Ende des ersten Abstechers

Schon ist der letzte Tag in Baku angebrochen – viel erlebe ich nicht mehr: eine kleine Mahlzeit, ein wenig Planung und das ein oder andere Gespräch im Hostel. Als es dann Zeit wird wieder zum Bahnhof zu gelangen, schließt sich auch die Deutsche an, mit mir dort hin zu laufen.
Gute zwanzig Minuten später besteigt jeder seinen Wagon. Die Prozedur im Zug bleibt wie bekannt – dieses Mal habe ich einen Azerbaidschaner und eine Russin in meinem Abteil.
Dieser Zug ist natürlich so getaktet das der Grenzwechsel am frühen Morgen geschieht, dieser verläuft dann aber ähnlich wie auf dem Hinweg. Danach lädt der Azerbaidschani die Russin und mich noch auf einen Kaffee ein, den er bei der Bahnmitarbeiterin bestellt. Ein paar Kekse hat er dann noch in einer Box dabei. Die Beiden Unterhalten sich dann auf rusisch, bei mir kommen ab und zu ein paar einfache Fragen an.

Schon finde ich mich in Tbilisi wieder. Auf dem Weg zur Metro halte ich kurz am Ticketschalter, am nächsten Tag soll es direkt weiter gehen. Neben mir am Schalter steht dann natürlich auch der aus meinem Hostel, der an der Tour zu den „Vulkanen“ teil genommen hat – er überlegt noch ob er den Zug nimmt.
Viel passiert nicht bis ich mich am nächsten Tag wieder auf dem Weg zum Bahnhof wieder finde. Wie ich später festellen werde, habe ich aber einen Beutel inklusive Festplatte, in einem Cafe liegen lassen. Dieser wurde aber gefunden und ich kann Ihn in ein paar Tagen abholen.

Der Zug ist dann aber doch etwas anders, dieser wird von der georgischen Bahn angeboten – mit dabei sind deutlich mehr Gerüche, unter anderem der kalte Zigarettenrauch aus dem Raucherraum ein Wagon weiter. Die Mitarbeiter sind auch nicht ganz so hilfreich. Ich werde aber wohl ankommen.
Aber nicht nur aus dieses Gründen, kann ich für diese Strecke den Zug nicht wirklich empfehlen. Gegen 23:00 Uhr steht wieder einmal der Grenzwechsel an, gegen Mitternacht komme ich langsam zum Schlaf und um 5:00 Uhr, eine Stunde vor Ankunft, wird man wieder geweckt.
Entsprechend müde, mache ich mich dann in Yerewan, Armenien, auf dem Weg zu meinem Hostel. Eine kleine Unterkunft mit drei Räumen(Bad, Küche, Schlafraum), geführt bei einer Philippinerin und ihrem armenischen Mann. Glücklicherweise ist ein Bett auch frei und ich kann mich direkt noch mal schlafen legen. Genau genommen ist auch nur ein weiteres Bett belegt und später am Tag wird noch jemand anderes dazu kommen.

Nachdem ich ausgeschlafen bin, mache ich mich ein wenig auf durch die Straßen zu laufen. Erst um 16:00 Uhr steht mal wieder eine Free Walking Tour an. Die Zeit bis dahin vergeht aber recht schnell – eigentlich wollte ich auch etwas gegessen haben. So schaue ich mir in einem Restaurant die Karte an, um mich dafür zu entscheiden zu bleiben. Ich deute an das ich mich raus setzte, wo ich mich noch ein wenig länger mit der Karte beschäftige, Sie dann aber weg lege und das WLAN nutze. Eine ganze Weile plane ich die nächsten Tage und sende ein paar Nachrichten, als ich festellen muss das die Bedienung mich entweder ignoriert oder tatsächlich nicht sieht. Da es nun aber auch schon zu spät geworden ist etwas zu bestellen, bringe ich noch das Menü rein um dann zum Treffpunkt zu gehen. Ich habe das Gefühl auch die Mitarbeiter haben an dieser Stelle festgestellt das Sie mich vergessen haben und kommen mir erschrocken entgegen. Die Frage ob ich etwas gefunden hätte, beantworte ich nur damit, dass ich weiter muss. Die Frau bleibt etwas sprachlos mit der Karte in der Hand dort stehen, während ich gehe.

