Aus den Wolken in die Stadt

Ein paar Stunden nachdem ich mich verabschiedet habe, geht es mit einem Australier und einer Holländerin los. Die beiden hatte ich am Vortag kurz gesprochen. Der Plan ist zu dem zweit größten Stein nach Uluru(Ayers Rock in Australien), zu fahren. Auch das Bier aus Swasiland ist nach diesem Stein benannt; Sibebe.
Ein Minibus bringt uns in die Hauptstadt von wo aus es in einen anderen Minibuss geht, bei diesem müssen wir aber noch warten bis er voll ist – was zum Glück nicht all zu lange dauert.
Etwa eine halbe Stunde dauert es bis wir an unserer Haltestelle angekommen sind, anscheind auch gleich die Endstation. Kurz tragen wir uns in das Gästbuch ein und zahlen ein paar Rand um unsere Wanderung beginnen zu können. Zunächst war es zwar bewölkt, aber mit der Zeit kommt die Sonne dann doch raus, somit müssen zumindest der Australier und ich nochmal beim Sonnenschutz nachlegen.
Es geht eine ganze Weile bergauf, zwischendurch grüssen wir ein paar Anwohner und fragen bei Bauarbeitern nach dem Weg. Wie wir später festellen werden, haben wir einen „kleinen“ Umweg gemacht. Nach etwas weniger als zwei Stunden erreichen wir dann endlich den Gipfel des Steins. Wir stellen fest das es wahrscheinlich interessanter wäre, auf der gegenüberlegenen Seite des Tals zu sein, dann könnte man den Stein auch wirklich sehen. Generell bleibt auch der Eindruck das Uluru vor allem so imposant ist, das er rot ist und ziemlich allein da steht.

Wir verweilen für ein paar Minuten und genießen die Aussicht. Währenddessen schiebt sich langsam eine Wolke an uns vorbei – also genau auf unserer Höhe. Als wir dann die Umrundung des Steins beenden wollen, müssen wir doch feststellen das die Sicht sehr beschränkt ist und auch der Weg nur schwer zu erkennen ist. Daher drehen wir um und folgen dem Pfad der uns hier her geführt hat. An einer Kreuzung treffen wir dann einen anderen Wanderer, der anscheinend auf einem kürzerem Weg hinauf gefunden hat – wir folgen seinen Anweisungen und sich deutlich schneller wieder an unserem Ausgangspunkt um dann wieder zu underem Hostel zurück zu finden.

Mit dem Australier mache ich dann noch ein paar Besorgungen, welche dazu führen dass wir Abendessen und Frühstück gemeinsam zubereiten. Nach zweitem mache ich mich dann auf den Weg in die nächste Stadt östlich. Von dort gibt es angeblich eine Verbindung nach Durban(Südafrika). Die Fahrt in den Ort, welche am Vortag zum Markt nur 25 Minuten benötigte, braucht nun über eine Stunde. Was am Ende aber kein Unterschied macht, der Bus nach Durban ist eh noch nicht voll – manche warten sogar schon seit 7:00 Uhr morgens. Ich muss mich dagegen nur noch knapp zwei Stunden gedulden, bis wir gegen 12:00 Uhr endlich los fahren.

Alles verläuft planmäßig bis … an der Grenze steigen alle aus um sich seperat zum Bus durch die Kontrollen zu machen. Überraschend werde ich sogar nach meiner Gelbfieber Impfung gefragt, nachdem man meinen Brasilien Stempel entdeckt. Nachdem ich meinen Impfpass vorgezeigt habe, mache ich mich auf den Weg zu den anderen Mitfahrern.
Der Bus selber benötigt einige Zeit mehr. Als dieser endlich fertig ist, müssen wir aber feststellen das drei unserer Mitreisenden ihre Reise hier beenden müssen. Sie haben versucht die Grenze abseitz der Kontrolle zu überschreiten. Das Militär sammelt noch die Taschen auf und wir können weiter.
Die restliche Fahrt bis nach Durbach verläuft dann relativ unkompliziert – wenn man den Zwischenfall ignoriert, bei dem vom rechten Anhängerreifen nur noch die Felge übrig geblieben ist und wir kurzerhand diese gegen einen vollen Reifen tauschen.

