Ein langer, langsamer und wunderschöner Weg

Gemütlich nehme ich ein letztes Frühstück in der oberen Etage der Markthalle ein bevor ich mich auf den Weg zum lokalen Busbahnhof mache. Diverse Anbieter rufen Ortsnamen, fragen mich natürlich nach Gocta und Kuelap, die typischen Touristenorte. Schnell habe ich aber auch jemanden gefunden der nach Bagua Grande fährt. Ein paar Minuten muss ich noch warten bevor es in den Minivan geht. Mit dem üblich geringen Fußraum geht es für ein paar Stunden auf und ab, links und rechts.
In Bagua Grande angekommen wartet schon ein Autocolectivo nach Jaen, meinem nächsten Ziel. Hier dauert es etwas länger bis sich auch die restlichen Insassen finden lassen. Am Ende zahlen die zwei Anderen und ich 2 Soles mehr um den nicht vorhanden vierten Passagier zu kompensieren, aber zumindest geht es los. Mit deutlich mehr Raum ist dies eine angenehme Fahrt von gut 90 Minuten.

In Jaen haben ich dann zunächst ein wenig Probleme ein Anbieter zu finden der in meine Richtung fährt, ein „Tuk-Tuk“ Fahrer bringt mich dann aber für 3 Soles weiter nördlich zu einem Fahrdienst. Von hier geht es dann bis nach San Ignacio, ein Ort eine gute Stunde vor der Grenze zu Ecuador. Ebenfalls hier beginnt der Weg unglaublich schön zu werden, Flüsse, Berge und Täler ziehen an uns vorbei, dabei bringt der Sonnenschein es zu einer Freude einfach aus dem Fenster zu schauen.

San Ignacio ist dann schon ein spezieller Ort. Zufällig wähle ich eine Art Hostel an dem ich vorbei laufe. Für 20 Soles bekomme ich ein eigenes Zimmer, Handtuch, Seife und eine kalte Dusche – letzteres stelle ich aber auch erst fest als ich schon unbekleidet in der Kabine stehe. Ich konzentriere mich einfach auf wesentliche Partien und meine Haare. Neben mir scheint diese Unterkunft leer zu sein. Insgesamt scheinen nicht viele Reisende in diesen Ort zu kommen. Während ich mich auf die Suche mache, einen Bus für den nächsten Tag mache werde ich von den meisten Bewohner mit fragenden Gesichtern angeschaut.
Neben der erfolgreichen Suche gibt es noch ein Abendessen, dann geht es früh ins Bett. Interessanterweise sehe ich im Ort noch ein Motorrad eines Pärchen welches ich kurz in Kuelap gesehen habe, die Beiden kann ich aber nicht entdecken.

Gegene 7 Uhr stehe ich wieder bei dem „Terminal“ und schon geht es auf zur letzten Strecke in Peru. Eine relativ kurze Fahrt bringt mich nach La Balza, dem winzigen Grenzort. Ich genieße ein kleines Frühstück bevor ich mich auf mache auszureisen. Auf dem Weg zu dem kleinen Büro kommen mir zwei Franzosen entgegen die mich wirklich Überraschen. Beide tragen große ca. 60 Liter Rucksäcke und gemeinsam halten Sie nocheinmal eine riesige Tasche. Meine kurze Frage was Sie denn alles dabei haben, wird nur mit einem Achselzucken beantwortet, ich glaube Sie fragen sich das selbst jeden Tag und sind von der Nachtfahrt die Sie hinter sich haben bedient.

Gewohnt unkompliziert gibt es den Ausreisestempel, dann geht es über die einsame Brücke nach Ecuador – neben dem Grenzwechsel zwischen Cambodscha und Laos wohl einer meiner einsamsten Orte.

 

Zusammenfassung Peru:

Ich kann mich noch erinnern das ich ein wenig aufgeregt waren nach Asien nun nach Lateinamerika zu wechseln. Fragte mich ob es komplizierter wird zu Reisen, teurer und ob die Menschen anders sein werden. Wie sich wieder einmal heraus stellt ist es auch, zumindest in Peru so weit, super einfach und unklompliziert zu seinem Ziel zu kommen. Es gibt hier genau so freundliche und weniger freundliche Menschen. Das Essen hat mir insgesamt sehr gut gefallen, selten gab es etwas wirklich überwältigendes aber auch nichts was mir nicht geschmeckt hat.
Mir war von vornherein klar das Peru mehr zu bieten hat als Machu Picchu, wurde dann aber doch überrascht wie viel mehr Zeit man in diesem Land noch verbringen könnte.
Sehr froh bin ich auch über meine Spanisch Klasse, ohne jegliches Spanisch kann es durchaus komplizierter werden.

Kosten:
Ich glaube das ein oder andere Mal habe ich nicht alles eingetragen aber grob sollte diese Aufstellung stimmen. Besonders meine Airbnb Wochen in Lima werden die Unterkunft Kosten etwas angehoben haben.

Unterkunft: ~623€
Transport: ~155€
Unterhaltung: ~348€
Essen & Trinken: ~608€
Sonstiges: ~36€

Gesamt: 1.770€ in 65 Tagen
Tagesdurchschnitt: ~27,23€

Der Spanischkurs ist nicht inbegriffen.