Unnötiger Stopp und der Weg weiter

In Surabaya angekommen erwartet mich der Regen – es ist immernoch Regenzeit. Zum Glück ist meine Unterkunft nicht weit.  An dieser Unterkunft ist dann auch noch etwas besonderes, es ist richtiges Kapsel Hostel/Hotel, in einigen anderen Hostels hatte ich bereits eingene Kabinen bei denen man Vorhänge hat, aber dieses mal ist eine richtige abschließbare Kapsel. Auf den ersten Blick sieht diese recht futuristisch aus, stellt sich dann aber doch relativ simpel heraus – nichts desto trotz ist es interressant sich hier aufzuhalten.
Am Abend schnappe ich mir noch schnell eine Kleinigkeit in einem Food Court.

Insgesamt muss ich dann aber doch feststellen das es in Surabaya nicht besonders viel zu entdecken gibt, eine von mir besuchte Zigarettenfabrik ist noch das spannendste. Hier kann man beobachten wie mindestens 100 Personen in einer Halle sitzen und in unglaublicher Geschwindigkeit Zigaretten drehen. Beim verlassen des Geländes versuche ich mir dann einen Transport zu buchen, habe aber Schwierigkeiten mit der SIM Karte. So suche ich mir zunächst ein Café mit WLAN. Hier sei angemerkt das es schon interessant ist wie stark die Qualität des Kaffees in Indnesien schwankt. Während der oft kostenlose Kaffee in Hostels eigentlich nur Prütt Kaffee ist bei dem die gemahlenen Bohnen direkt mit Wasser, in der Tasse aufgekocht werden, ist der Kaffee in den Cafés bisher ausergewöhnlich gut gemacht. Mit Hilfe des WLANs und der App des Anbieters kann ich dann schnell ein weiteres Daten Paket buchen und bin sicherlich für den Rest meines Aufenthalts gerüstet. Ansonsten kann ich in Surabaya zumindest noch einige Artikel schreiben, ich hänge etwas hinterher.

So mache ich mich bald wieder auf den Weg, natürlich wieder mit dem Zug, der mich in das nur wenige Stunden entfernte Probolinggo bringt. Was gibt es hier zu sehen? Wahrscheinlich nicht viel, dass werde ich aber auch nicht herraus finden. Denn direkt aus dem Zug heraus stürmen schon die Fahrer auf einen zu, jeder weiß was die Touristen hier wollen. Es soll nach Cemoro Lawang gehen, ein Dorf das am Fuß des Bromo Vulkans liegt. Schnell habe ich mich mit einem Deutschen aus Drensteinfurt verbunden und einen Fahrer gefunden.
Erster Stopp, erstes Office, von hier geht es dann ein paar Minuten später weiter zum Halt der Minibusse. Hier treffen wir auf eine weitere, französische, Mitfahrerin, zu dritt warten wir dann auf die Dinge die da kommen. Als die Französin plötzlich erzählt das wir uns bereits getroffen haben. Ich bin verwundert, denn normalerweise bin ich es der sich an die Gesichter erinnern kann. Zu meiner Verteidigung war es an Silvester und wir haben nicht viel gesprochen, Sie hatte sich aber länger mit Simon(Franzose Laos, Myanmar) unterhalten und mit Ihm auch in Nhong Kiav etwas unternommen bevor ich dort angekommen bin.

Nach einer Weile stellt sich dann heraus das auch mit dem späteren Zug kein weiterer Gast gekommen ist – daher der Bus uns nicht zu dem veranschlagten Preis fahren könnte. Etwas überrascht stehen wir nun in der Dunkelheit, zumindest nicht allein. Wir sollen doch mit den Fahrern reden, bei zweiten sind wir dann zumindest auf 350.000 Rupieh runter, wollen aber noch beim um die Ecke liegenden Busbahnhof vorbei schauen. Gerade als wir los gehen zeigt sich der Fahrer doch noch mehr bereit für Verhandlungen als er uns nachläuft. Nun sind wir bei 250.000, was für uns drei ok ist. So geht es in dem Minibus hoch nach Cemoro Lawang – mit offensichtlich fehlerhaften Abgasanlage, ohne offene Fenster bekommt man kaum Luft.

