneebedeckte Gipfel.

Nach eine kurzen Pause an den kleinen Seeen am Ziel mache ich wieder auf den Weg zurück. Nachdem es nun etwa 1300 Meter bergauf ging, steht nun, nur bergab an. Zwischendurch treffe ich noch das deutsche Paar welches im Bus saß – wir verabreden uns für den Abend.
Schnell bin ich wieder am Kreuz und dem Hüttchen angekommen, danach werden die Abstände zwischen den Pausen geringer – meinen Knien gefällt bergauf deutlich besser.
Kurz vor der Ankunft in meiner Unterkunft fangen die ersten Tropfen an zu fallen, nachdem ich auf einem Stuhl sitzte und herausschaue fängt es richtig an zu regnen.

Ein Kloster nach dem nächsten

Nach meinem Nickerchen ist der Bus dann auch gut gefüllt und es kann los gehen. Ein paar, welches auch mit mir bei der Höhle am Morgen war, sitzt ebenfalls neben mir. Von Kutaissi sind es nur gut 20 Minuten bis zum Kloster „Gelati“ – dieses befindet sich gerade in der Renovierung, kann sich aber trotzdem sehen lassen. Während ich in der Kirche herumgehe beginnt gerade eine Hochzeit, während die Touristen herum laufen und die Baugerüste draußen herum stehen, aber ok.
Als ich mich durch die anderen Gebäude bewege, habe ich plötzlich das Gefühl beobachtet zu werden und tatsächlich steht auf der Treppe hinter mir eine Chinesin, die mich dabei fotografiert wie ich ein Foto aufnehme. Leicht verschüchtert geht Sie weiter als ich Sie „erwischt“ habe.
Nach einer knappen halben Stunde habe ich alles gesehen und mache mich auf zurück zum Bus, der in ein paar Minuten wieder zurück fahren wird. Doch ich steige, natürlich mit zwei deutschen Mädchen, nach ein paar Kilometern wieder aus.

Es geht noch zu einem weiteren Kloster. Wir haben circa zwei Stunden bis der nächste Bus wieder vorbei kommt und knapp zwei Kilometer bis zu unserem Ziel, zu Fuß hinter uns zu bringen – also los geht es. Nach ein paar Minuten fährt die Chinesin, mit ihrer Mutter(?) in einem Mitwagen an uns vorbei und wingt. Weitere Minuten später scheinen Sie einen Punkt zum wenden gefunden zu haben und sammeln uns drei ein. Wir unterhalten uns ein wenig und erreichen bald das andere Kloster. Nun zu fünft gehen wir die letzten Meter gemeinsam. Uns allen scheint dieses kleinere Kloster deutlich besser zu gefallen. Ziemlich allein am Rand einer Klippe gelegen, ist der Anblick dieser Anlagen doch deutlich idylischer.
Noch bevor wir wirklich durch das Tor schreiten sehen wir wie zwei Männer ein paar Schafe in den Kofferraum eines alten Ladas verladen. Der Georgier, der gerade eines der Lämmer hält, erblickt uns und kommt auf uns zu um das Tier direkt der einen Chinesin in den Arm zu legen. Alle haben Ihren Spaß und machen Ihre Fotos – besonders der Mann ist sehr von der Asiatin begeistert, fast schon ein wenig aufdringlich wirkt er, Sie scheint es aber zu dulden.

Mit einem Wickelrock, um die Knie zu bedecken, erkunden wir auch dieses Kloster ein wenig bevor die Chinesinen sich auf den Rückweg machen wollen und uns anbieten in der Stadt abzuladen. Gerne nehmen wir an und erreichen problemlos unsere Unterkünfte.
Am Abend mache ich zu einem Restaurant direkt am Ufer des Flußes auf um die georgischen Teigtaschen „Khinkali“ zu probieren. Jeweils zwei mit Fleisch, Pilzen und Käse bestelle ich mir, dazu einen Gurken, Tomaten Salat mit Walnüßen.
Gesättigt geht es auf dem Weg zurück um mich im Hostel noch mit ein paar anderen Deutschen auf der Veranda zu unterhalten. Zwei Jungs wollen sich am nächsten Tag in die gleiche Richtung auf machen, also planen wir für den nächsten Morgen den Wecker zusammen.

