Der Süden rückt näher

Erfolgreich erreiche ich Quy Nhon, ich habe die 280 Kilometer geschafft. Kurz halte ich bei einem Mechaniker – es ist mal wieder Zeit für einen Ölwechsel und die Kette muss nachgespannt werden. Währenddessen schaue ich mich nach einer Unterkunft um – ich habe es nicht wirklich gewagt etwas zu reservieren bevor ich nicht angekommen bin. Das „John & Paul Inn“(Hostel) wird schnell zum Favorit, deutlich auf Rock ausgerichtet scheint mir dies ein guter Ort für die Nacht zu sein.

In meinem Zimmer angekommen und erneut ausgebreitet mache ich die Bekanntschaft mit Andreas aus Bochum. Andreas ist paar Jahre älter und nutzt die Zeit zwischen zwei Jobs um Vietnam ebenfalls mit einem Motorrad zu berreisen. Frau und Kinder verweilen derweil zu Hause. Er hat die 280 Kilomter in zwei Tagen gemacht, wenn ich mehr Zeit haben würde, hätte ich dies wohl auch anders geplant.
Doch viel wichtiger ist das unser nächstes Ziel identisch ist, beide wollen wir nach Nha Trang und beide weiter in den Süden um endlich wieder Sonnenschein zu erblicken.

Der Abend verläuft mit Essen, trinken und guter Musik – die Speise und das Getränk ändert sich, die Musik am Morgen bleibt gut. Wir nehmen uns Zeit und warten darauf das der stärkste Regen sich verabschiedet, danach soll es besser werden. Das wird es und dann auch mal wieder weniger, aber auch auch endlich ein wenig Sonnenschein erhalten wir unterwegs. Die Aussichten an der Küste entlang sind erneut beeindruckend. An zwei Stellen sieht man große Schiffe die gestrandet sind, angeblich beim letzten Sturm.
Die 220 Kilometer von heute lassen mich schon wieder fragen wie ich weitere 60 machen konnte.

Gemeinsam machen wir uns zu unserem Homestay/Hostel auf und erkunden danach die Stadt. Essen gehen wir in einem Restaurant namens Rainforest, über einen Wasserlauf und ein paar „Steinen“ kann man dieses betreten und hat zumindest Ansatzweise das Gefühl sich in einem Baumhaus im Regenwald zu befinden. Der Verdauungsspaziergang führt uns dann zum Strand an dem sich große Wellen brechen und sich weit hoch den Sand hinauf schieben.

Der nächste Tag bricht an – Andreas macht sich auf direktem Weg weiter Richtung Süden, mein nächstes Ziel ist Da Lat im Südwesten. Eigentlich sollten diese 130 Kilometer relativ einfach machbar sein, führen Sie aber erneut über einen Pass. Dieser wurde durch Erdrutsche aber zum einen schon stark beschädigt und zum anderen beginnt kurz nachdem ich die 1000 Meter Marke überstiegen habe der Regen. Bald finde ich mich schon in den Wolken wieder, es scheint kein Ende des Baraufs zu geben. Langsam arbeite ich mich hinauf als endlich die Bergabpassagen häufiger werden.

Eigentlich habe ich nur ein paar Stunen benötigt, komme aber relativ erschöpft und mit lila farbenden Fingeknöcheln am Pretty Backpacker House in Da Lat an. Mit einem „Willkommen Zuhause“ und heisen Tee werde ich begrüßt, dies und die letzten Kilometer im Sonnenschein helfen dabei mich wieder auf zu wärmen – wirklich gut geht es mir dann nach einer heißen Dusche.

Um unter anderem meine Rückspiegel zu tauschen bringe ich mein Motorrad in eine nahgelegne Garage und erkunde danach Da Lat. Schon ausserhalb der Stadt sind mir hunderte von Gewächshäusern aufgefallen, in diesen scheinen diverse Gemüse angebaut zu werden, aber auch viele Blumen kann ich auf einem großen Markt mitten in der Stadt entdecken.
Einige Zeit laufe ich umher, gönne mir eine Massage und kehre zurück zum Hostel um mir Gedanken um mein Abendessen zu machen.

Die ersten anderen Gäste reden über Pizze, schnell steigen einige mit ein, mich eingeschlossen. Die Inhaberin macht für uns den Anruf und übernimmt auch zunächst die Rechnung. Jeder zahlt einfach an seinem letzten Tag, genau so funktiert dies hier auch mit Wäsche und Getränken – diese nimmt man sich einfach aus dem Kühlschrank und trägt Sie in ein Buch ein – insgesammt eine sehr empfohlene Unterkunft, ich habe mich sehr wohlgefühlt in der kurzen Zeit die ich dort hatte.
Die Pizze kommt an, ein paar Tische werden zusammen geschoben um alle zusammen zu bringen. Ein gemütlicher Abend an dem ich erneut mich Personen in kontakt komme die für den nächsten Tag das gleiche Ziel haben. Somit wird es am nächsten Tag mit einem australischen Pärchen Richtung Westen gehen.

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Ein Kommentar

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