Das Machu Picchu des Norden

Ein neuer Tag ein neues Ziel, doch heute habe ich mich für das Angebot des Hostels entschieden. Nach einem kurzen check des Preises, wäre ich ohne die Tour 26 Soles günstiger, hätte aber keinen Guide und kein Mittagessen.
8:25 Uhr werde alle Teilnehmer aus dem Hostel abgeholt, mit dabei die vier Franzosen, ein holländisches Paar welches ich am Tag zuvor am Gogta Wasserfall getroffen habe und ein paar Andere.
Auf dem Weg erklärt der Guide, auf Spanisch und Englisch, etwas von der lokalen Kulturen und der Geschichte unseres Ziels. Aber wo geht es eigentlich hin? Kuelap – eine Ruine einer Stadt einer lokalen Kultur die, wie so viele andere, von den Inca eingenommen wurde. Einige Reiseführer sprechen dabei vom Machu Picchu des Norden. Warum kann ich auch nach diesem Tag nicht ganz verstehen.

Unterwegs suchen wir uns noch unsere Mahlzeit für hinterher aus und geben diese Liste auf dem Weg am Restaurant ab. Am Ziel wechseln wir kurz den Bus und dann geht es mit einer Seilbahn hoch zu einem der Berge. Gute 10-15 Minuten dauert die Fahrt und ersparrt einem seit ein paar Jahren den langen Weg über eine Straße.
An der oberen Seilbahnstation angekommen braucht es dann noch ein paar Minuten zu Fuß zur eigentlichen Ruine.

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Es immer wieder beeindruckend an was für Orte, Menschen Steine brachten um ihre Städte zu erbauen. In diesem Fall wurde ein ganzes Plateau auf den Berg gebaut und darauf dann dutzende von Runden Häusern – von denen größtenteils nur noch die Grundmauern stehen. Einige Stellen werden mittlerweile restauriert, unter anderem der Haupteingang, daher geht es durch einen der anderen Beiden hoch auf eben dieses Plateau.
Währen der Zeit als hier wirklich Menschen gelebt haben soll alles voll mit Häusern gewesen sein, nun finden sich überall Bäume auf dem Gelände. Fasziniert und spannend bringt uns unser Guide durch diese Anlage. Es sind auch noch ein paar weitere Gruppen unterwegs, aber insgesamt ist es relativ leer – vor allem im Vergleich zu dem eigentlichen Machu Picchu.

Eine weile verbringen wir zwischen den Steinkreisen, hören dem Guide zu und schauen uns um bevor wir uns langsam wieder auf den Rückweg machen.
Besonders langsam ist es dann vorallem an der Seilbahnstation – der Strom ist ausgefallen. Eine gute halbe Stunde später kann es dann aber wieder Bergab gehen und zu unserem Mittagessen.

Am Abend verabschiede ich mich von den Franzosen, zwei von Ihnen machen sich noch Richtung Ecuador auf, dort sehe ich Sie dann vielleicht wieder. Für mich heißt es aber erst einmal klären wie ich dahin komme, wo ich hin will.
Um 4:30 Uhr morgens fährt ein Bus für 40 Soles zu einer Stadt auf meinem Weg, dass kann aber für mich nicht die Lösung sein. Nach einer Weile bekomme ich zumindest heraus warum der Bus so früh fährt, ein Straße wird jeden Morgen für Arbeiten gesperrt – Alternativstraßen nicht vorhanden. Dann aber zumindest die Entwarnung: die Straße ist nur zwischen 8 Uhr und 11 Uhr gesperrt. Als steht die Option Koletctivo wieder zur Verfügung. Entspannt geht es nach einem selbstgekochten Essen und einem längeren Gespräch in der Küche ins Bett – die nächsten zwei Tage sind Reisetage.

Lange Wege und der größte Wasserfall der Welt?

Irgendwann spät Abends halten wir, nach circa 6 Stunden der 14 stündigen Strecke. Warum verstehe ich nicht ganz, die zwei französichen Pärchen mit denen ich mich unterhalte auch nicht wirklich. Nach ein paar Minuten können wir dann wieder einsteigen, kurz darauf gibt es dann ein kleines Abendessen bevor das Licht ausgemacht wird. Erneut habe ich diesem Bus das Glück keinen Sitznachbarn zu haben, so schaffe ich es auf knapp 6 Stunden schlaf als wir am Morgen in Chochopayas angelangt sind.
Gebucht habe ich noch keine Unterkunft, mir aber zwei auf der Karte markiert, das erste laufe ich nach dem Aussteigen direkt an. Es ist auch noch mindestens ein Bett frei, welches ich zumindest für die nächsten zwei Nächte buche.
Währenddessen haben sich vier Personen die Treppe zur Rezeption hoch bewegt, die Franzosen. Ich hatte eigentlich noch am gleichen Tag zum Kuelap zu fahren, Sie planen aber sich ein paar Sarkophage an zu schauen und spontan klinke ich mich dabei ein.