Yogyakarta

So sitze ich also wieder im Zug, in Fahrtrichtung auf der linken Seite mit Fensterplatz. Als der Zug gerade eine lange Linkskurve fährt, liegen ein paar grüne Reisfelder zwischen meinem Platz und der Zugmaschine, hinter dieser zeigt sich ein riesiger Vulkan – ein unglaubliches Bild, leider hat man in diesen Momenten natürlich nie ein Kamera zur Hand.
Die restliche Fahrt bleibt malerisch und entspannd wie die von Jakarta nach Bandung. In Yogyakarta, Jogja wie die Bewohner es nennen, muss ich mich zunächst wieder mit 30+ Grad und einer hohen Luftfeuchtigkeit anfreunden, dies hindert mich aber nicht daran wieder einmal die 2 Kilometer zu meiner Unterkunft zu laufen. Diesmal ist Frühstück und Abendessen inklusive – für die paar Euro die ich bezahle, erwarte ich nicht besonders viel. Das Frühstück und Abendessen sind dann aber dochüberraschend gut.

Indonesien nutze ich wirklich um wieder etwas runter zu kommen, so schlafe ich lang, nutze die Stunden zur Mittagszeit fürs schreiben und am ersten Nachmittag erkunde ich ein wenig Jogja. Bequem laufe ich in die Altstadt, probiere lokale Kekse – zu viel Zucker – und lande dann bald bei einem „Wasserschloss“, nun es gibt eine art Pool im Inneren. Interessanter ist dann eine art Mosche die nur durch ein Tunnel erreichbar ist. Hier erwartet Euch ein „Treppenhaus“ welches scheinbar sehr beliebt ist um Fotos von sich machen zu lassen – manchmal organisiert sogar jemand wer, wann in der Mitte stehen darf. Ziemlich schwierig ein gutes Bild ohne die ganzen Menschen zu bekommen.

Der nächste Tag beginnt ähnlich mit Frühstück und schreiben. Für den Nachmittag habe ich mir dann einen Roller ausgeliehen, für 24 Stunden – was später dann zum tragen kommt.
Für diesen Nachmittag und Abend stehen ein paar Tempel an, einer davon ist Prambanan. Nachdem ich an meinem ersten Stopp relativ alleine war, ist Prambanan relativ voll. Fotos ohne Menschen scheint unmöglich zu sein – selbst auf Langzeitaufnahmen von 6 Sekunden scheinen sich manche Leute kein Zentimeter bewegt zu haben.
Nach einer Rückfahrt durch den verrückten Verkehr von Indonesien versuche ich einigermaßen früh ins Bett zu kommen. Für den nächsten Tag soll es zum Sonnenaufgang zu einem anderen Tempel gehen – daher auch die 24 Stunden für den Roller.

Unglücklicherweise höre ich meinen Alarm nicht, oder habe Ihn einfach im Halbschlaf ausgeschaltet – wache dann aber doch noch auf bevor der Tag angebrochen ist. Den Sonnenaufgang sehe ich auf dem Roller, was auch schön ist. Trotz verpassten Sonnenaufgang geht es weiter zum Punkt der mir empohlen wurde. Die Aussicht ist toll und die Sonne steht noch nicht zu hoch. Auf dem Weg zu Borobudur halte ich noch an einer Hühnerkirche an, ich habe nicht ganz verstanden „Warum“. Borobudur ist für viele der Sonnenaufgangspunkt, kostet aber deutlich mehr als der eh schon recht hohe Eintrittspreis. Als ich eintreffe hat sich bereit eine riesiege Schlange von Indonesiern gebildet, glücklicherweise gibt es auch eine für Ausländer, in der gerade niemand steht – ich bin etwas unter Zeitdruck.
Und ich dachte bei Prambanan am Vortag wäre es voll gewesen – Menschenmassen schieben sich die Treppen hinauf. Relativ schnell schaue ich mich um, mache ein paar Fotos und versuche es zu genießen – meine Planung und die Leute machen es nicht so einfach. Der Ausgang führt mich noch durch eine Stadt von Souvenierständen bevor ich wieder am Roller ankomme.

