Eine Nacht in Bogotá und hoch hinaus

Durch die Dunkelheit zurück, landen wir ein letztes Mal auf dem Dorfplatz von Salento. Von hier aus geht es dann mehr oder weniger zurück nach Armenia, Hier angekommen trinken wir noch das eine oder andere Bier bevor es ins Bett geht.
Die Mädchen haben für den nächsten Tag weiteres vor und planen den Tag früh zu beginnen.
Als ich aufwache kann ich aber schon die Nachricht von Angelica sehen das Sie noch etwas länger geschlafen haben. Beim lesen dieser Nachricht drehe ich mich nocheinmal um und stelle mir den Wecker für später.

Nach dem gemeinsamen Frühstück geht es dann für mich zum Busterminal, denn ich möchte nicht riskieren am Tag meines Flugs, noch von Armenia nach Bogotá zu fahren. Als heißt es an dieser Stelle auf wiedersehen sagen. Das waren auf jeden Fall zwei etwas anderes Tage die ich sehr genossen habe.
Der Bus fährt dann zeitig los für mich, braucht aber wieder deutlich länger. Etwa drei bis vier Stunden vor dem Erreichen der Endstation geht es nur noch Stop-and-Go vorwärts – der Verkehr in Südamerika ist sowieso manchmal nur ein Durcheinander. Im Gegensatz zu Südostasien aber eines welches nicht wirklich gut funktioniert.

Mit einem Taxi geht es dann für mich die 5 Kilometer zu meiner Unterkunft in der Nähe des Flughafens. Eine Nacht später verbringe ich den nächsten Tag einmal mehr mit Fotos und ein wenig schreiben. Gegen 8:00 Uhr betrete ich den Flughafen, leichte Verspätung des Flugs und ab in den Süden.
Mit einer überraschend guten Mahlzeit und ein wenig Schlaf, lande ich ein paar Stunden später in Rio de Janeiro.

 

Kolumbien:
Recht schnell wurde klar das Kolumbien deutlich größer ist als mein letztes Land, Ecuador. Reisen haben oft recht lange gedauert und waren auch deutlich teurer und zwar nicht nur im Vergleich zu Ecuador. Insgesamt kann man sicherlich noch viele Wochen mehr hier verbringen, ich habe aber besonders an der Nordküste, die Abwechslung gefunden, die ich nach Monaten in den Anden gesucht habe.
Die Menschen waren oft etwas offener und sind ein wenig mehr auf einen zu gekommen. Beim Essen gab es nicht viel besonderes, aber es war wieder einfacher günstig zu Essen.

Armenia und viel wichtiger: die Umgebung

Ohne Probleme finde ich mein Café um die Stunden bis zur Busfahrt produktiv zu nutzen. Als es Zeit wird, packe ich meine Sachen zusammen und treffe mich wieder mit Angelica, denn mit Ihr und drei ihrer Freundinen geht es gemeinsam los – das kann spannend werden.
Eine Fahrt durch die gut gefüllten Straßen bringt uns bald darauf zum Busterminal, in dem ich dann die anderen Drei kennen lerne bevor es auch schon in den Bus geht.
Diesmal bin ich mit zwei T-Shirts und Pulli auch auf die Kälte vorbereitet – zum glück ist es dieses Mal gar nicht so schlimm.

Mit wenig Schlaf erreicht der Bus am sehr frühen Morgen das Ziel – ein paar Momente später sind wir dann auch an der Unterkunft angekommen. Das Zimmer der Mädchen ist auch schon verfügbar, währendessen schlafe ich nochmal kurz auf dem Sofa ein.
Von hier geht es heute dann direkt los, wie ich erst jetzt verstehe ist der Plan für heute ein Freizeitpark – hatte ich bei „Tal des Kaffees“ nicht wirklich erwartet, aber warum eigentlich nicht.

Nun brauche ich wahrscheinlich nicht viel über ein Tag in einem Vergnügungspark erzählen. Das Thema Kaffee ist zumindest das ein oder andere Mal zu erkennen und die Menge an Attraktionen beschäftigt uns den Rest des Tages.
Am Abend zeigt Armenia dann das es generell kein besonderer Ort ist um hier her zu reisen, aber ein guter Ausgangspunkt. Viele andere Reisende die ich getroffen habe, sind auch hauptsächlich in Salento untergekommen, welches bei uns für Morgen ansteht.

