Es wird wärmer

Gemütlich gehe ich über die Brücke, an der Schranke vorbei und befinde mich in Ecuador –  aber wo ist nun das Büro für die Einwanderung? Also gehe ich einfach mal ein paar Meter weiter bis ich ein paar Reisende sehe die mich auch auf einen Eingang hinweisen.
Während ich eines der üblichen Formulare ausfülle, werde ich von dem Beamten gefragt wie lange ich denn bleiben würde. „Etwa ein Monat“ – „Wie wäre es mit drei“ – „Das klingt gut“, also trägt er 90 Tage Erlaubnis ein, ziemlich sicher die normale Zeit, trotzdem ist das schon mal ein guter Start.
Draußen fragt mich dann der einzelne Reisende ob es ein ATM auf der peruanischen Seite gibt – ich habe keinen gesehen – und wie viel es bis zum nächsten Dorf kostet. Eigentlich relativ egal, da er es geschafft hat mit keinem Geld an der Grenze an zu kommen, keine Dollar, nichts anderes. Ich drücke ihm ein paar Soles in die Hand und er macht sich dankend auf den Weg nach Peru.
Die beiden anderen Reisenden sitzen neben Ihren Fahrrädern und bereiten sich ganz gemütlich darauf vor weiter zu kommen. Die letzten Kilometer haben Sie im Bus überbrügt. Insgesamt ist dieses deutsch/schweizer Pärchen schon 14 Monate mit dem Rad unterwegs und hat dabei in Alaska angefangen.
Wir unterhalten uns eine ganze Weile, den der Bus der die Franzosen, die ich noch in Peru getroffen habe, den einzelne Reisenden und diese Beiden zur Grenze gebracht hat erst in einer knappen Stunde losfährt.
Am Ende tausche ich noch meine Soles gegen ein paar US Dollar(Seit 2000 die offiziele Währung in Ecuador) von Ihnen um, ganz sicher für alle Beteiligten der bessere Wechselkurs. Neu sind dann lediglich 50 Penny und 1 US Dollar Münzen die in Ecuador benutzt werden.

Die Strecke mit dem Bus selbst ist wieder wunderschön, kann aber bei grauem Himmel nicht ganz so genossen werden. Nach gut 6 Stunden erreiche ich dann Vilcabamba, mein Ziel nach zwei Tagen Reisen. Genau genommen springe ich etwas vorm Dorf raus um zu einer Unterkunft zu kommen, welche mir diverse Male(auch von dem Fahrrad Pärchen) empfohlen wurde. Ein kleines Resort/Hotel/Hostel welches von zwei Deutschen betrieben wird.
Ein Bett in einem der Dorms ist noch verfügbar, welches ich dann für zwei Tage buche. Die Anlage ist sehr ruhig und gemütlich auf einem Hügel „über“ dem Dorf angelegt und vom Restaurant hat man einen wunderschönen Blick über das Tal.

Nach eine Weile erreichen dann die Motorradfahrer die Unterkunft, überrascht bin ich darüber weniger. Gemeinsam genießen wir das Abendessen, für mich gibt es Käsespätzel, nicht die besten, aber sehr gut. Die Beiden leben in Guatemala und kommen aus Australien. Den Rest des Abends sitzen wir dort und reden über unsere Touren.
Am nächsten Morgen trifft man sich wieder zum Frühstück und jeder ist danach ein wenig mit seiner Planung beschäftigt, bzw. ich schreibe ein wenig über die letzten Tage, bearbeite Fotos… das Übliche.
Mehr als ein kleinen Spaziergang ins Dorf schaffen wir an dem Tag zwar nicht, aber Ecuador startet schon einmal sehr gut – auch wenn ich mir schon sagen lassen musste das der Kaffee selten gut ist. Dafür ist schon mal klar das ich weniger frieren muss, es ist dieser Tage zwar windig, aber nicht wirklich kalt.
Wanderungen wären in den Bergen und Tälern um Vilcabamba auch möglich, aber ich werde morgen weiter Richtung Norden reisen.

