Es ist schon wieder der 18. August, seit einem Monat bin ich zurück aus dem Urlaub, habe es aber weder geschafft auf den letzten Tagen der Reise noch danach, die letzten Tage zu schreiben – also kurze Zeitreise zurück nach Verona:
Spät steige ich auf mein Motorrad und auch wenn ich nicht wenig geschlafen habe, fühle ich mich nicht wirklich erholt. Es hilft nichts, der Zeitplan von hier an ist eng und eigentlich schon alles durchgeplant, wenn auch die Unterkünfte der letzten zwei Nächte noch nicht gebucht. Für heute Nacht habe ich mir aber schon etwas raus gesucht, dazu später mehr.
Nun heißt es erst einmal Verona verlassen, was sich noch als das Leichteste für diesen Tag, heraus stellen wird. Kurz getankt und ein paar Minuten später bin ich auch schon am Gardasee – aber warum nur kam ich auf die Idee um diesen, nördlich herum zu fahren. Am Ostufer zieht sich die Autoreihe aus Touristen wie eine Perlenkette die Straße entlang. Zumindest kann ich mit dem Motorrad an der ein oder anderen Stelle noch ein wenig überholen, nichts desto trotz dauert es eine gefühlte Ewigkeit bis ich an der Nordspitze des Sees angekommen bin.
Auf meinem Weg richtung Süden, am Westufer entlang, halte ich an einem Supermarkt, in dem ich mir eine Lasagne und etwas Käse(als Nachtisch) besorge und auf dem Parkplatz genieße. Eine Weile später finde ich mich wieder auf der Autobahn um meine heutiges Ziel zu erreichen und endlich zu entspannen.
Angestuert wird Como, direkt an der Grenze zu der Schweiz – meine Überlegung hier bei ist, dass ein Hostel in Italien sicher günstiger ist als eine in der Schweiz. Zu dem kam auch noch eine kleine Überraschung dazu als ich nach Hostels gesucht hatte: Das Ostello Bello hat mich direkt angelächelt. Die Hostelkette kenne ich schon sehr gut aus Myanmar, genauer aus: Mandalay, Bagan und vom See Inle.
Der Abend selbst wird dann aber so entspannt wie ich Ihn mir gewünscht habe. Kurz schaue ich mich in dem kleinen Städtchen um, finde ein Snack und mache mich dann daran ein paar Folgen einer Serie, im Hostel zu schauen.
Das Frühstück, welches im Preis inbegriffen ist, genieße ich noch ausgiebig, bis ich dann auch schon wieder auf der Straße bin. Bis zur Schweiz sind es wirklich nur ein paar Kilometer. Von hier aus nehme ich ganz sicher die Landstraßen – gut – zum einen ist die Plakette für die Schweizer Autobahn, für zwei Tage(man muss das ganze Jahr zahlen) einfach zu teuer und was gibt es schöneres als mit dem Motorrad auf gut ausgebauten, kurvige Straßen unterwegs zu sein.
Nachdem ich die ersten Siedlungen hinter gelassen habe fahre ich endlich bergauf, hin zu den kurvigeren Wegen. Städte und Dörfer werden seltener und die Stunden scheinen einfach so dahin zu fliegen. Gekrönt wird es dann mit den alten Wegen über den Gotthard Pass. Inklusive Kopfsteinpflaster und dem leichten frieren unter der Jacke – so dicht war ich bisher noch nie mit meinem Motorrad an Schnee.
Kurz halte ich mich auf dem Pass auf, aber ich habe am Morgen eindeutig nicht genug angezogen. Mit jedem Kilometer bergab wird es auch wärmer und die letzten Meter bis nach Luzern bringe ich dann auch noch hinter mich. Unterbrochen von einer kurzen Pause unter einer Brücke – nass wollte ich dann nicht noch unbedingt werden.