Lima

Samstagmorgen beim Frühstück werde ich gefragt ob ich beim Kochen helfen möchte. Kurz muss ich mich erinnern das ich schon vor ein paar Tagen gefragt wurde – dieses Hostel bereitet jeden Samstag Speisen zu um Sie in einem Armenviertel zu verteilen. Da ich dies für eine gute so wie interessante Idee finde und ich auch nicht viel Anderes vor habe, entscheide ich mich dabei zu sein.
Dieses Mal gibt es Hamburger, dafür fehlen aber noch ein paar Zutaten. Also mache ich mich, mit einem anderen Gast, auf in den nächsten Supermarkt. Insgesamt sollen es 70 Burger werden, dementsprechend Brötchen brauchen wir auch – das erste mal das ich Brötchen per Kilo bezahle. Dann brauchen wir noch ein paar Tomaten, Salat, Ketchup und Mayonnaise – die Pattys sind schon im Hostel, wo wir uns dann mit vollen Händen auch wieder hin auf den Weg machen.

In unserer Abwesenheit wurde schon begonnen die Pattys zu braten, so dass alle anderen Hände nicht warten können, Tomaten, Brötchen und Salat vorzubereiten. Dann alles bereit legen, zusammenbauen und in die Transportboxen. Ein Anruf und kurz darauf ist der Fahrer auch schon eingetroffen. Insgesamt fahren sechs Gäste und die Inahaberin des Hostels mit. Es dauert eine knappe halbe Stunde bis wir langsam an unserem Ziel ankommen. Die Häuser werden einfacher, viele der quadratischen Steinhäuser haben keine Fenster und alles ist braun in braun, eine sehr trostlose Gegend.

Wenige Minuten später verlassen wir den Kleinbus und wechseln in einer Art Trycicle, drei um genau zu sein, diese bringen uns dann den Hügel hinauf. Durch kleine, steile Gassen, um enge Kurven und an anderen Fahrzeugen vorbei erreichen wir eine einfache „Halle“ inmitten der Siedlung – wenigstens der Ausblick von hier oben ist sehenswert.

Bei den ersten Kindern hat sich unsere Ankunft schon herum gesprochen, während wir in der „Halle“ Tische so wie Bänke bereit stellen und diese notdürftig reinigen. In dieser Zeit hat sich die Gruppe der Kindern weiter vergrößert. Endlich dürfen Sie hinein, doch vor der Mahlzeit gibt es noch einen kleinen Wettbewerb. Hierbei stellen sich die Kinder in zwei Reihen auf und welche Gruppe als schnellstes, nacheinander durch ein Gummiband gestiegen ist, erhält ein paar Süßigkeiten als Belohnung. In der zweiten Runde wird die Verlierermanschaft in zwei aufgeteilt und das Spiel beginnt von vorn – dieses Mal bin ich Leiter einer der Gruppen und vielleicht habe ich ein wenig geholfen Sie bei diesem Durchgang gewinnen zu lassen. Dann wird aber endlich gegessen, zum Burger gibt es dann noch ein Becher Cola.
Auch wenn viele der Kleinen nicht wirklich auf Tomaten stehen, scheinen Sie doch seh glücklich mit der Essensauswahl für diese Woche zu sein. Ein paar von Ihnen holen sich noch einen zweiten Burger bevor sich das Geschehen langsam wieder auflöst. Alle restlichen Hamburger verteilen wir auf unserem Weg, zu Fuß den Hügel hinab, an weitere Kinder und ältere Menschen, bevor uns der Minibus wieder einsammelt.
Eine große Veränderung mag diese wöchentlich Aktion nicht haben, doch den Kleinen macht es eine Freude(auch Ausländer/Fremde zu sehen) und alle Gäste bringt es sichtlich zum Nachdenken.

An dieser Stelle sei noch das Hostel „ZigZag“ in Lima genannt bei dem ich an dieser Aktion teilhaben konnte – also solltet Ihr mal in Lima eine Unterkunft braucht, sei dieses wärmstens empfohlen.

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Ein Kommentar

  1. Finde ich gut, dass Du bei der Aktion mit der Speisehilfe mit gemacht hast. Ich denke, solche Dinge bereichern Dich sehr auf Deiner Reise und bringen Dich der Welt näher. Weiter so!

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