Lima

Samstagmorgen beim Frühstück werde ich gefragt ob ich beim Kochen helfen möchte. Kurz muss ich mich erinnern das ich schon vor ein paar Tagen gefragt wurde – dieses Hostel bereitet jeden Samstag Speisen zu um Sie in einem Armenviertel zu verteilen. Da ich dies für eine gute so wie interessante Idee finde und ich auch nicht viel Anderes vor habe, entscheide ich mich dabei zu sein.
Dieses Mal gibt es Hamburger, dafür fehlen aber noch ein paar Zutaten. Also mache ich mich, mit einem anderen Gast, auf in den nächsten Supermarkt. Insgesamt sollen es 70 Burger werden, dementsprechend Brötchen brauchen wir auch – das erste mal das ich Brötchen per Kilo bezahle. Dann brauchen wir noch ein paar Tomaten, Salat, Ketchup und Mayonnaise – die Pattys sind schon im Hostel, wo wir uns dann mit vollen Händen auch wieder hin auf den Weg machen.

In unserer Abwesenheit wurde schon begonnen die Pattys zu braten, so dass alle anderen Hände nicht warten können, Tomaten, Brötchen und Salat vorzubereiten. Dann alles bereit legen, zusammenbauen und in die Transportboxen. Ein Anruf und kurz darauf ist der Fahrer auch schon eingetroffen. Insgesamt fahren sechs Gäste und die Inahaberin des Hostels mit. Es dauert eine knappe halbe Stunde bis wir langsam an unserem Ziel ankommen. Die Häuser werden einfacher, viele der quadratischen Steinhäuser haben keine Fenster und alles ist braun in braun, eine sehr trostlose Gegend.

Wenige Minuten später verlassen wir den Kleinbus und wechseln in einer Art Trycicle, drei um genau zu sein, diese bringen uns dann den Hügel hinauf. Durch kleine, steile Gassen, um enge Kurven und an anderen Fahrzeugen vorbei erreichen wir eine einfache „Halle“ inmitten der Siedlung – wenigstens der Ausblick von hier oben ist sehenswert.

Bei den ersten Kindern hat sich unsere Ankunft schon herum gesprochen, während wir in der „Halle“ Tische so wie Bänke bereit stellen und diese notdürftig reinigen. In dieser Zeit hat sich die Gruppe der Kindern weiter vergrößert. Endlich dürfen Sie hinein, doch vor der Mahlzeit gibt es noch einen kleinen Wettbewerb. Hierbei stellen sich die Kinder in zwei Reihen auf und welche Gruppe als schnellstes, nacheinander durch ein Gummiband gestiegen ist, erhält ein paar Süßigkeiten als Belohnung. In der zweiten Runde wird die Verlierermanschaft in zwei aufgeteilt und das Spiel beginnt von vorn – dieses Mal bin ich Leiter einer der Gruppen und vielleicht habe ich ein wenig geholfen Sie bei diesem Durchgang gewinnen zu lassen. Dann wird aber endlich gegessen, zum Burger gibt es dann noch ein Becher Cola.
Auch wenn viele der Kleinen nicht wirklich auf Tomaten stehen, scheinen Sie doch seh glücklich mit der Essensauswahl für diese Woche zu sein. Ein paar von Ihnen holen sich noch einen zweiten Burger bevor sich das Geschehen langsam wieder auflöst. Alle restlichen Hamburger verteilen wir auf unserem Weg, zu Fuß den Hügel hinab, an weitere Kinder und ältere Menschen, bevor uns der Minibus wieder einsammelt.
Eine große Veränderung mag diese wöchentlich Aktion nicht haben, doch den Kleinen macht es eine Freude(auch Ausländer/Fremde zu sehen) und alle Gäste bringt es sichtlich zum Nachdenken.

An dieser Stelle sei noch das Hostel „ZigZag“ in Lima genannt bei dem ich an dieser Aktion teilhaben konnte – also solltet Ihr mal in Lima eine Unterkunft braucht, sei dieses wärmstens empfohlen.

Angkor

Der Tag vergeht oder Besonderheiten, Kambodscha ist für mich wirklich eine sehr entspannte Zeit so weit.
Es wird Abend und bald wird Jenna an Ihrem Hostel ankommen – ich mache mich auf Sie zu überraschen. Was mir auch gelingt. Wir gehen dann noch etwas essen und bei einer Flasche Wein am Pool erzählt Jeder was Ihm in den letzten Wochen zugestoßen ist. Es ist immer schön jemanden wieder zu sehen, man kann das ganze Geplänkel: Woher kommst du? Wie lange reist du? Wo warst du schon?… überspringen um zu tieferen Gesprächsthemen zu wechseln.

Der nächste Morgen bricht an und Ich mache dran meine Sachen zu packen um in das von Jenna gewählte Hostel zu wechseln. Bis auf mehr Essen und ein wenig Planung für die nächsten Tage, steht auch heute nicht an. Morgen wird es dann aber nach Angkor gehen – erster Tag mit dem Rad.