Nach einem Frühstück im Markt und einem kurzen Ausruhen geht es runter zum Busbahnhof in dem wir schnell ein Kollektivo in die richtige Rihtung finden. Am Ziel angekommen geht es mit fünf man in eine Taxi. Diese Fahrt dauert auch gut zwanzig Minuten und wird an einer Stelle kurz interessant als der Fahrer versucht eine große, grüne Schlange zu überfahren, die sich gerade auf der Straße aufgewärmt hat. „Die kann einen Menschen mit ihrem Gift töten“ teilt er uns kurz mit, während wir mit einem Rückblick festellen können, dass er Sie nicht getroffen hat.

Nachdem wir austeigen haben wir noch gut zwanzig Minuten zu laufen bevor wir eine handvoll, als Figuren geschnitze Sarkophage erblicken. Ein durchaus interessanter Anblick, aber auch recht anstregende Anreise und der Rückweg steht nun erst an.

Am Abend treffe ich mich noch mit dem deutschen Pärchen um zusammen etwas zu essen und den nächsten Tag zu planen. Während ich etwas von dem Mehrschweinchen probiere(schmeckt etwas intensiver als Hühnchen, aber anders – schwer zu beschreiben) reden wir über den Gocta Wasserfall, der je nach Quelle der größte oder nur einer der zehn größten Wasserfälle der Welt ist.
Für den nächsten Morgen steht der Wecker dann auch auf 6:20 Uhr um früh zu eben Diesem zu laufen.
Eine kurze Fahrt bringt uns zum Startpunkt der Wanderung. Für knapp zwei Stunden geht es auf, ab und durch eine art Dschungel, bis wir am oberen Teil des Wasserfalls ankommen. Allein dieser Teil ist schon hoch, von hier geht es dann aber nochmal zurück und dann anstrengende dreißig Minuten hinab – zwischendurch gibt es aber noch einen wunderschönen Blick auf den gesamten Gocta Wasserfall.

Endlich unten angekommen braucht es noch ein paar Minuten um direkt am unteren Ende an zu kommen. Während der Blick von oben wunderschön war ist es von hier unten schon unglaublich beeindruckend von wie weit oben das Wasser hinabstürzt – leider zu dieser Jahreszeit nur nicht all zu viel.

Auf dem Rückweg werden wir dann doch von etwas überrascht, von dem ich nicht weiß wann ich es letztes Mal erlebt habe. Es regnet, wenn auch nur ein wenig, dennoch genug um den ein oder anderen sehr erdigen Wegabschnitt rutschig werden zu lassen. Langsam geht es vorwärts, aber nicht nur wegen dem Regen, generell war die Wanderung recht anstrengend, das meine beiden Partner aber 10 Jahre jünger sind und ab und zu schwer atmen läßt mich besser fühlen.

Zum Schluß müssen wir uns noch ein Transport zurück suchen, was aber erwatungsgemäß einfach verläuft. Die Franzosen aus meinem Hostel erblicke ich dann in einem kleine Restaurant am Ende des Weges – ich hatte mich schon gewundert wo Sie sind, denn ich wußte das Sie auch den Wasserfall auf dem Plan hatten.

Moche Kultur in Trujillo

Trujillo ist meiner Meinung nach nicht unbedingt ein Ort an dem man halten muss. Oder irgendwie schon, da man hier auf jeden Fall umsteigen muss, egal in welche Richtung man fährt. Aber bleiben müsste man nicht zwingend, mache ich aber denoch für zwei Nächte vor meiner Weiterfahrt.
Vom Busstop laufe ich die gut zwei Kilometer zu meinem Hostel und buche mich gleich die kleine Rundtour für den nächsten Tag ein.

Ein wenig schaue ich mich dann noch in der Gegend um, zumindest der Plaza de Armas scheint einer der schöneren zu sein. Bald darauf geht es dann in das sehr weiche aber auch bequeme Bett.
Den nächsten Morgen starte ich langsam bis ich für die Tour abgeholt werde. Als erstes wird noch ein Holländer vom Busbahnhof eingepackt und dann geht es auch schon in ein kleines Museum und die direkt daneben liegende „Pyramide des Mondes“. Alles was wir heute sehen werden ist größtenteils aus Lehm gebaut und auch wenn es hier wenig regnet, sind bei den nicht restaurierten Teilen doch starke witterungschäden zu erkennen. Daher sind auch viele Bereiche mittlerweile überdacht worden, was nicht gerade dabei hilft gute Fotos zu machen.

Von hier geht es erst einmal wieder in die Innenstadt und zu einer Mittagspause. Dem Holländer, der am Morgen mit dem Bus angekommen ist und am Abend wieder fährt – keine schlechte Idee- zeige ich dabei kurz den Plaza de Armas. Rechtzeitig geht es dann zu einem kleinen zeremoniellen Tempel und danach zu einem riesigen archeologischen Gebiet, welches früher mal eine Stadtgebiet für die wichtigeren der Stadt gewesen ist. Alle Orte um Trujillo herum gehörten einmal der Moche Kultur an, eine der vielen Pre-Inca Kulturen zwischen Kolumbien und Chile.

Ich muss zugeben das diese Anlagen alle nicht all zu spannend waren, wenngleich ich in den letzten Monaten vielleicht auch ein wenig mit anderen Tempeln, Klöstern und alten Städten verwöhnt wurde.