Auf direktem Weg durch Swasiland

Am letzten vollen Tag in Marloth Park sitzen viele aus dem Hostel zusammen, vor allem als die US Amerikaner Steaks besorgen und die Hostelmitarbeiter diese dann zubereiten, dabei werfen Sie noch ein paar Karftoffeln dabei. Eine gemütliche Runde die sich hier zusammengefunden hat.
Später grübel dann nicht nur ich wie es weiter geht, auch Bart, Sebastian und Tony schauen wie Sie am besten nach Durban kommen. Nach langem hin und her scheint ein Mitwagen zu mieten und durch Swasiland zu fahren doch die beste/schnellste Möglichkeit zu sein. Zu meinem Glück werden Sie mich am nächsten Tag bis nach Swasiland mitnehmen, dort möchte ich doch ein wenig mehr Zeit als nur eine Nacht verbringen.

Für den späten Nachmittag steht dann noch einmal ein Spaziergang am Fluss an. Dieses Mal sind ein paar Löwen deutlich besser sichtbar, zwei Männchen, drei Weibchen und ein Junges liegen nur ein paar Meter vom Ufer entfernt – Sie sehen aber eindeutig nicht danach aus as würde bald noch ein Abendessen anstehen. Unfreiwillig werden die Löwen dann aber von einer Elefantenherde verscheucht. Die über 20 Elefanten stampfen durch den Fluss und an dem gehobenen Rüssel kann man gut erkennen ab wann Sie die Löwen gerochen haben.
Zur gleichen Zeit kommen von der anderen Seite auch ein paar Antilopen, aber auch diese scheinen den Geruch der Löwen aufgenommen zu haben, zumindest können wir ein paar Warngeräusche hören.
Auf dem Weg zurück zum Hostel laufen mal wieder ein paar Giraffen an uns vorbei und später eine kleine Herde von Zebras, von welchen eines deutlich Schwanger ist.

Freundlicher Weise bringt der Hostelbesitzer, uns vier, bis zum Abholort für den Mitwagen. Dann beginnt aber erst das Abenteuer. Drei Amerikaner, die erstens noch nie auf der linken Seite gefahren sind und zweitens selten manuel Schalten. Ich hätte mich ja angeboten zu fahren, was Ihnen am zweiten Tag aber auch nicht viel geholfen hätte.
Nach anfänglichen schwierrigkeiten verlaufen die folgenden Kilometer dann aber doch ganz gut. So sind wir dann auch nach weniger als einer Stunde schon an der Grenze. Wäre nicht direkt vor uns ein deutscher Reisebus angekommen, würde auch die Grenze schnell verlaufen – so warten wir auf beiden Seiten etwas länger bevor wir uns dann auf den Strassen von Swasiland bewegen.
Generell sind die Wege hier in einem sehr guten Zustand, nur am Rand kann es teilweise zu deutlichen Schlaglöchern kommen – und genau eines von diesen trifft Tony dann in eine Linkskurve. Erst nachdem er dann noch ein Bus überholt und dieser uns mit Lichthupe und Blinkern versucht uns etwas mitzuteilen, halten wir an um festzustellen das der Reifen vorne links platt ist. Mit weiterhin viel guter Laune, tauschen wir den Platten gegen den Ersatzreifen aus um weiter fahren zu können.

Mit der Zeit stellen wir dann fest das Swasiland auffällig sauber ist, nur selten können wir Abfall am Straßenrand entdecken. Was wir aber sehen ist ein großer Hain neben dem nächsten, immer wieder dazwischen ein Sägewerk.
Es dauert nur wenige Stunden bis wir an der Haupstadt vorbei, die mehr wie eine Kleinstadt aussieht, an unserer Unterkunft ankommen. Eingecheckt und schon wieder los um noch das Tageslicht aus zu nutzen.
Wir fahren zu einem Markt auf dem wir hauptsächlich herum laufen. Tony findet eine Tasche, Sebastian einen Halskette und Bart läßt sich die Haare schneiden, auch wenn er sehr skeptisch ist. Während er in seinem Stuhl sitzt, unterhält sich der Rest mit den Leuten die ebenfalls auf einen Haarschnitt warten.
Zum Abend kochen wir noch ein wenig und legen uns dann schlafen. Die Drei machen sich am frühen Morgen auf Ihren Weg nach Durban, ich bleibe noch eine Nacht, somit heißt Abschied nehmen.