Nachdem wir noch etwas länger gemeinsam im Zimmer der Mädchen Zeit verbracht hatten, schieben sich einige Pläne für diesen Tag etwas nach hinten. Nach einer Weile schaffen wir es dann aber doch einen Bus zu finden, welcher uns nach Salento bringen wird.

In Salento zeigt sich dann ganz schnell die Menge an Touristen die dieser Ort an sich zieht. Auf dem Hauptplatz schieben sich die Menschen an Restaurants, Saftverkäufern und Souveniershops vorbei. Der Strom führt einen direkt hoch zu einem kleinen Aussichtspunkt oberhalb des Dorfes. Auf dem Weg dorthin schnappe ich mir einen Kaffee aus einem kleines Café, welcher sich dann als einer der Besten rausstellt die ich auf dieser Reise hatte – dazu passend gibt es noch einen Brownie auf die Hand und hoch die Treppen.
Oben erblicken wir dann eine Band und weitere Souvenier bzw. Schmuckverkäufer.
Der Ausblick hält uns nicht besonders lange hier oben, so geht es an einigen Läden vorbei wieder zurück zum Platz, wo es dann zunächst ein Mittagessen für uns gibt.

Kurz vorher werde ich dann noch von einem Kolumbianer angehalten der ein wenig sein Deutsch üben möchte – warum lernen so viele Deutsch? Er hat dann aber zumindest auch die Info, wie wir zu unserem Ziel für den Nachmittag kommen.
Gegessen und nochmal alle zum Klo, danach geht es in einen Jeep, der uns ein paar Kilometer außerhalb der Stadt auswirft. Beim verlassen der Stadt winke ich dann noch der zu, die ich in Tayrona und in Bogota getroffen habe. Nun sind wir an dem Hauptgrund angekommen, warum Salento so beliebt ist: Die höchsten Palmen der Welt.

Eine ganze Weile wandern wir in der Gegend umher – mit mehr Zeit würde es auch noch mehr zu entdecken geben, aber der Morgen war doch etwas chaotisch. Generell ist die höhe dieser Palmen schon unglaublich und wohl nur schwer auf Bildern wieder zu geben.
Mit eintreten der Dunkelheit stehen wir Schlange um in einen der letzten Jeeps einzusteigen, nun ich stehe hinten mit zwei anderen auf einer Stufe. Was aber dafür sorgt das ich den Sternenhimmel genießen kann. Dafür ist eine gute Nacht, mit wenig Licht hier draußen, dennoch war es damals in den Philippinen noch deutlich Dunkler.

Der schnelle Weg in die Hauptstadt

Nachdem der Engländer und ich und von der Deutschen im Tayrona National Park verbschiedet haben, geht es Richtung Ausgang. Das sind dann aber noch ein paar Stunden. Es geht nun aber gemütlich an diversen, traumhaften Stränden vorbei oder durch die deutlich angenehmer temperierten Wälder immer geradeaus.
An einem Strand, der mittlerweile abgesperrt ist, warnt ein Schild davor sich ins Wasser zu bewegen – „Mehr als 100 Personen sind an diesem Strand gestorben….“ In diversen Sprachen geht man sicher dass es auch jeder versteht.

Auf den letzten Metern geht es noch einmal ein wenig auf und ab. Bald ist dann aber ein Shuttle erreicht der einen bis zum Eingang bringt. Von hier können wir dann bis zu unserem Hostel laufen. Der Engländer macht sich noch auf in die Fluten zu springen, ich hingegen genieße eine Dusche nachdem ich ein wenig ausgeschwitzt bin – hier fällt mir dann auch auf das bald mal wieder Waschtag sein muss.
Müde falle ich relativ früh ins Bett um am nächsten Morgen, ausgiebieg zu Frühstücken.

Da der Engländern heute etwas ein Santa Marta zu erledigen hat, warte ich bis er bereit ist um sich dann gemeinsam auf den Weg zu machen. Zwei Buss bringen uns zu seinem Ziel, ein weiterer führt mich dann auch ans Ende meiner Reise für diesen Tag.
Ich sitze in einem Hostel direkt am Strand, ein paar Kilometer nördlich des Flughafen von Santa Marta. Morgen um 8:39 Uhr bringt mich dann ein Flugzeug nach Bogotá. Auf wiedersehen Strand und warmes Wetter und Hallo erfrischendes Bogotá. Irgendwie auch der Startschuss für den letzten halben Monat bis ich wieder Zuhause bin.