Die Tempelanlagen von Angkor sind einer DER Dinge die ich unbedingt auf dieser Reise sehen wollte. Sehen wollte ich es genau genommen sogar schon seit dem ich in den 90ern „Illusion of Time“ auf dem Super Nintendo gespielt hatte. Demenstprechend sind meine Erwartungen und meine Vorfreude sehr hoch.

Der Wecker klingelt, nicht besonders früh – den Sonnenaufgang haben wir uns für den Folgetag aufgehoben. Nach dem wir fertig und unsere Fahrräder bereit sind, treten wir in die Pedale. Erstes Ziel: Ticket Office. Genau verstehen muss man nicht warum dies so abseits liegt. Auf dem Weg halten wir noch am Bankautomaten, Supermarkt und an einem kleinen Stand für ein paar Bananen. Es dauert eine Weile bevor wir zunächst am Ticket Schalter ankommen – schnell ist das Ticket mit persönlichem Foto ausgestellt, ein paar Kilometer zurück danach rechts abbiegen. Eine lange gerade Straße durch einen Wald, die direkt auf Angkor Wat zuläuft bringt uns in das Tempelgebiet. Das gesamte Gebiet ist riesieg und beherbergt etliche Tempel und Schreine.

Außerhalb des Wassergrabens stellen wir die Räder ab und begeben uns über eine schwimmende Brücke auf die Insel, die eigentliche Brücke scheint seit längerem restauriert zu werden. Vorbei an einigen Touristen und noch viel mehr chinesischen Touristengruppen tretten wir ein. Es ist es schwer zu beschreiben wie es ist in mitten dieses hunderte Jahre alten Tempels zu laufen, ganz sicher ist es sehr beeindruckend. Nach einiger Zeit sind wir zurück an unseren Rädern, die Bananen konnte aber anscheinend jemand anderes gebrauchen.

Angkor Wat ist sicherlich die bei weitem bekannteste Anlage in Siem Reap, danach machen wir uns auf zu Angkor Thom und Ta Prohm. Zweiteres ist mit einer vielzahl von Gesichtern ausgestattet und letzteres wurde von einigen Bäumen in besitzt genommen. Einer der Tomp Raider Filme wurde unter anderem in Ta Prohm gedreht. Der Schweiß läuft einem den Rücken hinunter, die Entfernungen zwischen unseren Stopps sind teils mehrere Kilometer und mit einsetzen der Dunkelheit machen wir uns auf unseren langen Heimweg.

Der nächste Tag bricht deutlich früher an, gegen 4:30 Uhr klingelt der Wecker und kurz darauf erwartet uns der Tuk Tuk Fahrer um uns erneut zu Angkor Wat zu bringen, diesmal nur um den Sonnenaufgang zu beobachten. Mit uns tun dies auch noch hunderte weitere Menschen, leider scheint dies nicht der beste Morgen zu sein, dennoch ist es sehr schön. Bevor wir uns aufmachen die weitere Tour für den Tag zu starten, treffen wir noch die Anderen aus unserem Raum auf einen Kaffee – den kann ich gut gebrauchen.
Die folgenden drei Tempel und Schreine sind nicht ganz so beeindruckend wie das was wir am Tag zuvor gesehen haben, dennoch interressant. Besonders schön wird dann aber noch der Frauentempel mit seinen besonders feinen in den Stein gehauenen Bildnissen. Dieser Tempel führt uns auch noch etliche Kilometer durch kleinere Dörfer, da er deutlich weiter nördlich liegt. Nach dieser Besichtigung machen wir uns auf den Rückweg um den Sonnenuntergang auf dem Hosteldach zu genießen.

Zwei spannende Tage in Angkor hinter mir werde ich wohl wieder ein paar Tage brauchen um es wirklich zu realiesieren – währenddessen befürchten unsere Bettnachbarn, Bettwanzen im Zimmer. Zumindest im Nebenzimmer scheint es welche gegeben zu haben – bei uns aber stellt es sich als ein anderes Insekt raus.

So schön es war trennen sich dann am nächsten Tag auch schon wieder Jennas und meine Wege. Sie macht sich auf den Weg zu den Inseln im Süden und ich werde mich nach einer weiteren Nacht in Siem Reap, auf den Weg nach Laos machen. Vorher treffe ich mich aber noch mit dem Bochumer Motorradfahrer auf das ein oder andere Bier – er hat es mittlerweile geschaft mit dem Motorrad bis nach Siem Reap zu fahren, wo er es nun verkaufen möchte.