Am Abend spreche ich noch ein wenig mit einem deutschen Pärchen, welches auch richtung Norden unterwegs ist. An meinen nächsten Ort werden auch Sie reisen, jedoch noch einen kleinen zwischenstop einlegen.

Der letzte Tag in Trujillo wird einmal mehr für Fotos genutzt und ich plane ein wenig die nächsten Tage. Am Nachmittag mache ich mich dann zum Busbahnhof auf und begebe mich auf eine meiner längsten Busreisen. Gut 14 Stunden wird es dauern bis ich in Chochopayas ankommen werde.

Das Wanderparadies

Nach einem schnellen Frühstück mache ich mich auf zum Busterminal. Das erste Mal das ich in Lima die Metro nehme – an dieser Stelle sei erwähnt das die „Metro“ in Lima lediglich aus Bussen besteht die eine eigene Fahrbahn auf einer großen Straße haben.
Rechtzeitig gelange ich zum Terminal, der Bus hat aber gut 20 Minuten Verspätung.
Die Busfahrt die dann aber doch folgt verläuft gut und gegen Abend steige ich in Huaraz aus. Von hier gibt es diverse Möglichkeiten in die Umgebung auf zu brechen und eine mehrstündige bis mehrtägige Wanderung zu unternehmen. Ich habe lediglich eine geplant, für den zweiten Tag steht Laguna 69 an.
Am folgenden Tag wache ich aber erst einmal in dem von Amy empfohlenen Hostel auf und schaffe es gerade einmal zu einer kleinen Ruine etwas nördlich der Stadt zu laufen.

Ein paar Erledigungen für den nächsten Tag schaffe ich dann auch noch, bevor dieser mich dann um 4:30 Uhr aus den Bett schmeißt. Frisch machen, anziehen, notdürftiges Frühstück und schon werde ich von einem Bus abgeholt. Nach mir werden noch einige Andere eingesammelt bis es endlich Richtung Norden aus der Stadt heraus geht.
Kurz vor unserem Startpunkt wird noch ein Halt in einem kleinen lokalen Restaurant gemacht, in welchem die meisten dann Ihre Frühstückspause einlegen – für mich gibt es nur einen Mate Tee.

Dann kann es aber auch endlich losgehen – wortwörtlich. Nach kurzer Zeit haben sich alle Beteiligten großzügig auf dem Weg verteilt und jeder in seinem Tempo durch ein wunderschönes Tal. Zwei andere Deutsche – natürlich – waren auch im Bus. Der Eine ebenfalls auf Weltreise, der Andere besucht Ihn in Peru. Zusammen bilden wir die Spitze bis einer etwas langsamer macht. Bald darauf geht es das erste Mal hinauf. Langsam erhält man einen guten Blick über das Tal, aber auch die Richtung in der es weiter geht wird klar: weiter hinauf.

Nach einem kurzen Stük geradeaus an einem kleinen See und einer art Weide vorbei geht es dann auch bald wieder hinauf. Hier treffen wir dann auf eine paar Deutsche die zwei Tage zuvor in meinem Bus gewesen sind, diese können dann zumindest darauf hinweisen das wir noch gut 20 Minuten vor uns haben.

Eigentlich ist es hier oben sehr frisch, worauf auch der kleine eingefrorene Wasserfall hinweist, die Bewegung und das stetige Bergauf hilft aber ungemein die Temperatur zu halten – troztdem hätte ich mich vielleicht für die lange Hose entscheiden sollen. Wobei die Kurze mir, an der Lagune angekommen, ein gewisses Alleinstellungsmerkmal gibt – bis später zwei weitere auftauchen.
Unglücklicherweise haben sich die Wolken mitlerweile etwas zugezogen, so das die intensiv blaue Farbe des Sees nicht ganz zu vorschein kommt, dennoch ist ein schöner Ort. Zwischendurch kann man auch das Eis, in den umliegenden Bergene, knacken hören.
Bald wird es dann doch zu frisch und wir machen uns wieder zu Dritt auf, den Berg hinab, während die letzten unserer Gruppe langsam ankommen.

Der Rückweg gestaltet sich nicht weniger aussichtsreich und am Abend geht es dann für das deutsche Trio gemeinsam zur besten Pizzeria in Peru, die ich zumindest erblickt habe. Die Beiden machen sich noch am selben Abend Richtung Lima auf, ich hingegen habe noch eine Nacht bevor es am nächsten Morgen Richtung Trujillo geht.

Hoch, zurück und eine neue Richtung

Mit einer leichten Erkältung sitze ich nun also auf 3.800 Meter am Titicaca See(Quechua: grauer Panther) – dem höchsten schiffbaren Gewässer der Welt. So mache ich mich auf die Suche nach einer Lösung, diese findet sich nur ein paar Häuser weiter: eine Saune, betrieben von einem Franzosen der in Puno vor ein paar Jahren gelandet ist. Eigentlich betreibt er ein Restaurant, war aber nach Besuchen der lokalen Saunen so enttäuscht, das er sich einfach daran gemacht hat eine Eigene zu eröffnen.

