Und schon steht das nächste Land an

Der letzte Morgen in Kambodscha bricht an. Es ist einigermasen früh als mich ein Tuk Tuk abholt um mich zum Van zu bringen. Dieser wiederum schmeißt uns nach ein paar Stunden und irgendwo zwischen Pnohm Penh und der laotischen Grenze raus – nach Laos will aber anscheinend nur ich. Somit bringt mich ein weiteres Tuk Tuk zu einem weiteren Van, der dann nach einer knappen Stunde an der Grenze ankommt.
Wieder einmal ausstempeln in Kambodscha – 2$ Gebühr – dann rüber zur Grenze in Laos. 30$ fürs Visum, 1$ Bearbeitungsgebühr und 2 weitere Dollar für den Stempel. Ich bin mir sicher das diese ganzen extra Dollar nicht ganz richtig sind, aber diskutieren wird nicht viel bringen. Genau dies versuchen aber ein paar Franzosen, was dazu führt das Ihr Bus nach langem Warten einfach ohne Sie fährt – ich bezweifel das dies nun günstiger war.
Mehr zu Laos dann beim nächsten Mal.

Um eine wirklich gute Aussage über Kambodscha zu treffen war ich wohl nicht lange genug hier, dennoch hat es mir sehr gefallen. Wie angesprochen kann ich dieses Mal auch wieder eine finanzielle Aufstellung vorweisen.

Transport: 47€ / 15%
Unterkunft: 63€ / 20%
Essen und Trinken: 85€ / 27%
Unterhaltung: ~87€ / 27%
Sonstiges: 38€ / 12%

Insgesamt ~320€ für ca. 12 Tage – was bei einem Monat ca. 800€ geworden währen.
Ich habe von anderen gehört das Sie deutlich mehr ausgegeben haben. Was teilweise mit anderen Aktivitäten(Reiten) zu tun hatte und sicherlich auch das ein oder andere Mal damit das wenn man 1$ für Dies und Das hört, schnell glaubt das es günstig ist – es aber eigentlich günstiger in Südostastien sein müßte.

Alle Fotos von Kambodscha findet Ihr wieder auf FLICKR

Die ersten 24 Stunden Kambodscha

Zunächst heißt es Vietnam verlassen, bevor es zur kambodschanischen Grenze geht. Praktischer Weise hat einer der Busmitarbeiter die meiste Arbeit an beiden Grenzen übernommen. Als der Bus anhält begeben sich alle in das Gebäude, nach ein paar Minuten warten nehmen wir unsere Pässe vom Busmitarbeiter entgegen und holen uns nur noch den Ausreisestempel ab. Danach geht es wieder in den Bus und nach circa 300 Metern geht das Spiel von vorne los. Aussteigen, nach ein paar Minuten mit dem Pass zur Kontrolle, Visa abholen und Fingerabrücke da lassen – schon bin ich in Kambodscha. Nun hat nach den USA auch Kambodscha meine Fingerabrücke.

Die weitere Busfahrt verläuft erwartungsgemäß ruhig, ab und zu machen wir eine Pause und eine gute Stunde nachdem es dunkel geworden ist erreichen wir Phonm Penh, die Hauptstadt von Kambodscha. Am Busstop warten einige Tuk Tuk Fahrer die einen gerne zum finalen Ziel bringen möchten – meine Ziel liegt knapp 4 km entfernt, ich entscheide mich einfach zu laufen. Wieder einmal freue ich mich über mein Handgepäck. Nach knapp 40 Minuten bin ich in meiner Unterkunft angekommen, das übliche Prozedere beginnt – auspacken was ausgepackt werden muss, frisch machen, auf die Suche nach etwas zu Essen machen. Es führt mich auf einen kleinen Nachtmarkt in dessen Mitte Tepiche ausgelegt sind auf denen man sich zum essen nieder lassen kann. Für 1,5 US-Dollar bekomme ich einen Teller mit Nudeln, Gemüse und Rind, dazu ein paar fritierte Teigtaschen. Warum US-Dollar? Das ist hier die vorherschende Währung, der lokale Riel kommt eigentlich nur bei Beträgen unter 1 Dollar zum Einsatz – 4000 Riel = 1 $ = 0,84 €