In Bogotá angekommen muss ich doch feststellen wie viel angenehmer ein Flug ist als eine Nachtfahrt mit dem Bus – ok, keine große Überraschung. Ausserhalb des Terminals schaue ich mich nach den Bussen um, von denen mich einer hoffentlich in die Stadt bringt. Ich glaube den richtigen gefunden zu haben, als dieser dann an meiner Haltestelle angkommt, muss ich sehen das ich dafür eine Karte brauche. Um sicher zu gehen frage ich den Herrn vor mir – er bestätigt dies, weißt mich aber gleichzeitig darauf hin im zu folgen – freundlicherweise läd er mich mit seiner Karte für die Fahrt ein. Es ist doch immer wieder schön so etwas zu erleben.

Nach einer ganzen Weile bin ich dann dicht an meiner Unterkunft, zu der es zu Fuß nur noch fünf Minuten sind.
Erste wichtige Aufgabe ist: Wäsche. Mit der deutlich erhöhten Schweißproduktion in der Hitze ist doch vieles reif dafür – zu dem ist die letzte Wäsche auch in Cartagena gewesen.
Nachdem dies erledigt ist, mache ich es mir gemütlich bevor ein Treffen mit Angelica ansteht. Sie habe ich vor ein paar Monaten in der Oase von Huacachina(Peru) getroffen. Damals war zwar noch nicht sicher ob ich nach Kolumbien gehen werde, für den Fall das es dazu kommt, sollte ich mich bei Ihr melden – gesagt getan.
Zusammen geht es auf die Dachterrasse eines kleinen Lokals. Hier genießen wir den Sonntenuntergang und einen heißen Wein – Glühwein ist besser.

Für den nächsten Tag habe ich mir die Erkundung der näheren Umgebung vor genommen – dabei entdecke ich einige wunderschöne, alte Gebäude. Am späten Nachmittag strahlt dazu auch noch die goldenen Sonnenstrahlen auf die Fassaden. Zumindest dieser Teil von Bogotá gefällt mir sehr gut.
Die Wäsche hole ich dann noch ab und beginnen meinen Rucksack zu packen, dabei mache ich Ihn einmal komplett leer und sortiere Alles Ordentlich wieder ein – es macht schon eindeutig einen Unterschied wie sorgfältig man dabei ist.

Es ist Freitag, Tasche in den Abstellraum bringen, ein wenig durch die Straßen ziehen und noch ein Mittagessen mit jemanden den ich in Tayrona kennengelert habe genießen. Danach geht es mal wieder in ein kleines Café für Fotos und schreiben. Heute Abend ist dann wieder ein Nachtbus dran.

Entspannung und Anstrengung

Der neue Tag bricht entspannt an, langsam schiebe ich mich dabei aus dem Bett und mache mich auf das Frühstück zu genießen. Darauf folgen ein paar Stunden in der Hängematte, zwischendurch positionswechsel und auch mal auf eine der Bänke. Kein sehr produktiver Tag, aber bei dem sonnigen Wetter genau richtig.
Zumindest zum Abendessen schaffe ich es noch ein paar Meter zu gehen. Auf der anderen Seite der Hauptstraße ist ein Lokal mit angeblich sehr guten Empenadas. Es dauert circa 10 Minuten bis ich ankomme und mich dann mit der schweizer Mitbesitzerin unterhalten kann. Die Empenadas sind wirklich gut – so geht es zufrieden zurück. Ein wenig mehr Entspannung bevor es wieder ins Bett geht.

Ebenfalls ruhig beginnt der nächste Tag – Tasche packen, Frühstücken und dann langsam zur Straße auf machen um einen der vorbeifahrenen Busse zu schnappen. Genau genommen steht gerade sogar einer dort und ich werde schon herangewunken.
Es dauert nicht mehr als 40 Minuten bis es für mich schon wieder raus geht. Ein kleines Hostel am Rand des Tayrona National Parks.