Der Süden rückt näher

Erfolgreich erreiche ich Quy Nhon, ich habe die 280 Kilometer geschafft. Kurz halte ich bei einem Mechaniker – es ist mal wieder Zeit für einen Ölwechsel und die Kette muss nachgespannt werden. Währenddessen schaue ich mich nach einer Unterkunft um – ich habe es nicht wirklich gewagt etwas zu reservieren bevor ich nicht angekommen bin. Das „John & Paul Inn“(Hostel) wird schnell zum Favorit, deutlich auf Rock ausgerichtet scheint mir dies ein guter Ort für die Nacht zu sein.

In meinem Zimmer angekommen und erneut ausgebreitet mache ich die Bekanntschaft mit Andreas aus Bochum. Andreas ist paar Jahre älter und nutzt die Zeit zwischen zwei Jobs um Vietnam ebenfalls mit einem Motorrad zu berreisen. Frau und Kinder verweilen derweil zu Hause. Er hat die 280 Kilomter in zwei Tagen gemacht, wenn ich mehr Zeit haben würde, hätte ich dies wohl auch anders geplant.
Doch viel wichtiger ist das unser nächstes Ziel identisch ist, beide wollen wir nach Nha Trang und beide weiter in den Süden um endlich wieder Sonnenschein zu erblicken.

Der Abend verläuft mit Essen, trinken und guter Musik – die Speise und das Getränk ändert sich, die Musik am Morgen bleibt gut. Wir nehmen uns Zeit und warten darauf das der stärkste Regen sich verabschiedet, danach soll es besser werden. Das wird es und dann auch mal wieder weniger, aber auch auch endlich ein wenig Sonnenschein erhalten wir unterwegs. Die Aussichten an der Küste entlang sind erneut beeindruckend. An zwei Stellen sieht man große Schiffe die gestrandet sind, angeblich beim letzten Sturm.
Die 220 Kilometer von heute lassen mich schon wieder fragen wie ich weitere 60 machen konnte.

Gemeinsam machen wir uns zu unserem Homestay/Hostel auf und erkunden danach die Stadt. Essen gehen wir in einem Restaurant namens Rainforest, über einen Wasserlauf und ein paar „Steinen“ kann man dieses betreten und hat zumindest Ansatzweise das Gefühl sich in einem Baumhaus im Regenwald zu befinden. Der Verdauungsspaziergang führt uns dann zum Strand an dem sich große Wellen brechen und sich weit hoch den Sand hinauf schieben.

Der nächste Tag bricht an – Andreas macht sich auf direktem Weg weiter Richtung Süden, mein nächstes Ziel ist Da Lat im Südwesten. Eigentlich sollten diese 130 Kilometer relativ einfach machbar sein, führen Sie aber erneut über einen Pass. Dieser wurde durch Erdrutsche aber zum einen schon stark beschädigt und zum anderen beginnt kurz nachdem ich die 1000 Meter Marke überstiegen habe der Regen. Bald finde ich mich schon in den Wolken wieder, es scheint kein Ende des Baraufs zu geben. Langsam arbeite ich mich hinauf als endlich die Bergabpassagen häufiger werden.

Eigentlich habe ich nur ein paar Stunen benötigt, komme aber relativ erschöpft und mit lila farbenden Fingeknöcheln am Pretty Backpacker House in Da Lat an. Mit einem „Willkommen Zuhause“ und heisen Tee werde ich begrüßt, dies und die letzten Kilometer im Sonnenschein helfen dabei mich wieder auf zu wärmen – wirklich gut geht es mir dann nach einer heißen Dusche.

Um unter anderem meine Rückspiegel zu tauschen bringe ich mein Motorrad in eine nahgelegne Garage und erkunde danach Da Lat. Schon ausserhalb der Stadt sind mir hunderte von Gewächshäusern aufgefallen, in diesen scheinen diverse Gemüse angebaut zu werden, aber auch viele Blumen kann ich auf einem großen Markt mitten in der Stadt entdecken.
Einige Zeit laufe ich umher, gönne mir eine Massage und kehre zurück zum Hostel um mir Gedanken um mein Abendessen zu machen.