Kurz vor meinem Besuch gebe ich noch meine Wäsche ab und freue mich dann über eine Sauna für mich allein, denn während ich mich endlich aufwärmen kann, schaut kein weiterer Gast vorbei. Gut drei Stunden verbringe ich hier, bevor ich relativ erschöpft aber gut aufgewärmt wieder in mein Hostel zurück kehre.
Am nächsten Morgen, bevor es raus auf den See gehen soll, hole ich meine Wäsche ab. Die lange Hose fehlt aber leider – diese erhalten ich dann erst am Nachmittag. So geht es also in kurzer Hose aber mit drei Oberteilen zu den schwimmenden Inseln der Uros. Ein paar Stunden schauen wir uns auf den aus einer Art Torf und Halmen gebauten Inseln um. Bekommen ein kleinen Einblick in Ihr Leben und die Bedinungen.
Ich fühle mich dabei ein wenig eingeengt auf den paar Quadratmetern die sich bis zu fünf Familien teilen. Mit den Solarpanelen gibt es zumindest elektrisches Licht, das war es dann aber auch schon an Luxus.
Nach einem Halt an einem Restaurant auf einer anderen Insel geht es auch schon wieder zurück.

Für mich ist in Puno auch der Punkt gekommen an dem ich mich entscheiden muss. Eigentlich wollte ich von hier in das nur wenige Kilometer entfernte Bolivien. Doch halten mich die Temperaturen ein wenig davon ab, ich möchte nicht meine letzten Monate dauernd frieren. „Letzten Monate?“ Dazu komme ich noch.
Nach einem langen Prozess plane ich also meine Rückkehr nach Lima und von dort soll es Richtung Equador und Kolumbien gehen. Doch zunächst kann ich mich am nächsten Morgen noch von Amy verabschieden, die auch endlich in Puno angekommen ist. Sie ist deutlich besser auf kalte Temperaturen vorbereitet und hat bereits ein Flug von Santiago zurück nach England.

Nach der Verabschiedung gehe ich zum Bus Terminal. Der erste Bus des Tages dauert gut 6 Stunden und bringt mich zunächst nach Arequipa. Hier genieße ich noch ein Mittagessen mit Jemanden bevor es weiter nach Lima geht – 16 Stunden – zum glück mit dem besten Sitznachbahr: Niemand. So komme ich zumindest einigermaßen erholt an.
Hier heißt es nun Dinge erledigen, zum einen schleppe ich immer noch über ein Kilo Spanischbücher mit mir rum, die nun nach Hause geschickt werden. Zum Anderen buchen ich Flüge – genau genommen die letzten dieser Reise und die, die mich wieder nach Hause bringen.

Es sind noch knapp zwei Monate bis ich in Deutschland lande, aber schon in den letzten Wochen stieg meine Lust immer mehr wieder Heim zu kommen. Nun zu wissen wann es so weit ist, läßt mich hoffentlich wieder mehr auf das hier und jetzt konzentrieren.
Morgen geht es dann wieder raus aus Lima Richtung Norden.

Sacred Valley

Entpannt suche mir an diesem Morgen ein Frühstück, zufällig stoße ich dabei auf eine kleine Markthalle. Wie so häufig befinden sich in der oberen Etage ein paar Saft und Sandwich Stellen.
Gut gestärkt schnappe ich mir meinen Rucksack und mache mich wieder auf die zwei Stunden an den Gleisen entlang zu laufen. Es ist in etwa 10 Uhr als ich starte, mein Bus wird mich zwar erst gegen 14:30 Uhr abholen, aber einen Spaziergang in der größten hitze des Tages wollte ich mir einfach ersparen.
Erneut brauche ich circa zwei Stunden, bei dennen ich am anfang zumindest von einer Hündin begleitet wurde. „Hast du nachgeschaut ob es eine Hündin ist?“ Nein, die beiden Rüden die Ihr wiederum gefolgt sind haben mir dies verraten.

Bei Hydroelectrica angekommen gibt es ein mittelmäßiges Mittagessen, aber zumindest kann ich kurz meine Fotos sichern.
Nach einer weile werden die Transporter/Buse mehr, Fahrer rufen nach Namen – meiner ist zunächst nicht dabei. Ein paar andere die mit mir auf den Hinfahrt im Bus waren sammeln sich bei mir, bis wir endlich „unseren“ Bus wieder finden.
Eine lange Rückfahrt beginnt. Im Dunkeln steige ich dann etwa zwei Stunden vor Cusco aus. Für die nächsten zwei Nächte habe ich mich in Urubamba einquartiert. Mein vierbett Dorm habe ich dabei für mich allein.

Am morgen geht es nach einem guten Frühstück zu den Ruinen von Ollantaytambo, hierfür schnappe ich mir ein Colectivo vom Busterminal für 2 Soles(50 Cent). Gemütlich schaue ich mich um und gegen Mittag mache ich mich dann noch auf zu den Salinen von Maras. Hier wird in einer unzähligen Anzahl von Tümpeln Salz gewonnen. Die Luft in der man hier umhergeht trocknet einem dabei den Mund aus.
Eine weitere Nacht habe ich dann noch in Urubamba bevor ich dann zurück nach Cusco reise.

