Am Abend habe ich mir noch eine Plastiktüte vom Hostel besorgt, der Regenschutz für mein Rucksack allein hat sich als nicht all zu ergiebig erwiesen, auch wenn es nicht besonders viel geregnet hatte auf dem Weg nach Sapa.
Rucksack auf die Halterung am Ende der Sitzfläche geschnallt und los geht es, zunächst wieder bergab Richtung Lao Cai. Doch bevor wir dort abbiegen können braucht Magnus Motorrad etwas Hilfe in einer Werkstatt – in der hintere Bremse scheint etwas gebrochen zu sein. An meinem lasse ich nebenbei die Kette kürzen und Luft auf den Hinterreifen pumpen. Insgesamt verbringen wir eine gute Stunde in dieser Werkstatt – es müssen zunächst erst ein paar Ersatzteile besorgt werden. Die Zeit verkürzt uns aber der Nachbar mit seinem Karaoke Gesang – ich habe immer noch keine Ahnung wie man diese Wörter aussprechen soll und erst recht nicht Singen. Einen grünen Tee später geht es weiter. Die nächsten Kilometer verbringen wir auf gut ausgebauten Strassen die uns schnell vorwärts bringen.
Wir waren guter Dinge die Strecke zu schaffen bevor sich die Strasse drastisch ändern als wir in die Region von Ha Giang kommen. Zunächst einige Schlaglöcher, befestigte Wege, Schotter und dann bestehen die Straßen nur noch aus Lehm. Dies in Kombination mit dem Regen der immer stärker wird, macht unseren Weg rutschig und die Geschwindigkeit sinkt drastisch.
Mit lehmroten Schuhen schaffen wir es aber endlich an unser Ziel, kurz bevor es dunkel wird.
Es dauert nur wenige Minuten und jeder von uns hat seine Feuchten Klamotten im Zimmer verteilt, es sieht ein wenig wie in einer Wäscherei aus, mit der Aussnahme dass es nicht nach frisch gewaschener Wäsche riecht.
Ha Giang ist für viele der Ausgangspunkt für die Schleife in den Norden, die meisten kommen mit Bus an und leihen sich hier für ein paar Tage einen Scooter oder ein Motorrad. Einige der anderen Gäste unseres Hostels haben genau dies vor.
Der nächste Morgen startet langsam, Alles muss wieder verpackt werden, mein nass gewordenes Handy hat schon die letzte Nacht in einem Sack voll Reis verbracht und wird dies noch ein paar Tage. Erster Stop Marktplatz für ein Frühstück. Beim schlendern über diesen Markt währe mir aber zumindest fast der Appetit vergangen. An einem Stand auf meiner linken Seite grinsen mich zwei Hunde an – genauer gesagt nur noch die Köpfe, bereits von Ihrem Fell befreit. Danaben liegen Pfoten und der Rest des Körpers. Magnus hat ein Foto aufgenommen, sobald ich es habe kann ich es gerne demjenigen zeigen der es sehen möchte.
Nach dieser Überraschung machen wir uns bald auf – heutiges Ziel ist lediglich ca. 100km entfernt – Yên Minh. Die Landschaft wird mit jedem Kilometer schöner, leider läd der wieder einsetzende Regen nicht gerade zu Pausen ein und verlangsamt unser Vorwärtskommen. Ein oder zwei weitere Stops bei Mechanikern halfen auch nicht aber zumindest die Sonne kommt am Nachmittag etwas raus.
Der heutige Unfall geht an Magnus der auf Öl ausrutscht, zu diesem Zeitpunkt sind Killean und ich schon etwas vorraus und warten an einer kleinen Hütte auf das Eintreffen der Anderen. Eine Gruppe von Franzosen, die wir vorher getroffen hatten, läßt uns wissen was passiert ist. Während wir warten können wir zumindest dem angeleinten Hund seine Schüssel näher schieben, den Inhalt verschlinkt er in Kürze – auch das Wasser das ich Ihm danach eingeschenkt habe ist bald verschwunden. Kurz darauf taucht auch eine von den Hostelgästen auf, Sie ist mit einem Scooter unterwegs und beschließt zumindest die letzten Kilomter gemeinsam mit uns zu bestreiten.
Endlich sind Barney und Magnus angekommen und wir wieder auf unseren Motorrädern um endlich an zu kommen. Nur ein kleiner Stau und die Aussichten stoppen uns noch. Kurz vor einbruch der Dunkelheit kommen wir an und suchen uns, nach einer Mahlzeit inklusive Bier, eine Unterkunft für die Nacht.