Innerhalb kurzer Zeit ist am nächsten Morgen auch alles gepackt, somit geht es weiter zur Bushaltestelle. Mit der Nummer 1 geht es zum Busbahnhof. Nach ein wenig Sucherei finden wir einen Bus der in 10 Minuten zu einer Stadt auf dem Weg fährt, von dort soll es dann mit einem weiteren Bus zum endgültigen Ziel „Mestia“ gehen. Vorher hatten wir auch schon einen direkten Bus gefunden, dieser wird aber noch zwei Stunden warten bis es los geht und sah auch kleiner und unbequemer aus. Diese Entscheidung werden nachher noch ein wenig in Frage stellen…

Ein Monat Pause und dann?

Da ist mein ein Monat daheim und es ist fast so wie auf Reisen, Alles ist irgendwie anders. Man muss sich an vieles wieder gewöhnen, bei anderen Dingen ist es auch mal schön sich wirklich wieder aus zu kennen. Ich habe in diesem Monat auch sicher noch mehr erlebt als in einem „normalen“ Arbeitsmonat.
Die Familie wieder treffen, Freunde treffen, Mahlzeiten und vor allem Käse wieder essen den man vermisst hat, Motorrad fahren, Konzerttermin, … und zwischendurch habe ich auch einfach die Tage genossen wo einfach mal nichts anstand.

Wesentlich für diesen Monat war aber auch sicher die Termine die ich mit meinem alten Arbeitgeber hatte. Was zählt ist am Ende wohl, dass es im Januar wieder los geht – mit Reisen? – Nein mit der Arbeit. Mit Reisen fülle ich die Zeit bis dahin. Erstes Ziel ist Georgien und nach aktuellem Plan auch noch das ein oder andere Nachbarland bis es im November erst einmal wieder nach Hause geht um einen Besuch zu empfangen.

Früh am Montagmorgen geht es nach Dortmund zum Flughafen und mit Wizzair einige Stunden Richtung Kutaissi. Sicherlich der längste Flug den ich je in einem Billigflieger machen würde, der Sitzkomfort ist schon sehr beschränkt.
Nach der Landung werde ich freundlich von der Grenzmitarbeiterin willkommen geheißen. Schnell ist ein Bus in die Stadt gefunden, der einen sogar direkt an seiner Unterkunft raus lässt. Eine ganze weile dauert es auch bis wir über die holprigen Straßen langsam ins Zentrum kommen, bzw. überhaupt in die Stadt. Die ersten Zeichen dieser sind dutzende KFZ-Werkstätten die sich aneinander reihen.

An meinem Hostel angekommen werden wir von dem Oberkörper freien Mitarbeiter begrüßt und auf die Betten verteilt. Wir? Nun, mit mir sind noch ein paar andere Deutsche ausgestiegen und zwei standen auch schon im Hostel als ich die Tür öffnete. Neben dem Flieger aus Dortmund scheint auch gleichzeitig einer aus Berlin angekommen zu sein.
Mit einem aus eben diesem zweiten Flieger, mache ich mich nach kurzer Zeit auf einen Bankautomaten zu suchen. Zusammen geht es dann noch ein wenig auf Erkundungstour. Zunächst zu einer Kirche die über der Stadt thront um dann über einen Markt zu einem Restaurant zu gehen – welches sich als wunderbare Wahl heraus stellt.

Nach einer guten Nacht versuche ich einigermaßen früh auf zu stehen – nun sei dabei gesagt das ich diese in einem Monat in Deutschland kaum geschafft habe. Nach einem kleinen Umweg finde ich dann aber auch den Bus der mich in die korrekte Richtung bringt. Zwischendurch gibt es einen fliegenden Wechsel um dann ein paar Minuten später vor der Prometheus Höhle zu stehen. Diese Höhle wurde erst 1984 entdeckt und ist seit ein paar Jahren, zum Teil, für die öffentlich geöffnet. In einer geführten Tour geht knapp 2 Kilometer durch die, mit LED, sehr farbenprächtig beleuchteten Gänge und Hallen.
Am Ende wird man dann von der strahlenden Sonne etwas geblendet – generell ist es hier sogar noch wärmer als ich es erwartet habe, das kann sich in den nächsten Wochen und mit ein paar Höhenmetern mehr aber noch ändern.

Auf dem gleichen Weg geht es wieder zurück. wieder in Kutaissi angekommen, habe ich ein paar Fragen für das Touristenbüro, teils für heute und ebenfalls für meine Weiterfahrt am nächsten Tag.
Mit den frisch erhaltenen Informationen geht es für mich gleich zum nächsten Bus, in dem ich, während wir darauf warten das noch andere Gäste einsteigen, erst einmal ein Nickerchen halte.