Die ersten anderen Gäste reden über Pizze, schnell steigen einige mit ein, mich eingeschlossen. Die Inhaberin macht für uns den Anruf und übernimmt auch zunächst die Rechnung. Jeder zahlt einfach an seinem letzten Tag, genau so funktiert dies hier auch mit Wäsche und Getränken – diese nimmt man sich einfach aus dem Kühlschrank und trägt Sie in ein Buch ein – insgesammt eine sehr empfohlene Unterkunft, ich habe mich sehr wohlgefühlt in der kurzen Zeit die ich dort hatte.
Die Pizze kommt an, ein paar Tische werden zusammen geschoben um alle zusammen zu bringen. Ein gemütlicher Abend an dem ich erneut mich Personen in kontakt komme die für den nächsten Tag das gleiche Ziel haben. Somit wird es am nächsten Tag mit einem australischen Pärchen Richtung Westen gehen.

Reisen mit Zwischenstopp Manila

Pünktlich werde ich für meine Fahrt zum Flughafen abgeholt, im Van finden sich noch ein paar andere Gäste. Nach einigen Kilometer erreichen wir einen kleinen Flughafen, mitten im Nirgendswo. Der Check-In und der „Security“ Check sind schnell erledigt, nur leider muss ich mein Gepäck wiegen lassen – zu schwer. Es war auf den anderen Cebu Pacific Flügen auch zu schwer, nur hat es zum glück Keiner gewogen. In kleinen Fliegern scheint die Kontrolle doch etwas eher zu greifen. Ok, also Gebäck aufgeben, nur meinen Laptop nehme ich lieber in die Hand als Ihn mit Gebäck durch die Gegend werfen zu lassen.

Nach ein wenig Verspätung, auf Grund von zu viel Verkehr in Manila, sitze ich auch schon im Flieger und erlebe wohl einen der schönsten Flüge meines Lebens – dieses Mal wurde ich schon beim Check-In auf einen Platz mit mehr Beinfreiheit gesetzt. Nach einem kurzen Start, fliegen wir zunächst über ein paar Farmen bevor wir die Küste erreichen, daraufhin folgen kleine Inseln, Atolle und offenes Meer.

In Manila warte ich auf mein Gebäck, die Zeit nutze ich gleich um zu schauen wie ich in die Stadt komme. Nun, die Stadt ist bei Manila wohl etwas schwierig zu sagen, Vier oder Fünf Städte sind mit der Zeit so groß geworden, dass Sie nun die Metropolregion Manila bilden. Nichts desto trotz scheint ein Taxi kaum teurer zu sein als der Bus, die gelben Taxis sind zwar ein wenig teurer als die weißen, schalten aber eigentlich Ihren Taximeter an.
Alles klar, auf zum Taxi – der Taxifahrer hat keine Ahnung wo das ist und fragt bei seinen Kollegen. Alles klar die Zweite und los gehts. Nach ein paar Minuten sind wir an meiner Unterkunft angekommen. „Oh, da habe ich wohl vergessen den Taximeter einzuschalten“ – na toll. „Gib mir 400(~6,60€) passt schon“ Blöd für den Taxifahrer nur, das ich auch gesehen habe das eine Fahrt in die Stadt maximal 100-150 kosten sollte. Er gibt mir noch einen „Rabatt“ und versucht sich raus zu reden. Am Ende erhält er die 150(~2,50€) und scheint damit auch zufrieden zu sein.

Die Unterkunft ist sauber und in Ordung, vielleicht bleibe ich hier eine weitere Nacht auf meinem Rückweg zum Flieger am 2. November. Die Dame am Empfang ist sehr behilflich bei der Weiterreise nach Banaue und ich mache mich nach kuzrer Zeit direkt auf mir ein Ticket für den nächsten Tag zu besorgen.
Abfahrt 22:00 Uhr, Dauer ca. 8-9 Stunden, Kosten ~8,13€ – Ein Flug in die Nähe hätte mich allein 100€ gekostet.
Es ist Mittwoch, alle meine Geräte werden noch einmal aufgeladen und ich nehme eine Dusche bevor ich mich am Nachmittag in Richtung Altstadt mache. Ich will mir noch ein paar Stunden die Beine vertreten bevor ich in diesem Bus sitze.