Da mein Bett noch nicht bereit ist als ich ankomme, unterhalte ich mich ein wenig mit den Anwesenden. Mit einer US-Amerikanerin steht für später schon mal der „Monkey Walk“ an – ein kleiner Rundweg in der Nähe der Unterkunft. Dies gehen wir dann auch so gleich an, nachdem ich meine Sachen untergestellt habe. Über die Straße, durch einen Fluss und an ein paar Bananenpalmen vorbei landen wir dann in einem Wald, in dem man ab und zu Affen entdecken kann – daher auch der Name des Weges. Wir haben nicht viel Erfolg und landen um so schneller am Strand. Die relativ hohen Wellen schieben sich weit landeinwärts und laden nicht wirklich zum schwimmen ein, eine Abkühlung ist aber zumindest möglich.

Nach ein paar Minuten im Wasser und ein paar weiteren im Schatten, um abzutrocknen, geht es wieder zurück zum Hostel. Hier wartet dann auch bald das Abendessen.
Darauf folgend finde ich dann noch einen Engländer, der hier gerade ein paar Wochen im Hostel arbeitet, um mit mir am nächsten Tag in in den National Park zu gehen.

Gemeinsam geht es nach dem Frühstück zum Eingang. Einer der mehreren Möglichkeiten in den Park hinein zu kommen liegt auch nur ein paar Meter entfernt, wir entscheiden uns aber dazu zunächst ein Stück die Straße hinunter zu fahren um einen anderen Weg zu wählen. Dafür passen hält gerade ein Anwohner der uns auf seinem Motorrad/Transport mit nimmt.
Ganz genau verstehen wir zwar nicht das Problem, aber eine Gruppe von Italienern diskutiert am Eingang über den Preis – wir schaffen kurz dazwischen zu gehen um einfach zu bezahlen und hinein zu gehen.
Gesagt getan finden wir uns ein paar Minuten später im Dschungel. Die Geräusche der Straße sind schon lange verschwunden und auch von der kleinen Ansiedlung an eben dieser, ist nichts mehr zu hören.

Auf und ab geht es zwischen den massiven Bäumen und diversen anderen Pflanzen umher. Zwischendurch können wir in der Ferne auch ein paar Äffchen entdecken. Ansonsten bleibt es dabei das wir hauptsächlich Vögel sehen oder hören.
Nach einer weile stößt noch eine Deutsche dazu, Sie verbringt ein paar Tage mehr im Park. Kurz darauf landen wir in Pueblito, ein antikes Dorf, das scheinbar noch bzw. wieder von ein paar indigenen Menschen bevölkert ist. Von hier geht es bis zum Strand kontinuirlich bergab, im Bett eines alten Flußes. Von Stein zu Stein wird dabei geschritten, gesprungen oder sich langsam herunter gelassen.

Gut durchgeschwitzt landen wir dann plötzlich an ein paar Hütten am Strand, gefüllt mit dutzenden von Touristen, die größtenteils mit dem Boot angereist sind. Wer mag kann dann hier auch nächtigen, in einem der aufgreihten Zelte oder, ein wenig einfacher, in einer der Hängematten – aber selbst zweiteres kostet noch circa 13€ die Nacht.
Der Engländer machen eine längere Pause und verabschieden uns danach von der Deutschen, die bis zum nächsten Tag verweilt.

Minca und Palomino

Mit einem netten Frühstück beginnt der neue Tag auf der Dachterrasse mit Blick über das kleine Tal. Bald darauf geht es dann auf in die Natur. Mit leichtem Anstieg geht es einen Weg entlag, immer weiter in den Dschungel. Nach einer guten Weile erreichen wir unser erstes Ziel, einen kleinen Wasserfall. Während die verschiedenen Schmetterlinge sich um uns versammeln, gehen wir ein paar Schritte hinauf zur zweiten Ebene. Hier geht es dann auch endlich in die Fluten. Zunächst überraschend kalt aber nach kurzer Zeit unglaublich erfrischend. Zum trocknen dauert es danach nicht lang, so machen wir uns auf weiter zu gehen. Jedoch nach ein paar Minuten kommen uns ein paar Leute entgegen die wir fragen wie lange es bis zu der Kaffeefarm ist. Eine gute Stunde erhalten wir als Antwort, mit dem Zusatz das es heute geschlossen ist da es ein Todesfall in der Familie gab – ok, wir drehen also um und erreichen nach einer kleinen Stärkung unser Hostel.