Es ist mittlerweile Sonntag? Ja es müsste Sonntag sein, es ist schwer übersicht über das Datum zu bahalten und noch schwerer über Wochentage. Ob Sonntag oder Donnerstag wirkt sich nicht auf irgendwelche Öffnungszeiten aus.
Also müsste es Sonntag sein während ich mich gerade auf den Weg zum Genozid Museum aufmache. Als ich gerade an einem Pärchen vorbei laufe, welches mit einem Tuk-Tuk Fahrer einen Preis verhandelt, höre ich das Wort „Fields“. Dies läßt mich aufhorchen, denn zu den Killing Fields ausserhalb von Phnom Penh wollte ich nach dem Museum. Ich drehe um und frage nach ob die Fields Ihr Ziel währen, Sie bestätigen dies und freuen sich darüber das ich mich gern anschließen würde, so läßt sich der Preis durch drei teilen. Wobei der Fahrer zunächst versucht 15$ Extra für mich zu berrechnen. Nach einem Versuch einfach zu gehen einigen wir uns auf einen Preis, der eigentlich immer noch ein wenig zu hoch ist.

Es dauert ein paar Minuten bis wir die Killing Fields erreichen, währenddessen erfahre ich das meine Begleitung in Seattle wohnt und selbst für längere Zeit reist. Die üblichen Gespräche folgen – wo war man schon – wo geht es noch hin …
Dann erreichen wir unsere Destination  – gehen hinein und erhalten einen Audio Führer. Kurzfassung der Killing Fields – vor wenigen Jahrzehnten versuchte eine komunistische Rebellen Gruppe Ihr Utopia in Kambodscha aufzubauen – jeder der Ihnen nicht in Ihr Konzept gepasst hat wurde im Endeffekt umgebracht, dies ist so wohl auf den Killing Fields an dieser Stelle als auch an vielen weiteren Stellen im Land geschehen. Unweigerlich bilden sich parallelen zum dritten Reich auf. Ein ähnliches Gefühl wie ich es im letzten Konzentrationslager in Deutschland hatte baut sich auch hier auf – nur muss ich sagen das die über den Kopfhörer geführte Tour einen noch mehr in das Geschehen hinein zieht. Während in Deutschland sich Tourführerer gegenseitig in Lautstärke übertönen, ist hier in den Pausen zwischen den Passagen Still, gerade zu friedlich mit dem Vogelgezwitscher, fast niemand sagt ein Wort.
Eine gute Stunde verbringt man hier schnell wenn man sich Alles anhört.

Draußen treffen wir wieder auf unseren Tuk-Tuk Fahrer der uns nun zum Genozid Museum bringen wird. Auf dem Weg dorthin spricht man ein wenig über was man gerade gesehen und gehört hat.
Am Museum angekommen, welches zunächst eine Schule war, dann zu einem Gefängnis umgewandelt wurde bevor es das heutige Museum geworden ist, stellen wir fest dass es für den Rest des Tages geschlossen ist. Der Plan dies dann gemeinsam am nächsten Tag zu besuchen steht. Doch zunächst stehen noch ein paar Stunden an diesem Tag an…

Aufregendes Hanoi

Es dauert noch ein wenig bevor mein Flieger geht, genug Zeit um Stranger Things Staffel 2 zu Ende zu schauen. Dieses Mal bin ich auch wieder mit meinem Handgebäck durchgekommen, somit blieb es bei den ~66€ für Manila nach Hanoi.