Insgesamt ist Manila sicher kein wirkliches Reiseziel – es wird einem schnell klar warum viele Leute nur für eine Nacht bleiben um Ihre weitere Reise zu planen. Andere scheinen aber durchaus am Nachtleben gefallen zu finden.
Immerhin die Altstadt ist ganz ansehnlich.
Nach einem ausgiebigen Abendessen finde ich mich am „Terminal“ des Busunternehmens wieder und warte auf die Abfahrt. Das erste Mal, das ich auch andere Ausländer in Manila(ausserhab des Hostels) sehe – Sie wollen alle nach Banaue.
Im Bus gibt es sogar funktionierendes WLAN und am nächsten Morgen komme ich einigermaßen ausgeruht, bei immerhin trockenem aber bewölkten Wetter in Banaue an. Netterweise werde ich von meinem Hostel abgeholt – der Fahrer ist natürlich auch ein Tourguide. Im Hostel wird er versuchen die ein oder andere Tour zu verkaufen…

Die ersten Tage in den Philippinen

An dieser Stelle möchte ich kurz nochmal in Hongkog ansetzten. Kurz nachdem ich den Flieger betreten habe, befand ich mich im Mittelbereich mit nicht besonders viel Beinfreiheit – nichts besonderes, mein übliches Problem in Flugzeugen. Das Flugzeug selbst schien aber bei weitem nicht ausgebucht zu sein – eine kurze Nachfrage beim Personal später fand ich mich wieder im Eingangsbereich mit der größten Beinfreiheit die ich je in einem Flugzeug hatte(Klappte genau so auch auf dem zweiten Flug). So weit gefällt mir Cebu Pacific schon mal, auch wenn es eine billig Airline, im Stil von Ryanair ist – ein weiteres Plus gibt es für „Foo Fighters“ „learn to flight“ welches als erster Song aus den Lautsprechern kam.

Nach ein paar Stunden und zwei Flügen stieg ich dann in Puerto Princessa aus dem Flieger und wurde direkt etwas von dem sehr feuchten und warmen Wetter erschlagen. An den großen Pfützen zu erkennen hatte es erst kurz vorher stark geregnet. Eine kurze Fahrt zu meinem Hostel und einem Zwischenstop an einem Bankautomat(Wechselkurs ca. 1€ – 60 Pesos) später konnte ich mein Gebäck auf meinem Bett ablegen. Der Hostelesitzer war schon fast unglaubwürdig freundlich und hilfsbereit, genau so wie der Fahrer. Nach ein paar Tagen realisiert man dann aber das nichts dahinter steckt, sondern die Menschen wirklich einfach freundlich und hilfsbereit sind.
Ich machte mich ein wenig frisch bevor es los ging die nähere Umgebung nach etwas zu Essen abzusuchen gefolgt von einem Bier in einer kleinen Bar, dessen Wirt aus Schweden kam. Dies ergab ein sehr interessantes und ausgiebiges Gespräch über die Philippinen und was man von Zuhause vermisst. Kurzer Einblick: Das Bier San Miguel ist ursprünglich aus den Philippinen, ich dachte immer es kommt aus Spanien. Wenn man dann ein Bier in der Flasche erhält, kommt dieses meist mit einer Serviette um das Mundstück. Diese ist dafür gedacht die Flasche von Rost zu befreien, der dem schwülen Wetter und dem Kronkorken geschuldet ist.

Nach einer entspannten aber warmen Nacht begab ich mich am nächsten Tag mit Kent(anderer Hostelbesucher) spontan in die Honda Bay um an einer Islandhopping Tour teilzunehmen. Drei Inseln, ein wenig Schorcheln, Schwimmen, Inseln erkunden und ein Mittagessen später ging es zurück zum Hostel.

Mit meinem an diesem Tag gewonnen sonnengebrannten Rücken(Ja, ich sollte es eigentlich besser wissen) begab ich mich dann auf den Bauch um zu schlafen. Früh am nächsten Tag ging es mit einer kleinen Gruppe, in einem recht engen Van zum Underground River. Eine insgesamt recht lange Anreise, denn nach dem 90 Minuten Ritt im Van geht es führ einige Minuten auf ein Boot, danach ein Spaziergang durch den Jungle und ab geht es mit dem nächsten Boot in die Höhle. Für 40 Minuten hat man eine Audioguide geführte Tour durch eine beeindruckende Höhle – wenn man Höhlen mag. Die Minuten gehen recht schnell vorbei, Innen erwarten einen interessante Gebilde aus Kalk, Schwalben, Fledermäuse(immer den Mund geschlossen halten) und kurzzeitig absolute Dunkelheit wenn der Ruderer die einzige Lichtquelle ausschaltet. Gefolgt von einem Mittagessen geht es den gesammten Weg zurück.
Nicht das ich an dem Tag nicht schon genug unterwegs gewesen wäre, machte ich mich direkt im Anschluss auch noch auf den Weg in Richtung El Nido. Wie auch die beiden Touren zuvor, mit freundlicher Unterstützung des Hostelbesitzers. Eine kurze Fahrt zum Busbahnhof, langes warten und dann eine vollgepackter Minivan voll mit Menschen. Inklusive einer kurzen Pause benötigte es ein paar Stunden bevor ich mich in El Nido wiederfand. Wenige Gehminuten später erreichte ich meine Unterkunft – mit einem klimatiesiertem Raum in dem es endlich mal trocken und angenehm kühl war – zumindest wenn der Strom nicht ausfiel. Das ist ein übliches Problem in den Philippinen, aber besonders wenn es stark Regnet – dieses Problem sollte mich auch noch besonders treffen, dazu aber mehr im nächsten Beitrag.