Bevor es zum Sonnenuntergang wieder auf die Terrasse geht schauen wir uns noch ein paar Stromschnellen und den dazugehörigen Fluss an. Mit der verschwindenen Sonne kommen dann auch langsam die Sterne zum vorschein – bei weitem nicht so intensiv wie in ich Sie in den Philippinen erblicken konnte, dennoch kann man die Milchstraße gut erkennen.
Mit erneut gutem Frühstück geht es am nächsten Tag auch schon weiter – zunächst zurück nach Santa Marta, darauf folgend ein Bus Richtung Palomino. Auf etwas mehr als der halben Strecke steigt dann der Portugiese aus um einen Freund zu besuchen, für mich geht es bis zur Endhaltestelle. Palomino selbst ist, wie ich es gerade in einem Reiseführer noch gelesen habe, eigentlich nicht viel mehr als eine Haltestelle auf dem Weg Richtung Osten, der schöne Strand sorgt dann aber dafür das sich dutzende Bars, Restaurants und Hostels angesiedelt haben.

Irgendwo zwischen Durchfahrtsstrasse und besagten Strand befindet sich dann auch meine Unterkunft. Da die Sonne nicht ganz so hoch steht mache ich mich relativ direkt auf zum Meer. Angekommen werde ich dann von einem schmalen Sandstreifen zwischen Palmen und Fluten begrüßt. Gemütich mache ich mich nach Links auf, in Richtung der Sonne und dem Fluss der neben dem Dorf in den Ozean fließt.
An ein etwas steileren Stelle lehne ich mich gegen den Sand und genieße den Sonnenuntergang. Dabei denke ich an meinen letzten Strandbesuch, der in Malaysien gewesen sein müsste, davor mehr oder weniger die Philippinen. Viel Strand hatte ich in den letzten Monaten nicht, brauche ich aber auch nicht – dennoch genieße ich es jetzt noch einmal ein wenig „Paradis“ genießen zu können.

Zurück im Hostel erfrischt mich eine kalte Dusche um mich danach endlich mit meinen Fotos aus Kolumbien zu beschäftigen – die sind auch schon online. Zu dem plane ich die nächsten Tage, eine weitere Unterkunft und ein Flug nach Bogota sind schnell gebucht. Warum ein Flug? Zum einen kostet er etwa so viel wie mich der Bus Kosten würde, Transport ist überraschend teuer hier, zu dem brauche ich so nur 90 Minuten anstelle von bestimmt 15+ Stunden.

Kolumbiens schönste Stadt

Erneut ohne Sitznachbar aber im wohl zweitkältesten Bus der letzten Monate, mache ich mich auf den Weg nach Cartagena. Etwa 13 Stunden später, so genau weiß ich es nicht nachdem ich kurz vor Ankunft wieder eingeschlafen bin und nun nur müde aus den Augen schaue. Beim aussteigen erschlägt einen die schwülwarme Luft und auf der kalten Haut sammelt sich die Feuchtigkeit der Umgebung.
Vor dem Busbahnhof, der dieses Mal wirklich weit ausserhalb ist, stehen Busse die einen in die Altstadt bringen. Den Fahrer zu dem einige aus dem Nachtbus steigen braucht aber noch mehr Gäste damit sich seine Fahrt rentiert. So gurken wir langsam die Straße hinunter, selbst Fahrradrickschas sind schneller als wir – jedoch mit jedem neuen Mitfahrer scheint der Bus einen Boost zu bekommen, so sind wir dann doch bald auf normaler Fahrt.

An meiner Haltestelle angekommen entscheide ich mich gegen eine Empfehlung für ein Hostel und schaue mir zunächst die Unterkunft der Österreichers an, die er ansteuert. Hier ist jedoch kein Bett mehr frei – nach kurzer Recherche finde ich aber etwas nettes um die Ecke.
In angenehmer, klimatisierter Luft erhole ich mich kurz bevor es mit der Kamera durch die Straßen geht.
Dort erwarten mich dann wunderschöne alte Gebäude und das ausschließlich, oder neueren Gebäude sind so dezent das Sie mir nicht auffallen. Neben mir laufen auch noch hundert weitere Touristen umher, Cartagena ist nunmal einer der größten Touristenstädte in Kolumbien – zu recht. Ich genieße es sehr durch die Gassen zu laufen, auch wenn Sonnenbrillenverkäufer und Touranbieter etwas nerven.