Eigentlich versuche ich ein wenig im Flieger zu schlafen, was nicht so recht funktionieren möchte und schneller als gedacht landen wir auch schon in Vietnam. An der Immigration wird ein Christophe ausgerufen, ich drehe mich um und sehe ihn auf einem Stuhl sitzen, kurz rufe ich Ihn rüber und er holt sein Visum ab – danach kann auch ich meinen Pass wieder endgegen nehmen und schon bin ich eingereist. Direkt am Flughafen konnte ich auch meine letzten PHP in Vietnamesische Dong wechseln(1€ = ca. 26.000 Dong) – eine SIM Karte mit 8GB Daten für ~12€ habe ich mir auch gleich besorgt und bekam Sie von der Verkäuferin auch eingelegt und aktiviert. Christophe treffe ich hier wieder, auf der Suche nach einem Bankautomaten. Warum ich diesen Christophe schon zweimal erwähne – kommt noch.
Für die Nacht mache ich es mir auf einer Couch in einem geschlossenem Fast Food Restaurant bequem, dort liege ich nicht allein. Das Gebäck angebunden und 5 Stunden später wache ich in der Morgendämmerung auf. Einer der ersten Flieger am Morgen scheint angekommen zu sein – wie sich rausstellt aus London. Mit ein paar der Passagieren machen wir uns auf die Suche nach der Busverbindung Richtung Innenstadt – die Nr. 86 fährt uns in ca. 45 Minuten an das nördliche Ende der Altstadt, ich habe nur noch einen guten Kilometer zu laufen bevor ich mein Hostel erreiche. Das Zimmer ist natürlich noch nicht fertig, aber zumindest kann ich mein Gebäck abstellen. Erstes Ziel ausserhalb des Hostels: Frühstück – es erwartet mich zwei Strassen weiter ein Baguette und ein Avocado Smoothie, der fast wie die innere Creme eines Raffaellos schmeckt.

Frisch gestärkt stürze ich mich in die kleinen Strassen der Altstadt, viele kleine Geschäfte, Restaurants und Strassenverkäufer(ja auch die sind Klein) zeigen sich mir. Schon nach kurzer Zeit bin ich sehr angetahn von dieser Stadt, mit Peking sicher die interessanteste Stadt mit dem schönsten Flair so weit. Die Sehenswürdigkeiten von Hanoi sind relativ begrenzt und die meisten lassen sich innerhalb ein paar Stunden ablaufen, was ich dann auch mache. Unterwegs treffe ich noch Philipp aus dem Schwarzwald, zusammen erkunden wir dann Hanoi Hilton: Kriegsgefängnis in dem amerikanische Flieger eingesperrt wurden, davor wurde es von den Franzosen benutzt. Der Einfluss der Franzosen ist so wie so an vielen Stellen zu erkennen, sei es das Baguette als auch viel an Architektur in der Altstadt. Danach schauen wir uns zumindest das Ho Chi Min Mausoleum von aussen an und gehen noch in den Literaturtempel. Danach trennen sich unsere Wege zunächst.

Ich lege mich ein wenig hin und mache mich Abends eigentlich nur noch auf die Suche nach etwas zu Essen – mehr oder minder spontan finde ich dann aber auch ein Motorrad, welches gerade von einem Neu Seeländer von Ho-Chi Min Stadt(Saigon) nach Hanoi gefahren wurde. Damit möchte ich in den nächsten Wochen Unterwegs sein.