Die folgenden Tage war es fast durchgehen am regnen, ein Taifun verwandelte die gesamten Philippinen in eine Dusche. Wunderbar – hätte ich die Zeit zumindest für weitere Recherche nutzen können, wenn nicht auch das WLAN eher bescheiden gewesen wäre. Es reichte gerade einmal für Nachrichtenaustausch, war aber zumindest auch bei Stromausfällen durch den Generator abgesichter – die Klimanlage leider(und versändlicher Weise) nicht.

Kurz nachdem ich mir zumindest eine neue Badehose besorgt hatte – meine eigentliche hat wohl jemand in Puerto Princessa eingepackt, ausversehen sicherlich, aber zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Also kurz nachdem ich dies erledigt hatte am Samstag, saß ich im Hostel und erhielt eine Mail von TAO Experience: „Bist du schon in El Nido..? – Das Meeting für deinen Trip hat gerade begonnen“
Ich war etwas überrascht und verstand nicht warum mein Kalendereintrag mir erzählen wollte das, dieses Meeting am nächsten Tag sein sollte… Dazu aber mehr im nächsten Beitrag 😉

China und Hongkong eine Zusammenfassung

Nun komme ich endlich dazu mal eine kurze Zusammenfassung von China und Hongkong zu machen. Einfach in kurze Kategorien gepackt.

Menschen:
Alle Personen die ich getroffen habe waren freundlich und hilfsbereit – in so fern Sie jemanden verstanden haben. Die Eigenarten der Chinesen mit „natürlichen“ Körperfunktionen um zu gehen, ist und bleibt gewöhnungsbedürftig.
Touristen waren außerhalb von Peking deutlich weniger unterwegs, dafür waren es dann aber auch immer Leute denen es um das Reisen geht und nicht auf der Suche nach einem guten Club sind.
In Hongkong war ich erstens, nicht mehr die Attraktion mit der alle Fotos machen wollten und zweitens, hat man den starken britischen Einfuss in vielen Kleineigekeiten bemerkt.

Städte
Das China, welches ich zumindest im Kopf habe wenn ich daran denke, konnte ich nur in kleineren Stadtteilen finden – viele alte Gebäude wurden schon lange durch neuere ersetzt, abgerissen und wieder ersetzte, abgeri… Ihr versteht schon, viele der alten Gebäude sind nicht übrig geblieben. Es mag noch einige „ursprünglichere“ Städte geben, ich konnte Sie auf meiner Reise aber nicht wirklich entdecken. N

Kosten
China in 24 Tagen 750€
– Transport: 34%(~256€)
– Unterkünfte: 27%(~202€)
– Essen und Trinken: 21%(~161€)
– Unterhaltung: 16%(~120€)
– Souvenirs: 1%(9,50€)

Hongkong in 4 Tagen 170,12€
– Transport: 10%(~17€)
– Unterkünfte: 32%(~54€)
– Essen und Trinken: 32%(~55€)
– Unterhaltung: 13%(~23€)
– Souvenirs: 1%(~2€)
– Sontiges: 12%(~20€)

Unterschied zwischen Festland und China:
Man spürt sofort das Alles ein bisschen anders ist, dies zu beschreiben ist vielleicht nicht ganz einfach. Generell ist Hongkong sicherlich eine light Version von dem was ich in China erlebt habe, für Jeden der Mal in der Nähe ist, also eine perfekte Gelegenheit sich einen Eindruck zu machen, ohne Visa und ohne Sprachprobleme.
Abgesehen davon bietet(so weit ich weiß) auch Peking und Shanghai an für 24 – 72 Stunden sich in Ihrem Stadtgebiet, ohne Visa, auf zu halten.

Generell kann ich einen Besuch in China als auch in Hongkok sehr empfehlen, man erlebt schon viel wenn man einfach nur in den Supermarkt geht oder sich für ein paar Minuten an eine Straße setzt und das Geschehen beobachtet. Ich werde hier noch eine Reise machen müssen und selbst dann habe ich wohl nur ein Bruchteil gesehen.

