Gemütlich gehe ich über die Brücke, an der Schranke vorbei und befinde mich in Ecuador – aber wo ist nun das Büro für die Einwanderung? Also gehe ich einfach mal ein paar Meter weiter bis ich ein paar Reisende sehe die mich auch auf einen Eingang hinweisen.
Während ich eines der üblichen Formulare ausfülle, werde ich von dem Beamten gefragt wie lange ich denn bleiben würde. „Etwa ein Monat“ – „Wie wäre es mit drei“ – „Das klingt gut“, also trägt er 90 Tage Erlaubnis ein, ziemlich sicher die normale Zeit, trotzdem ist das schon mal ein guter Start.
Draußen fragt mich dann der einzelne Reisende ob es ein ATM auf der peruanischen Seite gibt – ich habe keinen gesehen – und wie viel es bis zum nächsten Dorf kostet. Eigentlich relativ egal, da er es geschafft hat mit keinem Geld an der Grenze an zu kommen, keine Dollar, nichts anderes. Ich drücke ihm ein paar Soles in die Hand und er macht sich dankend auf den Weg nach Peru.
Die beiden anderen Reisenden sitzen neben Ihren Fahrrädern und bereiten sich ganz gemütlich darauf vor weiter zu kommen. Die letzten Kilometer haben Sie im Bus überbrügt. Insgesamt ist dieses deutsch/schweizer Pärchen schon 14 Monate mit dem Rad unterwegs und hat dabei in Alaska angefangen.
Wir unterhalten uns eine ganze Weile, den der Bus der die Franzosen, die ich noch in Peru getroffen habe, den einzelne Reisenden und diese Beiden zur Grenze gebracht hat erst in einer knappen Stunde losfährt.
Am Ende tausche ich noch meine Soles gegen ein paar US Dollar(Seit 2000 die offiziele Währung in Ecuador) von Ihnen um, ganz sicher für alle Beteiligten der bessere Wechselkurs. Neu sind dann lediglich 50 Penny und 1 US Dollar Münzen die in Ecuador benutzt werden.
Die Strecke mit dem Bus selbst ist wieder wunderschön, kann aber bei grauem Himmel nicht ganz so genossen werden. Nach gut 6 Stunden erreiche ich dann Vilcabamba, mein Ziel nach zwei Tagen Reisen. Genau genommen springe ich etwas vorm Dorf raus um zu einer Unterkunft zu kommen, welche mir diverse Male(auch von dem Fahrrad Pärchen) empfohlen wurde. Ein kleines Resort/Hotel/Hostel welches von zwei Deutschen betrieben wird.
Ein Bett in einem der Dorms ist noch verfügbar, welches ich dann für zwei Tage buche. Die Anlage ist sehr ruhig und gemütlich auf einem Hügel „über“ dem Dorf angelegt und vom Restaurant hat man einen wunderschönen Blick über das Tal.
Nach eine Weile erreichen dann die Motorradfahrer die Unterkunft, überrascht bin ich darüber weniger. Gemeinsam genießen wir das Abendessen, für mich gibt es Käsespätzel, nicht die besten, aber sehr gut. Die Beiden leben in Guatemala und kommen aus Australien. Den Rest des Abends sitzen wir dort und reden über unsere Touren.
Am nächsten Morgen trifft man sich wieder zum Frühstück und jeder ist danach ein wenig mit seiner Planung beschäftigt, bzw. ich schreibe ein wenig über die letzten Tage, bearbeite Fotos… das Übliche.
Mehr als ein kleinen Spaziergang ins Dorf schaffen wir an dem Tag zwar nicht, aber Ecuador startet schon einmal sehr gut – auch wenn ich mir schon sagen lassen musste das der Kaffee selten gut ist. Dafür ist schon mal klar das ich weniger frieren muss, es ist dieser Tage zwar windig, aber nicht wirklich kalt.
Wanderungen wären in den Bergen und Tälern um Vilcabamba auch möglich, aber ich werde morgen weiter Richtung Norden reisen.