Eine gute Stunde geht es zurück, tanken, Roller abgeben, Tasche fertig packen und ab zum Bahnhof – nächster Halt: Surabaya

Kuala Lumpur im Schnelldurchlauf

Die Zugfahrt nach Kuala Lumpur verlief schnell und unkompliziert, wie zu erwarten. An der Zentralstation angekommen gab es einen Wechsel in die Straßenbahn, welche wir nach ein paar Stopps verließen und uns auf den Weg machten die letzten Meter zur Unterkunft hinter uns zu bringen. Dieses Mal ist es ein AirBnB geworden in einem Wohnkomplex, inklusive Pool im Garten. Für diesen Tag steht dann auch nur noch Wäsche waschen, etwas zu Essen finden und eine ausgiebe Runde im Pool nehmen.
Der Alarm für eine Stunde ist eingestellt und ich springe bei Mondschein in das einigermaßen erfrischende Nass. Unerfreulicherweise ist beim ersten prüfen, der abgelaufenen Zeit, erst eine halbe Stunde um – die Stunde erreiche ich dann aber dennoch, was mir aber zeigt das ich das wohl öfter tun sollte, Sport steht wirklich nicht oft auf meinem Reisealltag.

Nach einer ruhigen Nacht soll es zunächst zu den Batu Caves gehen. Schnell ist herausgefunden welches der beste Weg ist. Zur nächsten Zughaltestelle und die Linie durch fahren. An der Zentralstation angekommen müssen wir aber aussteigen, die nächsten Kilometer werden gerade repariert und ein Bus überbrückt die Strecke. Die Busfahrt dauert nicht all zu lang und führt uns wieder in einen Zug der nach wenigen Minuten an unserem Ziel anhält.
Eindrucksvoll „bewacht“ eine große goldene Statue den Eingang bzw. die Treppen die in die Höhlen hinein führen. Auf dem Weg hinauf kann man einige Affen beobachten die bereitwillig auf ein Foto warten, so lange es auch etwas zu Essen gibt. Innerhalb ist die Größe der Halle enorm, dennoch hält mich nichs dazu auf lange zu verweilen. So sitzen wir nach einiger Zeit wieder im Zug Richtung Innenstadt.

An der Zwangshaltestelle geht es aber nicht wieder in den Bus, sondern zwei Kilometer östlich in ein anderen Zug, der direkt im Zentrum einiges Sehenswürdigkeiten hält.
Hier geht es dann vorbei am Merdeka Square, Central Market, einem Food Court für die Stärkung zwischendurch, Chinatown und einem Hindu Tempel.

Das alles abgelaufen geht aus auf zu meinem persönlichen Highlight in Kuala Lumpur, den Petronas Tower. Eine kurze U-Bahn Fahrt schmeißt einen direkt zu Ihren Füßen raus. Einmal herumgelaufen hat man aus einem Garten den perfekten Blick Hinauf. Ein wenig verweilen wir bevor es dann zu einer Dachbar geht die allabendlich auf einer Hellikopter Plattform aufgebaut wird. So lange man vor 21 Uhr ankommt braucht auch nur ein Getränk kaufen und kann dann kostenlos die Aussicht genießen. Der Sonnenuntergang bleibt unspektakulär und bevor es wirklich dunkel wird, fängt es leider an zu regnen – so das alle anwesenden die Plattform verlassen müssen.
Daher entscheiden wir uns den Rückweg an zu treten. Erneut an den Türmen vorbei zurück in die U-Bahn, in welcher wir uns dann überlegen schnell die Bustickets für den nächsten Tag zu besorgen. Ganz so schnell ging es dann nicht, aber mit Tickets in der Hand und nach einer Dusche geht es ins Bett.

Am nächsten Tag geht es dann wieder zum Busbahnhof, aber auf dem Weg wollen wir uns noch schnell eine Mosche ansehen – das sollte Zeitlich alles passen. Fahrten dauern dann doch aber etwas länger und die Zeit immer knapper. Im Zug zum Bus zweifel ich schon daran das wir es schaffen können – die Meter von der Haltestelle zum Busbahnhof bringen wir laufend hinter uns und erreichen den Bus gerade noch rechtzeitig.

Und wieder raus aus Thailand

Tags zuvor waren wir am Bahnhof, der direkt neben unserer Unterkunft lag, um uns ein Zugticket zu besorgen. Der eigentliche Plan, direkt zu Grenze von Malaysia zu fahren wollte aber nicht mehr klappen – der Zug war bereits ausgebucht. War es doch etwas zu spät? Freundlich zeigte uns die Mitarbeiterin am Schalter eine Alternative, mit einem Zwischenstopp, etwa eine Stunde von der Grenze entfernt – ok, nehmen wir.