Es ist Samstag, neben ein paar Besorgungen für die Motorradfahrt sitze ich vor allem das eine oder andere Mal einfach in einem Cafe mit einem eisgekühlten, vietnamesischen Milchkaffee und beobachte das Geschehen auf der Kreuzung vor mir. Hierbei beobachtetet man vor allem viele Scooter und Motorräder die scheinbar wahllos durch die Gegend fahren, dazu gesellen sich ein paar Touristen und auch die typischen Frauen mit spitzen Hut die Ihre Waren entweden über die Schulter oder auf einem Fahrrad abgelegt haben und versuchen diese an den Mann zu bringen.
Später gibt es anstelle des Milchkaffees einen heißen Katzenkaffee, die Szene bleibt aber die gleiche. Der Kaffee ist intensiv und hat eine leichte Note von Bitterschokolade. Gegen Abend setze ich mich an einen kleinen Stand am Straßenrand um mir ein paar frittierte Frühlingsrollen schmecken zu lassen. Beim Bier danach in einer Bar schaue ich spontan ob jemand von Couchsurfing ebenfalls unterwegs ist, es stellt sich raus das eine Gruppe sich auf ein paar Bier getroffen hat – Sie sitzen in der gleichen Bar nur 5 Meter weiter. Zwei Franzosen, ein Tunesier der in Paris lebt, zwei Vietnamesen und eine in Belgien lebenden aber in Vietnam geborenen Frau. Schnell kommt man ins Gespräch – wo warst du, wo gehts hin … Nach einem weiteren Bier geht es in einen kleinen Club, in diesem gesellen sich dann noch weitere Couchsurfer dazu, zwei Belgier und … Christophe. Beide schauen wir uns etwas überrascht an und fangen an zu lachen – lustiger wird es dann nur noch als wir festellen das wir beide einen Tag zuvor ein Mottorrad gekauft haben und zunächst eine Runde über Sapa machen möchten bevor es in den Süden gehen soll – schnell wird der Kontakt ausgetauscht. Er macht sich schon am Sonntag auf den Weg – mal sehen ob man sich wieder trifft.

Nach dem Club geht es etwas ausserhalb der Altstadt in einen größeren Club – Christophe seilt sich an der Stelle schon mal ab, er möchte Früh aufbrechen. Irgendwann zieht es dann auch den Rest der Gruppe ins Bett und man trennt sich nach einer kurzen Taxi Fahrt in der Altstadt.
Eben an dieser Stelle treffe ich noch zwei Deutsche aus Köln – Sie sind gerade angekommen und warten nur auf den Bus zur Weiterfahrt. Sie waren zuvor selber auf einer Motorrad Tour im Norden. Schöne Grüße falls Ihr es wirklich in den Blog geschafft habt. Nach einem kurzen Abriss meiner bisherigen Reise und ein Motivationsversuch meiner Seits, Ihre Pläne für eine Langzeitreise in die Realität um zu setzen,  geht es für mich ins Hostel und ins Bett. Naja, ich unterhalte mich noch kurz mit zwei Neu Seeländern auf der Dachterasse.

Mein erstes Visum

Gestern hielt ich meinen Reisepass wieder in den Händen. So weit nichts besonders, wenn Er sich in den letzten Wochen nicht ein wenig verändert hätte. Nach ein wenig blättern betrachtete ich die Seite mit meinem Visum für China – endlich. Nun steht dem Abenteuer nichts mehr im Weg und das sorgt auch bei mir zum einen dazu das eine gewisse Last abfällt, ich mich nicht mehr Sorgen muss ob alles klappt, zum anderen das die Freude steigt. Der Plan wurde real, lediglich packen und den Flieger besteigen muss noch umgesetzt werden.

China ist einer der schwieregern Orte um ein zu reisen – es gehört leider nicht zu den 176 Ländern in denen es für einen Deutschen leicht ist einzureisen – ich mein, die Wahrscheinlichkeit ist bestimmt gering abgewiesen zu werden, jedoch sind doch ein paar Dinge zu beachten. Auch deshalb habe ich mich für eine Agentur entschieden die an meiner Statt zur Botschaft gegangen ist.
Eine der Dinge die zu beachten ist: China weiß gerne wo sich Ausländer aufhalten, daher sollte man mit beantragung des Visum mindestens die hälfte aller Unterkünfte gebucht haben und mit Antrag angeben(mit Datum und voller Adresse).

Diese Angabe der Unterkünfte hat dann natürlich eine klare Auswirkung auf meine Reise, ich weiß wo ich wann bin. Dies ist eigentlich das wovon ich mich mittlerweile getrennt hatte(„Alles geplant“), hier aber wohl nicht wirklich zu Ändern. Ja, ich könnte meine Reservierungen nun auch wieder stornieren und spontan sein, werde ich aber nicht. So sehr ich mich auf China freu, freue ich mich aber auch darauf hinterher deutlich flexibler zu sein.

Nun aber erst einmal Xièxi für’s lesen und zài jiàn