Das Sacred Valley bietet noch einige andere Sehenswürdigkeiten, generell kann man wohl allein in Cusco und seiner Umgebung drei Wochen auf Erkundungstouren gehen. Man kann einfach nicht alles sehen und neben bei lädt auch Cusco einfach dazu ein in seinen Gassen und Cafés einen gemtlichen Tag zu verbringen. Was ich dann die folgenden Tage auch hauptsächlich tue.
Amy treffe ich dabei auch noch das ein oder andere Mal, Sie ist nach dem Salkantay Trek aber auch körperlich auch erst einmal bedient und braucht Entspannung.
Am Sonntag steht dann auch noch Inki Raymi an – das Inka Festival – ein wenig davon beobachte ich im Zentrum, bevor die Gruppen sich auf zu den Ruinen oberhalb der Stadt machen.

Es ist Dienstagmorgen, ein Taxi bringt mich zum Busterminal, der Bus dann näher an Bolivien und nocheinmal 400 Meter höher auf 3.800 Meter. Die letzten Tage ging es mir trotz Entspannung nicht besonders und die steigende Höhe hilft dabei auch nicht, zu dem ist es auch recht kühl. Ja, es ist deutlich wärmer als ein deutscher Winter – darauf wurde ich mehr oder weniger auch von einem Freund hingewiesen – das Problem ist aber zum einen, dass ich mit Ausnahme von ein paar Tagen kein kaltes Wetter seit circa 16 Monaten hatte und viel wichtiger, man wird hier einfach nie Warm. In den Häusern ist es vor allem am Tag kälter als draußen und die Duschen reichen oft gerade einmal dazu die Körpertemperatur bei zu behalten.

Machu Picchu

Wie oft habe ich Zuhause versucht zu verstehen wie ich jetzt an ein Ticket für Machu Picchu komme und wie früh ich es kaufen muss. Oft -aber am Ende stellt sich natürlich raus, dass Alles viel einfacher ist als man sich das denkt. In Cusco(so weit ich weiß auch in Aquas Caliente) gibt es eine Verkaufsstelle, hier kann man sich das Ticket besorgen, sogar noch einen Tag vor geplantem Besuch. Möchte man einen der beiden Berge neben den Ruinen erklimmen, braucht man dafür ebenfalls ein Ticket. Ich wahr überrascht das ich sogar noch einen Bergticket bekommen könnte, denn dazu hörte ich das man bis zu zwei Monate vorher buchen muss. Was aber noch viel mehr Zeit Planung vorher benötigt ist, wenn man den Inka Trail laufen möchte. Dieser führt für ~4 Tage von Cusco nach Machu Picchu, auf Wegen die schon von den Inkas benutzt wurden – Vorher buchen: angeblich mindestens 6 Monate. Es gibt aber auch noch andere Treckingtouren die kurzfristig gebucht werden können.

Jetzt aber zurück zum Ticket welches ich mir am Samstagabend noch schnell besorge – Sonntags ist das Büro nämlich geschlossen. Gegenüber buche ich mir dann einen Bus der mich bis Hydroelectrica bringt, ein Wasserwerk und die letzte Haltestelle um in den Zug zu steigen. Der Zug kostet circa 150$ US(Cusco – Aquas Caliente – Cusco), mein Bus 70 Soles(~18€).
Für die Tage die ich Unterwegs bin, hinterlasse ich einige schwerere Sachen im Hostel. So geht es dann mit leichtem Gepäck am Montagmorgen los – während ich auf meinen Bus warte kann ich dem polnischen Pärchen, das neben mir wartet, versichern das mich bisher noch jeder Bus abgeholt hat.
Einige Stunden und zwei Stops später komme ich dann bei Hydroelectrica an. Von hier gehe ich dann für knapp zwei Stunden die Schienen entlang, um mir auch das restliche Ticket für den Zug sparen. Ich bin dabei auch bei weitem nicht alleine, denn dutzende andere Reisende gehen „mit“ mir. Zusammen mit einem Taiwanesen erreiche ich dann mein Hostel in dem er sich auch für eine Nacht einchecked. Nichts besonders, wird aber für nun reichen.
Abends noch gut Essen bevor es früh ins Bett geht.

4:15 Uhr klingelt der Wecker – nach ein paar Minuten befinden sich der Taiwaner und ich auf dem Weg zum Tor am Fuß des Berges. Während wir uns in die schon vorhandene Schlange einreihen, stellt er fest das sein Ticket für Gestern ist… Wir bleiben in der Reihe und die Kontrolle ist auch nicht besonders ausgeprägt, so gehen starten wir den Aufstieg gemeinsam. Nach einer Weile muss ich dann aber feststellen das der Taiwaner wohl Pause gemacht hat, nach ein paar Minute warten meiner Seits gehe ich weiter.