Mit diesen Tickets gerüstet geht es am Nachmittag erneut zum Bahnhof. Der Zug wartet schon eine Weile auf dem Gleis, so können wir in Ruhe unsere Plätze einnehmen. Ein Gleis weiter steht der Orient Express – das Ticket wäre wohl doch etwas teurer gewesen.
Die Mitarbeiter in diesem Zug sind ausgesprochen freundlcih und selbst bei dem kleinsten Versuch Ihnen Arbeit ab zu nehmen, halten Sie einen davon ab.
Nach einem Sonnenuntergang aus dem Fenster heraus und einem Film legen wir uns schlafen – natürlich ist die Fläche zu kurz, aber insgesamt in Ordnung.

Am frühen Morgen erreichen wir unseren Halt, aussteigen, Ticket besorgen, neues Gleis, Zug kommt, weiter gehts.
Es dauert nicht länger als die versprochene Stunde und schon erreichen wir die Grenze um durch das übliche Prozedere durch zu gehen. Malaysia versorgt einen auch gleich mit einer 90 Tage aufenthalts Genehmigung.
Nach ein wenig Verwirrung am Ticketschalter sitzen wir auch bald schon im nächsten Zug – sieht mehr aus wie eine Strassenbahn/U-Bahn. Ein Abteil ist ausschließlich für Frauen – durch meine langen Haare konnte ich mich hinein schmuggeln – nicht wirklich.
Auffällig sind gleich die vielen Frauen mit Hijab, schnell wird der Islamische Einfluss deutlich.

An der Station Butterworth angekommen folgen wir den Massen zum Bus, welcher uns wiederum zum Fährterminal bringt – wenige Minuten später sind wir dann endlich an unserem Ziel angekommen: Georgetown/Penang.

Beide mit leichtem Gepäck unterwegs, geht es zu Fuss zum Hostel. An alten Kolonialhäusern und solchen die so aussehen vorbei erreichen wir dieses innerhalb kürzester Zeit. Kurz darauf beginnt es zu regnen – ein geliehener Schirm hilft uns aber, ohne unter einer Regenjacke zu schwitzen, von A nach B zu kommen. Hauptsächlich brauchen wir etwas zu essen und ein paar kleinere Besorgungen.
Mittlerweile ist es dunkel geworden, wir sitzen bei einem Bier zusammen – warum ist das hier so teuer – und planen die nächsten Tage.
Danach schauen wir noch in Chinatown vorbei – weiterhin wird das Chinesische Neujahrsfest gefeiert – ausgelassen wird vor allem mit Feuerwerk gefeiert.

Der nächste Tag steht ganz im Zeichen des „Gegend erkunden“ – direkt nachdem wir die Unterkunft gewechselt haben, manchmal sucht man sich doch das falsche Hostel aus.
Von unserem neuen Basecamp schlendern wir in ein Café für das Frühstück und machen uns danach auf die Stadt zu entdecken – vor allem alte Gebäude und Streetart für welches Georgetown bekannt ist. So kann der Tag schnell vergehen, für einen kleinen Regenschauer retten wir uns erneut in ein Café um danach die restlichen Streetarts und Straßen abzuwandern.

Zugfahrt in den Bergen

Nachdem ich mich kurz in meinem Zimmer etwas wärmere Klamotten angezogen habe, schnappe ich mir eines der kostenfreien Fahrräder und mache mich auf in die kleine Stadt. Ich brauche erst mal etwas zu Essen. Schon in den letzten Tagen hatte ich von einem guten indischen Restaurant gehört, zu dem ich mich direkt begebe.
Ein leckeres Mutton mit Chapati möchte ich mich weiter auf den Weg machen, habe aber etwas Probleme mit dem Schloss des Rades. Auch ein Anwohner, der scheinbar diese Art von Schloss kennt, kann es nicht öffnen und ruft jemanden dazu – auch dieser verzweifelt erst, ölt den Schlüssel ohne weiteren Erfolg. Ich soll mich etwas gedulden, er nimmt das Rad eben mit die Straße runter – solle mich setzen und warten. Zunächst etwas skeptisch warte ich, eine ältere Dame die vor dem indischen Restaurant sitzt bietet mir Ihren Stuhl an – nunja Sie besteht mehr oder weniger darauf das ich darauf platz nehme. Nur wenige Minuten später ist das Schloss geöffnet und funktioniert wieder einigermasen. Auf eine Bezahlung oder ähnlich läßt sich der Mann nicht ein.