Chinas ehemalige Hauptstadt

So schnell können vier Tage schon wieder vorbei sein. Ich habe bereits ausgecheckt – da es heute aber zum einen Teils regnet und ich zum Anderen nichts wesentliches verpasst habe die letzten Tage, erledige ich einfach ein paar Dinge, wie diesen Beitrag und das regelmäßige Daten sichern.

Der Zug von Huyian nach Xi an hat wieder einmal wunderbar funktioniert, die restlichen Züge für die Reisen innerhalb von China sind auch mittlerweile Alle gebucht. Angekommen habe ich mich die gut 4 km auf den Weg zu meinem Hostel gemacht. Dabei musste ich leider schon feststellen das auch innerhalb der Stadtmauern(die zum größten Teil erhalten blieben und zum Rest restauriert wurden) viele Gebäude neu Gebaut wurden und wenig vom Ursprünglichen übrig geblieben ist. Zum Glück ist jedoch mein Hostel herrausragend, was die Lage, Sauberkeit und Personal angeht aber auch was das Gebäude betrifft. Noch bevor ich nach anderthalb Wochen mal meine Klamotten richtig gewaschen habe(1,25 € inkl. Waschpulver) musste ich als Erstes die Dachterasse erkunden, von welcher man einen tollen Blick auf das Südtor und die Stadtmauer hat.

Noch am Abend habe ich Jenna aus L.A. wieder getroffen um mit Ihr ins Moslem Viertel zu gehen, in dem ein Großteil der Strassenstände und Restaurants ansässig sind. Wieder einmal ein wildes Gewusel aus Menschen und Ständen, zum Glück habe ich von meiner Position meistens ein recht guten Überblick.

Am Samstag schnappten wir uns zwei Fahrräder und fuhren einmal komplett auf der Stadtmauer entlang – was eigentlich in zwei Stunden gut zu machen ist. Praktischer weiße erblickte man auch das ein oder andere interessante Viertel von Oben. Was uns nach unserer Fahrt auch in ein kleines Künstler und Künstlerbedarf Viertel lockte – hier habe ich wohl mein China Souvenir gefunden, eine alte Münze – Größere Souvenirs kann ich mir, aus Platz gründen, nicht leisten.

Relativ spät kamen wir dann am Shanxi Museum an, welches aber schon geschlossen hatte – dies haben wir uns dann für den Sonntag aufgehoben, jeden Tag gibt es 4000 kostenlose Eintrittskarten, ein wenig Schlange stehen gehört aber dazu. Hier habe ich dann zumindest ein paar Terrakotta Krieger gesehen, obwohl ich nicht zu den Hallen etwas ausserhalb von Xi an gefahren bin.
Zurück am Samstag suchten wir uns das „First Noodles under the Sun“ aus für das Abendessen – die Spezielität des Hauses sind relativ breite und sehr lange Nudeln die in Ihrem Wasser und mit zwei weitere Schalen Brühe/Soße serviert werden. Die lange Nudel(die längste war angeblich 3,80 Meter) musste dann mit Stäbchen und unter hilfenahme des Schüsselrandes zerkleinert werden und in die anderen Schalen verteilt werden – ich bekam etwas Hilfe von der Bedienung – Ausländer und Stäbchen und so…

Am ersten Abend hatte ich von diesem Nudelhaus, als auch von dem Wasserspiel an der Wildganspagode gehört – das Wasserspiel sollte nichts besonderes sein. Diesen Eindruck hatten wir auch als wir es uns daneben gemütlich gemacht hatten – die eingentliche „Show“ beginnt aber erst um 21:00 Uhr, immer noch nichts aussergewöhliches aber ganz schön an zu sehen.

Sonntags stand neben Museeum und einem weiteren Besuch des Moslem Viertel nicht viel an – bis auf der vorerst endgültige Abscheid von Jenna – Ihr Weg führt Sie mehr in den Nordwesten, entlang der Seidenstraße. Sicher nicht das letzte Mal das ich Jemanden kennen lerne und wieder verabscheiden muss, ein wenig traurig ist es aber denoch….

Es ist nun 12:30 Uhr am Montag, mit Blick auf die Wahlergebnisse von Gestern nicht der beste Start und mit Blick auf den Nachtzug auch nicht die besten Aussichten – aber ich versuch einfach das Beste daraus zu machen. Wir sehen uns in Chendu.