Für den Sonnenuntergang geht es dann zu einer Befestigungsanlage im Westen der Stadt, bevor ich mich wieder auf den Weg zum Hostel mache. Dort starten die Planungen für den Abend von zwei meiner Zimmernachbarn und zwei Mitarbeiterinen des Hostels. Zunächst halten wir uns am Trinidad Platz auf, essen und trinken ein wenig, darauf folgt dann der Besuch eines kleinen Clubs.
Entsprechend ruhig starte ich in den nächsten Tag, Wäsche abholen, essen und ein ruhigen Tag machen – am Abend geht es dann mit einem Bier und den beiden Zimmergenossen auf die Sadtmauer.

Der nächste Morgen bricht zumindest ein wenig früher an. Zusammen mit einem Portugiesen geht es heute nach Minca, ein kleines Dorf in den Hügeln der Sierra Nevada de Santa Marta. Ein Taxi zum Busanbieter mit Klimaanlage und dann zunächst in Richtung Santa Marta. Zwischendurch erblicken wir zu unserer Linken den Ozean und zu unserer Rechten erstrecken sich mangrovenartige Gebiete.
Am Zwischenziel angekommen geht es erneut mit einem Taxi zur Haltestelle für den Bus nach Minca. Also schnell dort eingestiegen und nach ein paar Minuten eingeschlafen während sich der Wagen langsam hoch und um die Kurven bewegt.

Diesen Abend genießen wir dann einfach auf der Tachterrasse und überlegen was für den nächsten Tag ansteht.

Lange Wege

Ein Uber bringt mich am Morgen zum Busterminal von Cali. Nach kurzer Zeit ist auch ein Anbieter gefunden der heute noch nach Medellin fährt – passt. An dieser Stelle könnte der Kolumbien Kundige sich natürlich wundern warum ich nicht in Salento halte: kommt noch.
Bis der Bus abfährt bleibt noch mehr als genug Zeit sich ein Wasser zu besorgen, dann heißt es ein wenig warten.
Einigermaßen pünktlich geht es dann los, es ist kurz nach 10 Uhr.
Es vergehen ein paar Stunden bis wir anhalten um zwei Polizisten eine Kontrolle durchführen zu lassen, an mir scheinen Sie dabei nicht interessiert zu sein – einer von Ihnen reicht mir die Hand und fragt ob es mir gut geht, ich bejahe, bald darauf geht es auch schon weiter.
Wieder ein paar Stunden später, eine weitere Kontrolle, dann Mittagspause und später eine dritte Kontrolle – bei dieser werde ich dann zumindest nach meinem Pass gefragt.

Nach gut 8 Stunden fahrt scheint es einige Probleme mit der Strasse zu geben, wir werden deutich langsamer. Diese Situtation verändert sich dann bis wir am Terminal in Medellin ankommen nicht mehr wirklich. So dauerte es gut 12 Stunden bis ich ankomme. Mit Hilfe des öfentlichen WLANs besorge ich mir ein Uber zu einer der Unterkünfte die ich mir raus gesucht habe und haue mich nur noch ins Bett.

Ausgeschlafen spaziere ich zum Startpunkt einer Stadttour durch eines der gefährlichsten Nachbarschaften der Welt – nun zumindest vor 15 Jahre wurde hier täglich zwei Menschen umgebracht. Die Toten mussten dann von den Anwohnern in ein benachbartes Gebiet tragen, da die Krankenwagen als auch die Polizei sich nicht hier her gewagt haben.Für gut zwei Stunden erhalten wir ein interessanten Einblick in die Geschichte, ein Mangoeis und in einem Kaffee probiere ich „Limonad de Caffee“ – ein gekühlter Kaffee mit Limonen Saft, überraschend gut.

Auf dem Rückweg entcheide ich mich dafür ein Stück mit der Metro hinter mich zu bringen. Für 70 Cent komme ich meiner Unterkunft deutlich näher, laufe aber noch durch ein Gebiet in dem die Leute schon beginnen zu feiern – es beginnt gerade das Blumenfest in Medellin. Eben aufgrund dessen fahren kurz darauf auch hunderte von Fahrrädern an mir vorbei, mit Musik und teilweise verkleidet.