Also mache ich mich weiter auf den Weg, radel gemütlich an einem Markt vorbei zu einem botanischen Garten – nicht unbedingt ein typisches Ziel für mich, aber außergewöhnlich viel gibt es in Pyin oo Lwin auch nicht zu erleben.
Nach ein paar Minuten rolle ich auch schon durch das große Tor und parke an dafür vorgesehender Stelle. Überraschend viele Anwohner besichtigen die Gärten heute ebenfalls – dementsprechend braucht es nicht lang bis ich nach dem ersten Foto gefragt werde.
Im südlichen Teil der Gärten befindet sich ein einsames Takin zumindest in einem einigermasen großen Gehege – dort treffe ich dann auch mal wieder auf eine Deutsche. Gemeinsam erkunden wir den Rest der Gärten, das Schmetterlingmuseum und den Aussichtturm. Sie kann mir dann noch mit ein paar Informationen für die nächsten Tage weiter helfen, da Sie gerade aus der Richtung kommt.

Auf meinem Rückweg zur Unterkunft halte ich kurz an dem kleinen Bahnhof an und reserviere mir einen Sitz in der Upper Class(2750 Kyat = 1,66€) – nicht das dies unbedingt notwendig gewesen wäre, jedoch will ich sicher gehen das ich ein Platz an der linken Seite des Zuges erhalte. Von dieser Seite hat man einen besseren Blick auf den Höhepunkt der Zugfahrt. Mit erledigter Reservierung mache ich mich dann endgültig auf den Weg zurück und schreibe noch ein wenig. Einigermaßen zeitig krieche ich dann unter die drei Decken nachdem ich den Rucksack für den nächsten Tag auch schon gepackt habe.
Kurz vor Sieben klingelt dann wieder der Wecker. Wie zu erwarten ist es immer noch kalt, daher fällt es nicht gerade leicht sich aus den „Federn“ zu begeben, in knapp 40 Minute geht aber schon der kostenlose Transport zum Bahnhof los und ein wenig Frühstück hätte ich auch noch gern.

Der Bahnhof bietet auch nicht gerade mehr möglichkeiten sich aufzuwärmen, gerne nutze ich aber die Handyaufladestation, da im Hostel der Strom in der Nacht ausgefallen ist und somit mein Akku nicht voll ist. Langsam rollt der alte Zug übers Gleis, hängt noch ein paar Wagons ab und ersetzt Sie durch mehr Sitzplätze. Gemütlich begeben sich alle auf Ihren Platz, die Fenster sind alle hochgeschoben, was aber nicht viel ändert, die zukünftige Geschwindigkeit unserer Reise wird nicht viel Fahrtwind erzeugen – so tuckern wir langsam davon.
Eine weile schieben wir uns übers Land, das regelmäßige rattern der Wagons wirkt einschläfernd, gleichzeit schaukelt einen der Zug wie ein Baby in der Wiege.

An einem Halt wache ich wieder auf. Es ist genug Zeit auszusteigen, einige genießen einen Snack oder einen Kaffee aus der Plastiktüte, Strohhalm inklusive. Ein weiteres Nickerchen trennt mich dann nur noch von unserem Höhepunkt. Langsam – ja noch langsamer – rollen wir die Serpentinen hinab um auf die Höhe des Goteik-Viadukts zu gelangen. An einem „Aussichtspunkt“ halten wir kurz, für manche zu kurz, die letzten Ausgestiegenen müssen auf den schon fahrenden Zug aufspringen. Darauf folgend erreichen wir die alte aber stabil aussehende Brücke die sich über einen Graben inklusive Fluss erstreckt. Am Ende angekommen geht es dann wieder bergauf.

Die restliche Fahrt wechselt sich zwischen Landschaft und weiteren Nickerchen ab. Immer weniger Passagiere befinden sich in meinem Abteil bis an meinem Ziel dann fast der gesamte Rest mit mir aus steigt.
Freundlicherweise von der Unterkunft abgeholt erreiche ich dann das Zentrum von Hsipaw und meine Unterkunft Mr. Charles – dazu aber bald mehr.