Es sind etwa 50 Minuten um als ich endlich am eigentlichen Eingang ankomme und mich einreihe. Unterwegs habe ich natürlich auch die Polen von Gestern wieder getroffen. Kurz darauf trete ich dann ein, gehe um die Ecke und sehe die ersten Gebäude. Anstelle direkt zu dem typischen Aussichtspunkt zu gehen mache ich mich zunächst auf in die unteren Ebenen. Hier kann man zu dieser Zeit dann noch ein paar einsame Momente erleben. Die Sonne ist zwar generell schon aufgegangen, verbirgt sich aber noch hinter den Bergen. Während sich die Sonnenstrahlen immer weiter nähern habe ich eine kleine Runde beendet und treffe pünktlich am Aussichtspunkt an. Golden legt sich das Licht über die Ruinen, die in einem unglaublich guten Zustand sind.

Hier taucht dann auch plötzich der Taiwaner wieder auf, man ließ Ihn rein, er darf aber nicht raus, für z.B. Toilette, und wieder eintreten. Noch einmal gut gegangen würde ich sagen. Zusammen erkunden wir ein wenig weiter, er muss ich dann aber ein wenig beeilen, da er sich entschieden hat heute noch wieder zurück Richtung Cusco zu fahren.

Ich verbringe insgesamt 5 Stunden in Machu Picchu bis ich mich dazu entscheide wieder hinab zu gehen. Wieder einmal etwas erlebt was schon lange auf meiner Liste war. Etwas schade ist an dieser Stelle ist nur leider das es doch sehr überlaufen ist. Ich bin natürlich Teil dessen. Es gibt einfach zu wenig Platz als das sich die Menschen wirklich verteilen könnten, das war in Angkor doch deutlich angenehmer – auch auf Grund der wesentlich größeren Fläche.
Beim Abstieg treffe ich erneut das polnische Pärchen, mit dem ich dann den Rest des Weges gehe.

Erschöpft aber glücklich geht es schnell in die Dusche und dann suche ich mir ein Café um meinen Nachmittag zu nutzen – das Dorf selber bieten nämlich nicht wirklich Alternativen. Während ich hier sitze kommt noch eine Estin hinein die ich im Hostel in Cusco kennen gelernt habe. Während ich dieses hier schreibe, ist Sie mit ihren Postkarten beschäftigt und nacher geht es noch zum Abendessen gemeinsam bevor ich mich morgen früh dann mehr oder weniger wieder auf den Weg nach Cusco machen – dazu dann bald mehr.

Cusco

Am letzten Tag in Arequipa bearbeite ich zunächst ein paar Bilder bevor es mich am Nachmittag noch einmal in die Stadt zieht. Eine Sache die ich die letzten Tage nicht geschafft habe zu besuchen, ist das Nonnenkloster welches bis vor ca. 40 Jahren noch vor der Öffentlichkeit verschlossen war. Gut anderthalb Stunden wandere ich durch die Gänge, sehe „Zellen“(Schalzimmer), Kochstellen und Fenster an denen die Nonnen mit der Außenwelt kommunizieren konnten.
Von hier geht es dann an der Unterkunft vorbei zum Busbahnhof, dieses Mal probiere ich eine andere Busgesellschaft aus – hauptsächlich da Cruz del Sur auf dieser Strecke einfach „zu teuer“ ist. Nur ein wenig unbequemer aber mit einer besseren Mahlzeit und ein wenig Schlaf komme ich dann früh am Morgen in Cusco an.

Bei den circa 3400 Metern Höhe, auf der Cusco liegt, merkt man doch das eine oder andere Mal das man sich schneller Anstrengen muss. Weniger aus diesem Grund als der kurzen Nacht und den gut vier Kilometern zum Hostel, schnappe ich mir ein Taxi welches mich ins Zentrum bringt. Das Hostel ist um die Ecke und ich kann hier zumindest bis zu einchecken meinen Rucksack abstellen. Bald darauf trifft auch Amy ein, diese ist schon am Vorabend angekommen und hat eine Nacht in einem anderen Hostel verbracht. Zusammen erkunden wir dann die Straßen von Cusco.

Für mich muss aber erst mal ein Frühstück geben, dafür scheint sich der San Bas Markt anzubieten, den wir dann auch so gleich ansteuern. Schon auf dem Weg schafft es Cusco einen zu überzeugen. Gemütlich legt sich diese alte Stadt zwischen die Hügel und hinter jeden Ecke liegt eine weitere Straße die erkundet werden möchte.
Im Markt angekommen finde ich schnell die Stände für Sandwiches und Säfte. Genau zwischen jeweils einem von jedem platziert bestelle ich zu meiner Rechten ein Sandwich/Belegtes Brötchen und zur linken einen Avocado Smoothie. Beides überzeugt mit Geschmack, aber auch besonders mit der Größe. Während mir es bei dem Brötchen fast schwer fällt meinen Mund weit genug auf zu machen, wurde der Smoothie gleich in einem Messbecher serviert – es gibt wohl kein Glas das groß genug wäre.