Für den nächsten Tag habe ich nicht mehr viel geplant. also kümmere ich mich erst einmal um meine Weiterreise. Gut zwei Kilometer bis zur Metro Station und von dort ein paar Stopps bis zum Busterminal im Norden. Ticket besorgt, Rucksack an einem sicheren Ort hinterlegt und zurück in die Stadt. Nach einem Frühstück, eigentlich Mittagessen, wandere ich durch die Straßen, ein paar alte Gebäude, ein wenig Kunst, nicht ausswergewöhnlich viel zu entdecken. Interessant wird dann aber ein Flohmarkt und ein wenig weiter ein Markt für Handwerksarbeiten. Meine Aufmerksamkeit zieht vor allem ein Stand von zwei Venezuelanern an sich. Sie verkaufen Handtaschen, eigentlich nicht so mein Thema, diese Handtaschen, als auch ein paar andere Dinge an ihrem Stand, sind aber aus venezuelanischen Geldscheinen gefaltet. Wohl ein sehr kreativer Weg seine „wertlosen“ Scheine zu recyclen. Auf der anderen Seite aber auch sehr traurig zu sehen das die Berge von Geld nicht mehr zum einkaufen zu gebrauchen sind. An den Taschen bin ich nun nicht interessiert, kaufe aber einen der Scheine – für mich kann es zumindest gerade nicht nach Venezuela gehen.

Für 20 Cent gibt es dann noch ein kleinen, guten Kaffee bevor ich wieder zum Terminal fahre, meinen Rucksack abhole und mir einen „gemütlichen“ Platz zu suchen um ein wenig zu schreiben. Mal schauen wie der Nachtbus wird und welch heißes Wetter mich an der Karibikküste erwarten wird.

Auf in die Wärme

Nach dem mein Reisepass um einen Ausreisestempel reicher geworden ist, spaziere ich mit zwei Engländern, die ich in der Warteschlange kennen gelernt habe, über die Brücke. Die Einreise nach Kolumbien geht dann innerhalb von wenigen Minuten, wie gewohnt. Danach sammeln wir auch noch den Kolumbier ein mit dem ich zur Grenze bin und eine Deutsche die ebenfalls in der Schlange gestanden hat. Mit fünf Leuten plus Taxifahrer geht es nach Ipiales, dort schnappe ich mir ein Bett in der selben Unterkunft wie die Engländer, während die anderen Beiden direkt weiter mit dem Bus fahren.

Am Morgen geht es dann für uns drei noch kurz zur einer Kirche bevor auch wir uns auch weiter mit dem Bus auf den Weg machen. Nach gut sieben Stunden erreichen wir dann Popayán. Vom Busbahnhof ist es nicht weit zu meiner Unterkunft, ein anders Pärchen aus dem Bus macht sich mit mir auf den Weg. Diesen Abend wollen ein Deutscher und eine Japanerin nutzen um den im Hostel befindlichen Grill zu benutzen, also geht es auf zum Supermarkt – Kohle, Baguette, Salat und Grillgut besorgt. Eine Farzösin gesellt sich mit Ihrem Essen auch noch dazu, ein unterhaltsamer Abend.

Der nächste Tag bricht spät für mich an, immer noch bin ich nicht ganz fit. Nachdem ich es dann endlich aus dem Bett schaffe und gefrühstückt habe, wechselt das Wetter und es beginnt zu regnen. Mit der Engländern geht es dann also in ein Café und nachdem es besser wird zu einer Anhöhe mit Blick über die Stadt.

Für den nächsten Tag steht bei mir dann schon wieder Reisen an der Tagesordnung. Den bekannten Spaziergang geht es zurück zum Terminal und in den Bus nach Cali. Die Fahrt dauert knapp drei Stunden und wenn mir die Französin nicht gesagt hätte das ich wenigstens eine Nacht in Cali verbringen muss, dann währe ich wohl auch noch weiter in den Norden gefahren.
So steige ich also aus und laufe zum Hostel welches ich mir raus gesucht habe. Hier kann ich dann auch direkt sehen wofür Cali bekannt ist: Salsa tanzen. Das Hostel bietet sogar kostenlose Gruppenunterrichte an.

Für mich heißt es aber erst einmal an die Wärme zu gewöhnen, es ist lange her das ich in so einem warmen Klima gewesen bin, aber ich freue mich darüber – auch wenn ich weiß das sich in Europa gerade über kühleres Wetter freuen würden.
Ein kleines Mittagessen und eine Begegnung mit Jemanden aus meiner Spanischschule später sitze ich hier und schreibe über die letzten Tage. Gleich werde ich mich wohl noch fünf Minuten hin legen bevor ich, zumindest ein wenig, das Nachtleben erkunden werde.