Ein Zug nach Nirgendwo

Der heutige Tag steht ganz im Sinne einer Zugfahrt. Wo es hin geht? Genau gemnommen einmal im Kreis. In Yangon gibt es eine „bekannte“ Zugstrecke die sich einmal aus dem Zentrum hinaus in den Norden der Stadt bewegt und dann mit einem großen ovalen Rundkurs wieder im Zentrum ankommt um erneut durch zu starten. Circa zweieinhalb bis drei Stunden dauert eine Runde – hängt ein wenig von der Geschwindigkeit des jeweiligen Zug ab.
Ein Spaziergang führt uns gegen Mittag zum Zentralbahnhof, wir nur keine Ahnung wo wir unser Ticket bekommen, nur wenig ist in Englisch beschrieben. Allen Leuten um uns herum ist aber schon bewusst wo wir hin wollen und helfen uns gern dorthin zu gelangen.
Direkt am Gleis erhalten wir dann für 200 Kyat(12 Cent) den Fahrschein. „That Train – quick“ entgegend der Mitarbeiter zum Ende und deutet auf einen alten Zug der kurz davor ist den Bahnhof zu verlassen.

Im Moment als sich der Stahl langsam in Bewegung setzt ziehen wir uns die Treppen hinauf und stehen kurz darauf im Großraumabteil, alle Augen sind auf uns gerichtet – man fühlt sich wie in einem Zoo, nur ist man selbst das Tier welches es zu bestaunen gilt. Es scheint relativ voll zu sein, daher begeben wir uns ein wenig weiter nach vorne, durchschreiten dabei einen weiteren Wagon in dem uns die Augen auf die gleiche weise anschauen – kurz darauf haben wir unseren Sitzplatz gefunden. Direkt beginnen auch schon die ersten Händler ihre Waren an die Kundschaft zu vertreiben – Avocado, Mango, Limetten, Mais, Klementinen, das Zeug zum Kauen und vieles mehr. Mit jeder Station steigen einige von Ihnen aus und werden durch neue Händler und Waren ersetzt.

Die ersten Stationen haben wir schnell hinter uns gelassen, eigentlich wundern wir uns sogar wie schnell diese Fahrt vergeht – es ist aber immer etwas los, immer gibt es etwas zu beobachten. Mit der Zeit entscheiden wir uns für eine Station an der wir aussteigen und ein wenig die Umgebung erkunden werden. Unsere Sation: Insein – ließt sich englisch wie Insane(Wahnsinnig) mal sehen wie gut die Wahl war.
Zunächst führt uns eine Hoilzbrücke über die Gleise in eine kleine Wohngegen – insgesamt gibt es nicht viel besonderes zu sehen: Lächelnde Menschen, interessante Einblicke in lokales Leben und frittierte Bannane von einer umherlaufenden Händlerin – lecker.

Zurück im Zug haben wir nur noch ein Paar Stationen vor uns, bevor wir nahe der Shwedagon Pagode aussteigen. Dies ist eine riesige goldene Pagode die schon von weitem den Weg weist. Wie gewohnt ziehen wir unsere Schuhe aus bevor unsere Füße die Fliesen betreten, darauf folgen ein paar Stufen und wohl die ersten Rolltreppen die ich Barfuß betrete.
Oben angekommen setzt gerade der Sonnenuntergang ein, das Geld und Orange der Sonne reflektiert sich im Gold der Pagode – das erste Mal dass wir wirklich einige Touristen antreffen.Nachdem die Dunkelheit eingesetzt hat und die künstliche Beleuchtung die reflektionen auf dergoldenen Oberfläche übernommen hat, machen wir uns auf den Weg zurück zu unserer Unterkunft.
Der Abend bringt uns dann noch ein gutes indisches Essen, welches in Myanmar scheinbar häufig zu finden ist.

Der folgende Tag führt uns dann weiter oder für mich ehr ein Stück zurück – es geht nach Hpa-an, durch welches ich schon auf meinem Weg von der Grenze nach Yangon durchgefahren bin. Der Bus bringt uns bequem und sicher an, die Unterkunft ist schnell gefunden und Abends gibt es dann nicht mehr viel als eine Mahlzeit.