Frisch gestärkt geht es weiter durch die Gassen der Stadt. Die ein oder andere Erledigung abgehakt und dann steht da noch ein bzw. das Inka Festival des Jahres an(Inti Raymi). Am 24. Juni werden alte Inka Ritualien nachgespielt. Dies geschieht seit 1944 wieder, nachdem es im 16. Jahrhundert von den Spaniern verboten wurde. Wirklich viel wissen wir dazu aber noch nicht, also versuchen wir ein paar Infos zu erhalten. Das Hostel verwieß mich dabei an ein Büro, welches wir zuerst angehen – dort wird aber nur ein anderes Ticket verkauft, es gibt auch keine Infos. Von dort schickt man uns aber zu einer Stelle die zumindest Infos haben soll. Ein paar wenige Infos erhalten wir dann auch, zum Beispiel das ein Teil in der Stadt abegahlten wird, bevor es hoch zu einer Ruine geht – wofür man erst ein Ticket benötigt. Dieses kann man hier aber auch nicht kaufen und wieviel dies Kostet weiß man auch nicht genau. Mit dem nächsten Hinweis geht es weiter in ein anderes Büro, zwei Straßen entfernt. Hier will man uns aber auch kein Ticket verkaufen und verweißt uns auf die Internetseite(die bei Demonstration gerade nicht funktioniert) oder in eine Bibliothek etwa 10 Minuten entfernt.
Spätenstens an dieser Stelle fühle ich mich ein wenig wie Asterix und Obelix die den Passierschein A38 benötigen – hier geben wir zunächst auf und machen uns auf im Hostel einzuchecken.
Mittlerweile sind wir uns auch sicher das es uns reichen wird den öffentlichen Teil zu sehen.

Abgesehen vom eigentlichen Festtag, gibt es auch den Monat davor und danach immer wieder Aktivitäten in der Stadt. An diesem Abend dann zum Beispiel ein Konzert einer Quechua Rockband. Am folgenden Tag tauchen dann einige Pappmachefiguren auf, die ein wenig an Karneval erinnern. Nebenbei erblickt an einigen Orten und über den Tag verteilt junge Tanzgruppen die scheinbar altertühmliche Tänze aufführen. Es scheint also genau die richtige Zeit zu sein, sich in Cusco auf zu halten.

Hoch hinaus und tief hinunter

Pünktlich um acht, naja, kurz vor neun werde ich für meine Tour in den Colca Canyon abgeholt. Mit mir die nötigsten Klamotten und natürlich meine Kamera, der Rest verweilt in einem Schließfach im Hostel. Als letzter nehme ich auf dem verbleibenden Sitz platz und schon geht es Richtung Norden.

Der erste Stop ist dann nach einer guten Stunde, pinkeln, Coca Tee und ein wenig Alpaca Produkte shoppen – letzteres wird fast bei jedem Stop in den nächsten Tagen möglich sein. Bei diesem rüste aber auch ich mich ein wenig, mit ein paar Socken und Handschuhen für ca. 5€ – auf den Handschuhen sind Alpacas, die Socken sind nur schwarz.
Um am nächsten Halt länger zu verweilen hätte ich meine gerade erworbenen Klamotten wohl gleich tragen sollen. Wir befinden uns auf 4.850 Meter, leider ohne wirkliche Aussicht, jedoch mit Schnee. Schon beim besteigen einiger Stufen fängt das Herz an schneller zu schlagen und man spürt die dünne Luft. Bevor dann alle durchgefroren sind geht auch schon weiter. Am nächsten Punkt erhalten wir ein Überblick über Chivay, unser Nachtlager, um dann hinunter zu fahren und Mittag ein zu nehmen.

Für den Nachmittag geht es zunächst in die Unterkunft um kurz darauf für die heißen Quellen abgeholt zu werden. Es sieht zwar nicht besonders einladend aus, aber das 38° C warme Wasser ist gerade genau das richtige. Für eine gute Stunde verweile ich im Wasser bis, nach einem weiteren, kurzen Aufenthalt in der Unterkunft, es zum gemeinsam Abendessen geht. Inklusive Panflötenmusik und folklorischen Tänzen, ich fühle mich wie in einer Touristenfalle.

Gegen 6:30 Uhr geht es dann am nächsten Tag weiter. Einige Stops auf dem Weg bis wir am Condor Viewpoint ankommen. Hier ist sehr sehr wahrscheinlich Andenkondore am Morgen zu entdecken. Es ist scheinbar ein guter Tag, denn direkt am ersten Aussichtspunkt der kleinen Wanderung sitzen gut 10 Kondore auf einem Felsen um ab und zu in die Lüfte auf zu steigen. Diese Vögel mit bis zu über 3 Metern Spannweite machen schon einen imposanten Eindruck wenn Sie sich an einem vorbei oder über einem bewegen. Selbst in großer Distanz in diese Größe noch beeindruckend und paart sich gut mit der Aussicht auf den zweittiefsten Canyon der Welt.

Langsam geht es ein wenig den Canyon entlang, die Höhe ist zwar geringer als Gestern am Haltepunkt im Schnee, dennoch spürt man eine erhöte Anstrengung. Auf unserem Weg ziehen immer wieder große Schatten am Himmel vorbei während wir Kakteen, Canyon und Berge bestaunen. Direkt hinter einem der Gipfel ist einer der Flüsse die in den Amazonas übergehen und 6.000 Kilometer von hier in den Atlantik fließt.
Gegen Mittag sitzen wir für kurze Zeit wieder im Bus – ein Essen später geht es wieder Richtung Arequipa.

Hier verbringe ich noch eine weitere Nacht bis es am Freitagabend dann Richtung Cusco geht und endlich in die Nähe von Machu Picchu.